Kokain – eine gefährliche Epidemie erfasst Europa im Sturm. Während der Konsum von Cannabis und Heroin stagniert, erfreut sich Kokain einer alarmierenden Beliebtheit, und die Zahl der Drogentoten bleibt auf einem erschreckend hohen Niveau. Der Konsum von Kokain hat in der Europäischen Union dramatisch zugenommen. Mittlerweile schätzt man, dass 4,5 Millionen Menschen innerhalb der EU Kokain konsumieren. Damit rangiert die Droge erstmals hinter Cannabis an zweiter Stelle der illegalen Substanzen.
Doch wo gibt es eigentlich das teuerste Kokain weltweit? Der United Nations World Drug Report gibt Einblicke darüber. Ausgehend vom Drogenbericht hat Statistik-Plattform Statista eine Liste zu den Ländern mit den höchsten Kokain-Preisen erstellt. Die ersten acht haben wir für euch hier zusammengetragen.
Falls ihr oder jemand in eurem Umfeld mit Sucht oder Kontrollverlust über euren Drogenkonsum zu kämpfen habt, dann scheut euch bitte nicht Unterstützung zu suchen. Bei der Drogenberatung Suchthilfe Wien findet ihr dafür eine Anlaufstelle, ebenso wie das Jedmayer Krisentelefon: +43 1/4000-53799, das 24h für Betroffene zur Verfügung steht.
United Nations World Drug Report
Gemäß dem neuesten Bericht des United Nations World Drug Report haben im vergangenen Jahr weltweit 296 Millionen Menschen illegal Drogen konsumiert. Unter ihnen griffen rund 22 Millionen zur verlockenden Substanz namens Kokain. Die zunehmend globale Produktion dieser gefährlichen Droge hat dazu geführt, dass sich die Versorgungsketten nach Europa verändert haben.
Was wiederum zu einem drastischen Preisverfall und einer beunruhigenden Steigerung der Qualität geführt hat. Dies birgt potenziell ein erhöhtes Schadensrisiko für diejenigen, die mit dem Konsum dieser Substanz in Berührung kommen. An manchen Orten sind aber die Preise dennoch im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, was auf eine komplexere Dynamik der Drogenmärkte hinweist.
Kokain & andere Drogen günstiger über den Seeweg
Das United Nations Office on Drugs and Crime hat seine Schätzungen zum Straßenpreis von illegalen Drogen in Westeuropa aktualisiert. Im Jahr 2021 zeigte sich eine erhebliche Preisspanne zwischen den verschiedenen Ländern.
Auffällig ist, dass dies alles Länder sind, in denen die Drogen über Seewege ankommen. Doch selbst in Kontinentaleuropa wurden schockierend niedrige Preise festgestellt. Ein Gramm Kokain kostete beispielsweise im Jahr 2021 in Deutschland 50 € und in Frankreich sogar nur 32 €. Diese Entwicklungen werfen ein grelles Licht auf die komplexe und sich ständig verändernde Landschaft des Drogenhandels in Europa.
8. England – 100 €: Kokain im Parlament?
Auf dem 8. Platz unserer Liste rangiert das britische Königreich. Hier kostete das Gramm Kokain im Jahr 2021 100 €. Für Parlamentsabgeordnete dürfte der Preis aber immer noch Peanuts sein. Denn im letzten Jahr machten Berichte über Kokain-Konsum im britischen Parlament die Runde. Im dortigen Parlament ist der Kokain-Konsum anscheinend weit verbreitet. Denn eine Untersuchung ergab, dass in 11 von 12 Toilettenräumen, einschließlich solcher, die nur von Personen mit parlamentarischen Pässen genutzt werden, Kokainspuren gefunden wurden.
Die Drogenkultur dürfte dabei ein offenes Geheimnis sein. Der Sprecher des Unterhauses, Lindsay Hoyle, reagiert besorgt und kündigt an, die Polizei einschalten zu wollen, um das Gesetz vollständig durchzusetzen. Einige forderten damals sogar den regelmäßigen Einsatz von Spürhunden. In der Nähe des Parlaments wurden bereits zwei Dealer verhaftet und 13 Personen wegen Drogenbesitzes inhaftiert. Berichte über den Geruch von Cannabis während Raucherpausen kursierten ebenfalls. Es wurde sogar behauptet, dass ein Abgeordneter offen beim Kokain-Konsum gesehen wurde.
