Die Limoncello-Revolution: „Iloncello“-masterminds im Gespräch
Szenegastronom und Neni-Geschäftsführer Ilan Molcho und Werber Marcello Demner haben sich zusammengeschlossen, um ihren eigenen Limoncello, genannt „Iloncello,“ zu kreieren. Diese besondere Version des Limoncello setzt stark auf die Marke und wird aus sizilianischen Zitronen hergestellt. Die Kooperation zwischen Molcho und Demner spiegelt sich sowohl in der Produktgestaltung als auch im Design wider. Beim „Iloncello“ spielen sowohl Inhalt als auch Ästhetik eine zentrale Rolle. Wir haben die beiden Visionäre zum Interview getroffen.
Iloncello: das Elixier der Freundschaft
Was gab es zuerst, das Design der Flasche oder die Rezeptur?
Zuerst gab es eine jahrzehntelange Freundschaft und eine Brüderlichkeit, die uns schon immer verbunden hat. Diese besondere Verbindung haben wir auch auf der Flasche verewigt. „The elixir of a special friendship, the uniqueness of two captured one’s spirit“ – das spiegelt wider, wie alles begonnen hat. In der allerersten Phase unserer Zusammenarbeit stand tatsächlich das Design im Vordergrund. Es war der erste Wurf und die initiale Inspiration, bevor wir entschieden haben, dass dies der richtige Weg ist. Wir haben uns dazu entschlossen, es umzusetzen, weil wir begeistert und hoch motiviert waren.
Was war die ursprüngliche Inspiration hinter der Entwicklung von Iloncello?
Vor etwa zweieinhalb Jahren wurde uns bewusst, dass wir immer weniger Zeit miteinander verbrachten, trotz unserer langen und engen Freundschaft. Wir fragten uns, wie wir wieder mehr gemeinsame Zeit finden könnten. Da wir beide sehr kreativ arbeiten, gab es immer wieder Überlegungen, wie wir zusammenarbeiten könnten. An einem Abend im alten Motto, jetzt Thell, saßen wir nach einem Abendessen zusammen und gönnten uns ein Digestif. Dabei bemerkten wir, wie enttäuscht wir oft von Limoncellos waren – sie schienen uns langweilig, ohne Inspiration und ohne kreative Note. Genau in diesem Moment wurde der Startschuss für unser gemeinsames Projekt gesetzt: die Entwicklung eines einzigartigen Limoncellos.
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Wie hat sich eure Freundschaft auf die Zusammenarbeit bei der Entwicklung des Produkts ausgewirkt?
Wenn überhaupt, dann nur positiv. Besonders bei einem Projekt wie der Markteinführung eines alkoholischen Produkts haben wir alles erlebt, was man sich in diesem Zusammenhang vorstellen kann. Wir hatten unendlich lange Verkostungen, die natürlich oft sehr lustig geendet haben. Auch das Designprojekt hat uns viel Spaß gemacht. Im Vordergrund dieser ganzen Geschichte stand für uns immer die Freundschaft und der gemeinsame Spaß – das Geschäftliche war dabei eher sekundär. Ich glaube, genau diese Herangehensweise hat wesentlich zu unserem Erfolg beigetragen. Wir gingen die Dinge mit einer gewissen Lockerheit, Entscheidungsfreudigkeit und Motivation an. Letztendlich ist Iloncello ein Produkt, das aus gemeinsamer Leidenschaft entstanden ist, und das spüren unsere Kunden, Partner und auch im Vertrieb sowie im Marketing.
Illoncello: zwei Jahre intensive Arbeit zum perfekten Produkt
Könnt ihr uns mehr über den Entstehungsprozess des Iloncellos erzählen? Wie lange hat es gedauert, um das Rezept zu perfektionieren? Und wie kompliziert ist die Entwicklung eines solchen?
