Survival of the Thickest: herzergreifende Netflix-Comedy mit Michelle Buteau

Der gefeierte Comedy-Star Michelle Buteau zeigt in ihren verfilmten Memoiren, dass man eine klassische Geschichte, nicht neu, aber erfrischend anders erzählen kann. Im Windschatten von Girls ist Survival of the Thickest eine typische Serie, mit einer typisch untypischen Heldin. Eine typische Serie. Aber dennoch sehenswert.
Survival of the Thickest: from Hero to zero!
Die unterschätzte Stylistin Mavis (Michelle Buteau) hat es endlich geschafft. Ihr attraktiver Partner und erfolgreicher Fotograf hilft ihr zum entscheidenden Karrieresprung. Doch auf einmal ist alles anders!
Mavis erwischt ihren Typen beim Sex mit einer anderen Frau, die – ihrer Meinung nach – im Grunde aussieht wie sie selbst, nur eben dünner. Mavis beendet daraufhin die Beziehung, pfeift aber auch auf die Hilfe bezüglich des Karrieresprungs und beginnt ein neues Leben, von scheinbar ganz unten. Online findet sie auch gleich ein WG-Zimmer in der Wohnung einer weirden Hippy-Frau.
Im Vergleich zu der Bude ihres Ex wohl ein Downgrade der ultimativen Art. Auch ein alter Verehrer läuft ihr über den Weg. Im Vergleich zu ihrem Ex zwar ganz nett, aber, na ja, wir leben leider in einer oberflächlichen Welt. Und die Karriere?
Survival of the Thickest: wenn auf einmal alles Baustelle wird
Die Komikerin Michelle Buteau verfilmt in der Netflix-Serie Survival of the Thickest ihre Memoiren und schafft es, uns eine herzerwärmende Geschichte zu erzählen. Über einen Menschen, der, nicht der Norm entsprechend, sein Leben durch so einige normative Zwänge und Fallen manövrieren muss. Es aber dennoch schafft, sich zu emanzipieren. Eine Frau, die ihre Abhängigkeit zu einem Mann überwindet und auf eigenen Beinen steht. Wackelig, unsicher, ängstlich. Aber doch irgendwie auch frei.
© 2023 Netlix, Inc.
Michelle Buteau in Serie: ein Fazit
Survival of the Thickes überzeugt nicht mit der Story – vergleichbares haben wir schon unendliche Male gesehen. Die von Michelle Buteaus Leben inspirierte Geschichte punktet vor allem mit einer humanen Warmherzigkeit und einer überaus liebevollen Figurenzeichnung.
Zwischenmenschliche Interaktionen ereignen sich hier endlich einmal jenseits des Konsums und der Reduktion auf die reine Körperlichkeit. Gekoppelt mit erfrischenden, wie teilweise auch verschrobenen Charakteren ist die Serie wohl so etwas wie ein Netflix-Geheimtipp, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
Titelbild © 2023 Netlix, Inc.
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
Ist Naturschutz rassistisch? Über "Prostituierte Wissenschaftler und NGO-Piraten"
Eine Ansage, wie ein Roundhouse-Kick! Der kenianische Ökologe Mordecai Ogada erläutert in seiner Streitschrift „The Big Conservation Lie“ (Die große […]
Ich habe Sex mit alten Männern
Junge Frauen, alte Männer - klassisches Porno Szenario. Gibt es das wirklich? Gibt es wirklich knackige Mädels, die darauf stehen, dass ein faltiger Mann sich auf sie drauf legt? Oh yes, die gibt es.
Wie du deine Handysucht in den Griff bekommst
Ich wache auf und schaue auf mein Handy. Ich bin im Bus am Weg ins Office und checke meine Benachrichtigungen. […]
Adopt, Don't Shop: ein Zeichen für Tieradoption
Tieradoption. Tierschutz Austria und die vegane Burgerkette Swing Kitchen rufen dazu auf, Haustiere zu adoptieren, anstatt sie zu kaufen.
Das System Viktor Orbáns: Buch gewährt tiefe Einblicke in den politischen Wahnsinn Ungarns
Ungarn. Politisch gesehen ist das ein von der Fidesz-Partei immer autoritärer geführter Staat. Dieser agiert rücksichtsloser denn je und schafft […]
Ist Verhütung Frauensache?
Dass man beim Geschlechtsverkehr mit einer Person, mit der man nicht in einer Beziehung ist ein Kondom verwendet, um sich vor Krankheiten zu schützen, lernen wir in der ersten Sexualkundestunde. Warum finden sich dann trotzdem so viele Frauen immer wieder in der Debatte wieder, ob es dieses eine Mal auch ohne Gummi ok wäre?