7. Marokko – 102 €: Haschisch Hochburg mit hohen Koks Preisen
Wenn es um Drogen geht, dann kennt man Marokko eher wegen seines Haschs. Natürlich bekommt man dort aber auch Koks. Marokko, das laut der Weltzollorganisation den größten Teil des europäischen Drogenmarktes versorgt, steht im Mittelpunkt des Handels mit Cannabis. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass mindestens zwei Prozent der Bevölkerung Marokkos drogenabhängig sind, wobei Cannabis den größten Anteil ausmacht. Die vorhandenen Behandlungs- und Entzugseinrichtungen sind größtenteils unzureichend, und die angewandten Methoden gelten als veraltet.
Aktuellere Ansätze sind oft nur in Privatkliniken verfügbar, die für die meisten Menschen unerschwinglich sind. Schätzungsweise konsumieren 15 bis 40 Prozent der Marokkaner Marihuana, wobei der Drogenmissbrauch vor allem bei jungen Männern verbreitet ist. Der Handel und Schmuggel von Kokain und Heroin stellen ebenfalls ein zunehmendes Problem dar. Aufgrund seiner geografischen Lage wird Marokko immer mehr zum Transitland für Kokain aus Lateinamerika, das über Westafrika nach Europa geschmuggelt wird.
6. Hongkong – 139 €: Nulltoleranzhaltung bei Drogen
In Hongkong herrscht eine Null-Toleranz-Politik der Regierung und der Polizei gegenüber Drogen. Kokain, Ecstasy und „Legal Highs“ sind ebenso illegal wie Methamphetamin, eine der beliebtesten Drogen der Stadt.
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Selbst bei geringfügigem Drogenkonsum wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit verhaftet, bestraft und falls man Ausländer ist abgeschoben. Dies kann zu einer äußerst kostspieligen Erfahrung werden. Die Strafen für den Anbau oder Handel von Drogen sind erheblich und führen zu Gefängnisstrafen. Wenn man versucht, Drogen in die Stadt zu schmuggeln, sollte man sich darauf einstellen, viele Jahre im Gefängnis zu verbringen. Die Konsequenzen sind drastisch und lassen keinen Raum für Nachsicht.
5. Algerien – 143 €: Kokain im Wüstenstaat
2018 wurde Algerien von einem Kokain-Skandal der Sonderklasse erschüttert. Internationale Medien, darunter der derStandart hatten über einen gigantischen Kokain-Fund berichtet, der den algerischen Staat in seine Grundfeste erschütterte. Algerien steht seit Jahren vor einer wachsenden Herausforderung im Kampf gegen Drogen. Insbesondere bei jungen Menschen erfreuen sich illegale Substanzen einer zunehmenden Beliebtheit. Der Drogenhandel führt nicht nur zu einem Anstieg des Konsums, sondern auch zu wirtschaftlichen Problemen, da die Drogen häufig mit staatlich subventionierten Lebensmitteln bezahlt werden.
Obwohl die heimische Produktion ansteigt, fungiert Algerien aber hauptsächlich als Transitland für den Drogenhandel nach Europa. Der größte Teil besteht aus Cannabis aus Marokko und Kokain aus Südamerika.
Die beschlagnahmte Menge an Cannabis stieg von 38.000 kg im Jahr 2008 auf 78.000 kg im ersten Halbjahr 2013. Der Trend hat sich auch in den darauffolgenden 10 Jahre leider weiter bestätigt. Die meisten Drogen werden per Schiff nach Europa transportiert, während ein weiterer Teil über Land in Richtung Naher Osten gelangt. Die langen Grenzen zu den Nachbarländern Algeriens erschweren die Aufspürung und Verhaftung von Schmugglern.
4. Japan – 167 €: Zugeballert im Fernen Osten
In Japan steigt seit Jahren der Konsum von Kokain. Der japanische Zoll hat 2019 im Hafen von Kobe eine Rekordmenge von 400 Kilogramm Kokain beschlagnahmt. Der geschätzte Verkaufswert der gefundenen Drogen lag bei acht Milliarden Yen, also umgerechnet ungefähr 65 Millionen Euro.
Dieser Rekordfund übertraf die bisher größte Menge an sichergestelltem Kokain in Japan, die im selben Jahr einige Monate zuvor im Hafen von Mikawa entdeckt wurde. Damals lag der Fund bei 177 Kilogramm Kokain. Die Behörden gehen davon aus, dass das Kokain über Seecontainer aus dem Ausland nach Japan geschmuggelt wird.
