Beim Pressegespräch mit Vertreter:innen der Wiener Clubszene kommen wichtige Themen zum Vorschein. Wie geht es jungen Erwachsenen aufgrund der freiheitsbeschränkenden Maßnahmen? Was erwartet die Clubbetreiber:innen? Wohin geht die Entwicklung in Bezug auf die Nachtgastronomie. Wir waren vor Ort für euch und haben die wichtigsten Infos zusammengefasst.
Beim Gespräch, organisiert von der Vienna Club Commission, nahmen diverse Vertreter:innen der Nachtgastronomie und Expert:innen teil. Unter ihnen Dr. Hans Peter Hutter von der Med Uni Wien, Ewald Lochner, Koordinator für Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien, Frederika Ferkova, Veranstalterin von Hausgemacht, Stefan Stürzer vom Werk, der auch die Location zur Verfügung gestellt hatte, und Mike Tscholl vom Loft. Thema sind die Öffnungschritte, die es ab 1. Juli gibt, wie auch die Herausforderungen für die Nachtgastronomie.
Die Rede von den „bösen Jugendlichen“
Wichtig war vor allem Ewald Lochner die differenzierte Betrachtung des Begriffes der Jugendlichen. „Das erste, was ganz wichtig ist – dass wir nicht beginnen, einen Narrativ zu prägen, wo wir von Jugendlichen reden.“ Denn auch junge Erwachsene und Erwachsene gehören zu den Menschen, die am Nachtleben teilnehmen.
Dabei vergesse man zudem zu häufig auf die psychosozialen Konsequenzen durch den Wegfall von sozialen Kontakten und Kontaktmöglichkeiten. Das führt zu depressiven Verstimmungen und Angststörungen. Wie Ewald Lochner auch anführt, sei es ein großes Alarmsignal, dass sich auch Menschen aus sicherem sozialem Umfeld häufiger in Behandlung begeben.
Hierbei spielt laut Lochner auch die Feierkultur eine wichtige Rolle, um die sozialen Kontakte auszuleben und damit ebendiese psychische Belastung zu reduzieren – natürlich unter höchstmöglich sicheren Bedingungen.
Appell an die Vernunft – Impfen reicht nicht
Wie schon vielseits angesprochen, bleibt bei Geimpften ein Restrisiko der Übertragung – so betont es auch Dr. Hans Peter Hutter nochmals. Mit Verweis auf den Wert sozialer Kontakte schließt er an seinen Vorredner an. „Der Wert für die Gesundheit wird gnadenlos unterschätzt. Das ist keine Altersfrage. (…) Das steht auch in der Gesundheitsdefinition. Körperlich, psychisch, sozial.“
Auf Initiative von Stefan Stürzer wurde infolgedessen ein Präventionskonzept, unter anderem eben gemeinsam mit Dr. Hutter, erstellt. Dieses orientiert sich aber nicht einzig an den Verordnungen, sondern bereitet zugleich auch den Herbst und Winter vor. „Denn das Auf- und Zusperren ist für Lokalbesitzer:innen wie alle Menschen eine Belastung.“, wie Dr. Hutter anführt.
Somit soll 1G die einzig langfristige und wirksame Risikoreduktion darstellen. Dieses 1G steht aber nicht für die Impfung, sondern für einen möglichst sicheren PCR-Test, nachdem eine Impfung die Übertragung nicht vollkommen ausschließt. Zugleich kam es im Werk auch zu einem Ausbau des Belüftungssystems, das zur weiteren Reduktion der Ansteckungsmöglichkeit führt.
Kosten für die Clubs und Hoffnung auf wenig „schwarze Schafe“
Mike Tscholl vom Loft und Stefan Stürzer vom Werk sprachen auch die Kostenfrage an. Denn für verantwortungsbewusste Betreiber:innen heißt ein sicheres Präventionskonzept zugleich auch Mehraufwand beim Personal, damit nicht die Kellner:innen mit der Überprüfung der G-Regeln und der Registrierungspflicht überlastet werden. Bis zu vier Mitarbeiter mehr, was sich logischerweise auch in den Ticketpreisen widerspiegelt – minimal und angemessen für den Aufwand.
Dass es wie schon letztes Jahr schwarze Schafe geben könnte, schreckt die teilnehmenden Betreiber:innen nicht ab – der Gewinn steht nicht im Vordergrund. Auch Frederika Ferkova spricht die Thematik an und verweist dabei zudem darauf, dass sie sich persönlich in Clubs sicherer fühle. Wegen der eben angesprochenen Sicherheitskonzepte. Nicht zuletzt deshalb, weil die überforderten Gastronomiebetriebe nicht selten die Überprüfung der 3G-Regel oder der Registrierungspflicht „übersehen“.
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