Iloncello war definitiv über zwei Jahre ein Projekt, das uns intensiv begleitet hat. Besonders viel Zeit haben wir in die Entwicklung der Rezeptur und die Auswahl der richtigen Partner investiert. Zunächst haben wir in Italien nach einem qualitativen Partner gesucht, aber letztendlich haben wir ihn in Wien gefunden. Das war uns auch schlussendlich wichtig, weil für uns, Made in Austria ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist und uns natürlich mit der Heimat verbindet. Das Spannende an diesem Prozess war, dass wir die besten sizilianischen Agrumi und Zitronen verwendet haben – sie sind nicht nur saftiger, sondern enthalten auch mehr von der Schale, was den Geschmack intensiviert.
Der Entstehungsprozess war sehr experimentell. Wir haben uns Schritt für Schritt an das perfekte Produkt herangetastet und uns gefragt, wie wir uns von anderen Limoncellos abheben können. Unser Ziel war es, einen Limoncello zu schaffen, der sich nicht nur perfekt zum Mischen eignet – zum Beispiel in einem Spritzer oder Sour, was diesen Sommer unser Nummer-eins-Getränk war – sondern auch pur, gut gekühlt, als Digestif hervorragend schmeckt. Diese Balance zu erreichen, war uns extrem wichtig, und Iloncello erfüllt genau diese Anforderungen als ein Produkt, das beide Kategorien abdeckt.
Es heißt, dass Marcello für das Design der Flasche sowie das Branding verantwortlich war und Ilan für die Rezeptur dieses speziellen Limoncellos. Hatte wirklich jeder einen strikt vom anderen getrennten Aufgabenbereich, oder gab es Überschneidungen?
Das ist so nicht ganz richtig. Wir haben uns zwar aufgeteilt, aber die Zusammenarbeit war immer eng. Marcello, der aus der Werbung kommt, kümmert sich um das Marketing, das Design, die Flaschenästhetik und die gesamte Kommunikation sowie die Organisation von Events. Ilan, als Szenergastronom und erfahren in der Produktion, übernimmt den Vertrieb, den Verkauf und das Finanzielle. Wir haben die Aufgaben also ziemlich genau fifty-fifty aufgeteilt, wobei jeder seine Stärken einbringen konnte. Trotzdem haben wir uns bei jedem Schritt abgestimmt, uns gegenseitig informiert und den Prozess gemeinsam genossen.
Die Rezeptur war ebenfalls ein gemeinsames Vorhaben, das wir zusammen mit unseren Partnern entwickelt haben. Bei jeder Veränderung und jeder Feinabstimmung haben wir uns gegenseitig herausgefordert, um sicherzustellen, dass wir eine gemeinsame Vision für den Geschmack haben. Das Produkt selbst ist somit wirklich eine Ko-Kreation und partnerschaftlich entstanden.
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Die sizilianische Zitrone macht den Unterschied
Welche Herausforderungen gab es bei der Herstellung eines weniger süßen und traditionelleren Limoncello?
Wie schon zuvor beschrieben, gab es sehr viele Herausforderungen. Es hat wirklich lange gedauert, einen Partner zu finden, der nicht nur konform ist, sondern auch bereit war, kreativ zu sein und etwas weiterzuentwickeln. Wir mussten uns herantasten und jemanden finden, der uns in diesem Prozess unterstützt. Es war ein gewisses Risiko, weil wir einen Mittelweg finden wollten, ohne dabei Kompromisse einzugehen.
Unsere Idee war, das Beste aus zwei Welten zu vereinen – der Digestif-Welt und der Aperitif-Welt – und etwas Neues zu gestalten. Die Herausforderung bestand darin, viel Zeit und Ressourcen von beiden Seiten aufzubringen, um einen guten Weg einzuschlagen und das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Für den Iloncello werden nur sizilianische Zitronen verwendet, warum ist das so?
