amputierte Körperteile, öffentliche Exhumierungen und Co: die skurrilsten Bestattungsriten der Welt

Kunstvolle Särge, amputierte Körperteile, öffentliche Exhumierung der Verstorbenen oder Bestattungen im Weltraum. Während uns nur das klassische Beerdigungsritual mit Friedhof bzw. Einäscherung bekannt ist, gibt es weltweit eine Vielzahl an Bestattungsriten, die aufgrund ihrer Skurrilität mehr als verblüffend sind. Wir haben so einige davon gefunden.
Traditionelle Bestattungsriten der Dani
Die indigene Dani-Gemeinschaft in Papua-Neuguinea pflegte eine geradezu verstörende Begräbnistradition. Bei dieser wurden den weiblichen Angehörigen (Vorsicht: toxische Männlichkeit!) und Kindern des Verstorbenen die Finger amputiert. Der abgetrennte Finger sollte die Geister besänftigen, und der physische Schmerz das Leid symbolisieren. Heutzutage ist diese kulturelle Praxis weitgehend untersagt. Zum Glück! Thumbs Up!
Bestattung für Fußballfans
Gelitten haben zu Lebzeiten auch viele Fußballfans. Vor allem für ihren jeweiligen Verein. Warum soll man das nicht auch post mortem weiterführen? Und in der Tat, nicht wenige Fußballfans wollen auch nach dem Tod ihrem Verein verbunden bleiben. Einem Fan des englischen Fußballklubs Manchester United zum Beispiel wurde dieser Wunsch erfüllt. Doch damit ist er keine Ausnahme. Eine Aschenverstreuung im Stadion, eine Beisetzung direkt hinter der Torlinie oder die Bestattung neben ehemaligen Vereinsspielern – immer mehr Fußballfans wünschen sich eine Fanbestattung.
Luftbestattung in hängenden Särgen
Im Südwesten der chinesischen Provinz Sichuan wurden die Verstorbenen nicht unter der Erde bestattet, sondern in der Luft aufgehängt. Das Volk der Bo, das um 1.600 unter mysteriösen Umständen verschwand, praktizierte die Bestattung seiner Toten, indem sie Särge aus einzelnen Baumstämmen herstellten und diese mit Seilen an den Felswänden befestigten. Man nimmt an, dass dieses Ritual den Verstorbenen den Übergang ins Jenseits erleichtern sollte. What else?
Traditionelle japanische Totenwache
Bei der traditionellen japanischen Totenwache wird der Verstorbene in einen weißen Kimono gekleidet und mit weißen Tüchern bedeckt. Darüber hinaus gibt es einen Altar, an dem Geldgeschenke zur Finanzierung der Beisetzung hinterlegt werden können. Eine Geste, bitter nötig, denn in Japan sind die Beerdigungskosten weltweit am höchsten.
Famadihana-Umbettungszeremonie
Im madagassischen Ahnenkult ist nicht die Beerdigung selbst von besonderer Bedeutung. Nein, im Fokus steht vielmehr die öffentliche Exhumierung der Verstorbenen, die Jahre nach der ursprünglichen Bestattung durchgeführt wird. Während der sogenannten Famadihana tanzt die gesamte Dorfgemeinschaft mit den Verstorbenen, um ihre Verbindung zu den Ahnen zu stärken und ihnen Respekt zu erweisen. In diesem Ritual werden die alten Leinentücher durch neue Seidentücher ersetzt. Die Famadihana ist für die Familienclans ein freudiger Anlass, der mit Livemusik und festlichen Mahlzeiten gefeiert wird.
Indische Bestattung: Hinduistische Kremation
Die traditionelle hinduistische Kremation wird seit Tausenden von Jahren in speziell dafür vorgesehenen Einäscherungsstätten durchgeführt. In Varanasi wurden dafür zahlreiche Verbrennungsstätten entlang des heiligen Flusses Ganges errichtet. Jährlich werden alleine dort die Überreste von etwa 40.000 Menschen dem Fluss übergeben.
Obwohl der Fluss heutzutage stark verschmutzt ist, symbolisiert er laut hinduistischem Glauben die Erlösung und somit das Entkommen aus dem endlosen Kreislauf von Leben und Wiedergeburt. Es ist zu beachten, dass Frauen normalerweise nicht auf die Einäscherungsstätten zugreifen dürfen.
Buddhistische Himmelsbestattung in Tibet
In Tibet gibt es die einzigartige Tradition der Himmelsbestattung. Hierbei wird der Verstorbene zuerst von Bestattern zerteilt und anschließend von Aasgeiern verzehrt. Dieses, womöglich barbarisch anmutende Ritual, wurde früher auch in zentralasiatischen Ländern wie der Mongolei und Indien praktiziert, ist jedoch heute hauptsächlich in Tibet gebräuchlich. Der Tod, als Übergang von dem einen Leben in das Nächste (Reinkarnation), wird symbolisch nirgendwo sonst so radikal interpretiert wie hier.
Bestattung im Weltraum
In den Himmel aufsteigen. Der metaphysische Traum der Anhängerschaft einer Vielzahl von Religionen ist keine obskure Wunschvorstellung mehr. Dank des US-Unternehmens Celestis und seinen „Memorial Spaceflights“ kann man seine Überreste in den Weltraum feuern lassen. Von Erdumlaufbahn bis Deep Space. Wie weit die Reise geht, ist nur eine Frage des Geldes, beginnend bei 2.995 Dollar. Na dann, auf in die unendlichen Weiten des Afterlife!
Kreative Sargbestattung in Ghana
In Ghana ist ein Sarg nicht gleich Sarg und Unterschiede gibt es dort nicht nur, was das Holz betrifft. Sargbauer sind dort nämlich richtige Künstler*innen, deren kreativen Gestaltungen keine Grenzen gesetzt sind. Das Ergebnis: farbenfrohe und fantasievoll gestaltete Särge. Diese repräsentieren in der Regel wichtige Aspekte aus dem Leben der Verstorbenen, wie zum Beispiel Beruf oder die größte Leidenschaft. Kosten für so einen Sarg belaufen sich auf um die 400 US-Dollar. Was sich spottbillig anhört, erweist sich bei einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 5.000 US-Dollar als nicht gerade kostengünstige Investition.
Begräbnisritual der Toraja
Das Toraja-Volk, das auf der indonesischen Insel Sulawesi beheimatet ist, praktiziert eine äußerst aufwändige und kostspielige Begräbnistradition. Die Angehörigen sammeln oft über Jahre hinweg Geld für die Feierlichkeiten und bewahren die einbalsamierte Leiche der Verstorbenen in der Zwischenzeit einfach im Haus auf. Die Beerdigungszeremonie selbst erstreckt sich über mehrere Tage (bis hin zu über einer Woche) und ist ein äußerst festlicher Anlass. Die Stammesmitglieder finden schließlich ihre letzte Ruhestätte in den Felsengräbern.
Titelbild © Shutterstock
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