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Ebenso verzeichnete das japanische Sozialministerium in den letzten Jahren einen Anstieg der Anklagen wegen Kokainmissbrauchs durch die Strafverfolgungsbehörden. Häufig werden kriminelle Organisationen damit in Verbindung gebracht. In Japan ist Drogenkonsum strengstens verboten und wird mit langen Haftstrafen geahndet.
3. Australien – 240 €: Inselkontinent mit hohen Kokain-Preisen
Dieses Jahr sorge eine junge Österreicherin für Aufsehen in Australien. Diese war am Flughafen von Perth mit einer Gesamtmenge von 1 kg Kokain erwischt worden. Die 27-Jährige steht unter Verdacht, mit 124, mit Drogen gefüllten Pellets im Magen ins Land eingereist zu sein. Aufgrund der strengen Drogengesetze in Australien droht der mutmaßlichen Schmugglerin eine Haftstrafe von bis zu 25 Jahren. Der Marktwert der sichergestellten Drogenkugeln lag bei über 300.000 Euro.
Als die Österreicherin am 11. Februar dieses Jahres in Perth ankam, fiel sie durch ihr auffälliges Verhalten und Nervosität auf, was das Misstrauen der Zollbeamten weckte. Aufgrund des Verdachts auf Drogenschmuggel wurde sie untersucht und zur weiteren Abklärung ins Royal Perth Hospital gebracht. Dort entdeckten die Ärzte bei einer Ultraschalluntersuchung die 124 Päckchen mit Drogen in ihrem Körper.
2. Saudi-Arabien – 243 €: Kokain und andere Drogen trotz Scharia
Im Königreich Saudi-Arabien waren Drogen und Alkohol jahrelang absolut tabu, da ihr Konsum im Islam streng verboten ist. In jüngster Zeit wird das Thema jedoch angesichts des wachsenden Ausmaßes offen diskutiert. Die Liste der Abhängigkeit auf der Arabischen Halbinsel umfasst Haschisch, Captagon-Amphetamin, Alkohol und Heroin. Saudi-Arabien, der Hüter der heiligsten Stätten des Islams, steht paradoxerweise vor einem wachsenden Problem: Es hat sich zu einem der weltweit führenden Dreh- und Angelpunkte für illegale Drogen entwickelt.
In den letzten zehn Jahren hat sich die Situation noch verschärft. Von 2015 bis 2019 entfielen über 45 Prozent der weltweiten Beschlagnahmungen der berüchtigten Amphetamin-Droge Captagon auf Saudi-Arabien. Obwohl die saudische Regierung die Ernsthaftigkeit dieser Lage nicht anerkennen möchte und die Schuld auf ausländische Akteure schiebt, gibt es Hinweise darauf, dass sogar Mitglieder der königlichen Familie und der Sicherheitskräfte in diese kriminellen Machenschaften verwickelt sind.
1. Vereinige Arabische Emirate – 261 €: Steueroase mit weltweit höchsten Koks Preisen
Kam mit der Steuervermeidung auch das Kokain? So einfach ist es wohl nicht. Ende letzten Jahres berichtete der Spiegel über eine groß angelegte Zerschlagung eines Kokain-Netzwerkes durch Europol. Dabei soll es den Beamten gelungen sei, ein bedeutendes europäisches Kokain-Schmuggelnetzwerk zu zerschlagen.
Im Rahmen einer koordinierten Aktion wurden 49 Verdächtige festgenommen, darunter sechs „hochrangige Zielpersonen“ in Dubai. Europol gab bekannt, dass diese Personen ein „Super-Kartell“ bildeten, das etwa ein Drittel des Kokainhandels in Europa kontrollierte.
Zwischen dem 8. und 19. November 2022 wurden in Europa und den Vereinigten Arabischen Emiraten koordinierte Razzien durchgeführt, um sowohl die Kommandozentrale als auch die logistische Infrastruktur des Drogenhandels in Europa zu zerschlagen. Im Zuge der Ermittlungen wurden mehr als 30 Tonnen Drogen beschlagnahmt.
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Wenn ihr erfahren möchtet, wie es bei uns in Österreich ausschaut, dann findet ihr im „Bericht zur Drogensituation in Österreich“ auf der Seite des Sozialministeriums weiterführende Informationen.
Titelbild © Shutterstock
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