Die Bilder, die wir mit psychischen Erkrankungen assoziieren, basieren meistens auf filmischen Darstellungen. Ein Beispiel hierfür wäre der 1975 erschienene Film „Einer flog über das Kuckucksnest“. Seine Darstellung von psychiatrischen Heilanstalten hat ihren Ruf irreparabel geschädigt. Mit diesem Film ist das Bild der Psychiatrie als Asylum, das die Seele zerstört, entstanden.
Es handelt sich um dramatische Szenen – wie Behandlungen der Patienten mithilfe von Elektroschock-Therapie. Nervenheilanstalten werden nicht wie Einrichtungen dargestellt, die der Unterstützung und Heilung von Erkrankten dienen. Sie scheinen vielmehr wie Gefängnissen, die ihren Patienten alle Rechte verwehren.
Filme wie „Friday 13th“ und „Nightmare on Elmstreet“ haben das Stigma unerstützt, dass Menschen, die psychiatrische Anstalten verlassen, gewalttätig seien. Auch der Film „Der Exorzist“ trug maßgeblich zur Stigmatisierung psychisch erkrankter Menschen bei. Er erschuf das Bild, dass psychische Erkrankungen mit der Besessenheit vom Teufel gleichzusetzen seien.
In den 80ern fand man Darstellungen psychischer Krankheiten vor allem in Horrorfilmen. „Verrücktsein“ wurde mit „Bösartigkeit“ gleichgesetzt. Filme wie „The Shining“ und die „Michael Meyers“–Reihe trugen dazu bei, dass psychische Krankheiten mit der „Personifizierung des Bösen“ gleichgesetzt wurden. Weiters sind die Hauptfiguren in diesen Filmen zum Großteil maskiert, um so den Schockeffekt zu erhöhen.
Der 1960 erschienene Film „Psycho“ fördert die schon lange bestehende Verwirrung in der Gesellschaft, wenn es um die Unterscheidung zwischen einer Schizophrenie und einer dissoziativen Persönlichkeitsstörung geht.
Äußerst prägend war die Schlussszene, in welcher der Arzt auf die Diagnose des Patienten mit folgenden Worten eingeht: „When the wind houses two personalities there is always a battle. In Normans case the battle is over and the dominant personality has won.“ (Übersetzt: „Wenn der Wind zwei Persönlichkeiten beherbergt, gibt es immer eine Schlacht. In Normans Fall ist die Schlacht vorbei und die dominante Persönlichkeit hat gewonnen.“)
Zudem war der Film maßgebend für die Einführung der Bezeichnung „Psycho“.
Doch nicht nur in Filmen, auch in täglichen Berichterstattungen ist der Umgang mit psychischen Erkrankungen oftmals problematisch. In den meisten Fällen handelt es sich bei den Meldungen entweder um eine Stigmatisierung oder eine Trivialisierung der Thematik.
Auch die Tatsache, dass bei medialen Berichterstattungen der Fokus auf den Individuen liegt, die von einem psychischen Erkrankung betroffen sind, ist problematisch. Denn so kommt es zu einer Isolierung und die Thematik wird nicht als gesellschaftliches und sozial allgemeines Problem betrachtet.
Beispiele für die Trivialisierung von psychischen Erkrankungen findet man auch in der 4. Staffel der Serie „Thirteen reasons why“. Der Hauptcharakter Clay zeigt Symptome einer paranoiden Schizophrenie. Weiters kann der Zuschauer immer öfter dissoziatives Verhalten bei der Hauptfigur beobachten. Clays Symptome werden schlussendlich durch emotionalen Stress erklärt und mittels einiger Gespräche mit einem Therapeuten gelöst.
Dissoziatives Verhalten und Halluzinationen sind Symptome von ernsthaften psychischen Erkrankungen, wie zum Beispiel einer paranoiden Schizophrenie, die sich nicht nur einfach durch Gespräche (!) aus der Welt schaffen lassen.
Schizophrenie ist ein Paradebeispiel für die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen im Film. Die Erkrankung wurde und wird noch immer so verstörend dargestellt, dass in der Gesellschaft der Gedanke entsteht, dass Betroffene isoliert und weggesperrt werden müssen.
Es ist keine Seltenheit, dass Figuren, die an Schizophrenie erkrankt sind, als Mörder oder Psychokiller dargestellt werden. Der Großteil der Figuren weist aggressives Verhalten auf. Ein Drittel der Figuren wird als Mörder dargestellt und ein Viertel beging Selbstmord.
Die Symptome, die man in Filmen vorfindet, sind vor allem Halluzinationen und wirres Sprechen. In der Realität haben diese Symptome wenig mit der Erkrankung zu tun. Schizophrenie zeigt sich vor allem durch Motivationsverlust, Zurückgezogenheit und Affektverflachung, also eine Art der Emotionslosigkeit.
In einigen Filmen wird die Krankheit Schizophrenie sogar als eine Art der Besessenheit vom Bösen oder vom Teufel dargestellt.
Solche Darstellungen verstärken Stigmata, die schon an sich sehr fest in der Gesellschaft verankert sind. Psychische Erkrankungen sind nach wie vor ein gesellschaftliches Tabuthema. Man könnte sagen, dass die Stigmatisierung psychisch erkrankter Menschen mittlerweile etwas Internalisiertes ist. Betrachtet man aber die Statistik etwas näher, stellt man fest, dass psychisch erkrankte Menschen in den meisten Fällen die Opfer sind und nicht die Täter.
Die internalisierten Bilder, die mit bestimmten Krankheiten in Verbindung gesetzt werden, führen nicht nur zu Vorurteilen in der Gesellschaft, sondern können auch das Diagnostizieren psychischer Erkrankungen erschweren, da Betroffene Angst haben, als „Monster“ abgestempelt zu werden.
Weiters kann es zu einer Romantisierung von psychischen Erkrankungen kommen, welche nicht minder problematisch ist. Dies kann man auffällig oft in der Kreativbranche beobachten.
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