Wie vieles aus Italien und insbesondere aus Sizilien, schmeckt das, was wir dort bekommen, einfach besser. Das könnte an der vulkanischen Historie Siziliens liegen, den Mineralien im Boden oder der intensiven Sonne. Auch die Art und Weise, wie dort gepflanzt wird, und die Liebe, mit der gearbeitet wird, spiegeln sich im Geschmack wider. Das merkt man bei fast allem, was aus Sizilien exportiert wird. Deshalb war es uns wichtig, nicht auf Zitronen aus Sorrento oder anderen Regionen Süditaliens zurückzugreifen, sondern gezielt sizilianische Zitronen zu verwenden. Diese haben eine etwas dickere Schale, was ihnen mehr Geschmack und Intensität verleiht. Wir mussten sehr selektiv mit den Zitronen umgehen, die wir letztendlich für unseren Iloncello verwendet haben.
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Iloncello: das Eilxier aus der Apotheker-Flasche
Wie wurden das Branding und das Design der Flasche entwickelt? Welche Ideen und Konzepte stecken dahinter?
Wie immer ist Branding eine Teamleistung. Zu Beginn gab es ein umfassendes Briefing an das Design-Team und das DMB-Brand-Team von Daimler-Merchand & Bergmann, die eine unglaublich tolle Arbeit geleistet haben und weiterhin leisten. Es werden in Zukunft noch weitere Touchpoints wie Webseiten und Sales-Folder hinzukommen, die wir demnächst fertigstellen. Das Design, das wir letztendlich gewählt haben, ist das Ergebnis einer großartigen Leistung des DMB-Brand-Teams.
Wir haben verschiedene Design-Routen geprüft und uns schließlich für ein Konzept entschieden, das im Markt einzigartig ist. Dabei wollten wir bewusst nicht von den traditionellen Limoncello-Flaschen abweichen, sondern etwas schaffen, das fast wie ein Elixier wirkt. Deshalb haben wir uns für die Apotheker-Flasche entschieden und eine andere Art der Etikettierung, die unsere Freundschaft und Zusammenarbeit reflektiert.
Welche Rückmeldungen habt ihr bisher zu eurem Iloncello erhalten?
Wörtlich, schriftlich und auch PR-technisch haben wir nur positive Rückmeldungen erhalten, was uns zeigt, dass Iloncello ein sehr einzigartiges Produkt ist. Die endgültige Bestätigung, dass wir etwas geschaffen haben, das funktioniert und mit unserer Leidenschaft begeistern und inspirieren konnte, kam jedoch durch die Verkaufszahlen. Wir sind komplett ausverkauft und befinden uns bereits in der Nachproduktion für die nächsten Flaschen. Das freut uns natürlich sehr, denn es zeigt, dass es eine Nachfrage, einen Wunsch und eine Neugierde im Markt gab, die wir sättigen konnten.
Wir freuen uns darauf, bald noch mehr Partner an Bord zu holen und in naher Zukunft in vielen weiteren Bars vertreten zu sein. Dabei gehen wir sehr selektiv vor, bei wem wir gelistet werden möchten, weil wir das Produkt in Lokalen sehen wollen, in denen man sich wohlfühlt und wo Freundschaft und Gemeinschaft gepflegt werden. Diese freundschaftliche Verbindung, die uns bei der Entstehung des Produkts begleitet hat, wollen wir auch in unserer Vertriebsstrategie weiterverfolgen.
Welche anderen Produkte oder Innovationen dürfen wir in der Zukunft von eurer Zusammenarbeit erwarten?
Spannenderweise haben wir bereits versucht, mit Pompelmo und roten Orangen eine weitere Produktinnovation zu schaffen. Diese Ideen befinden sich noch in der Experimentierphase. Derzeit konzentrieren wir uns jedoch auf unser Hauptprodukt, Iloncello, auf das wir bereits unglaublich viel Zeit und Energie investiert haben. In naher Zukunft wird es definitiv viele Events und Momente geben, bei denen man Iloncello genießen und probieren kann. Darauf legen wir aktuell unseren Fokus und sind sehr glücklich darüber.
Du hast nach dem Lesen deises Interviews Lust auf die italiensiche Küche bekommen? Wir wissen, wo es die beste neapolitanische Pizza in Wien gibt.
Bilder © Iloncello
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