Du glaubst, du kennst dich aus und hast, was das Thema Sex betrifft, den Bogen raus. Denkste! Wir haben so einige Fetische gefunden, von denen du bestimmt noch nie gehört hast – zumindest nicht den lateinischen Begriff. 😊
Fetisch – what is it?
Der Begriff „Fetischismus“ bezeichnete ursprünglich den religiösen Glauben an übernatürliche Mächte oder Geister, die in bestimmten Gegenständen wohnen, sowie die Verehrung dieser Dinge als heilige Objekte.
Diese Fetisch-Praxis stammt ursprünglich aus Westafrika und kann als eine Form des Animismus (alles ist beseelt) interpretiert werden. Diese Fetische (aka Mächte) können durch Geschenke oder Opfer aktiviert werden und erfordern eine Behandlung wie Menschen, um ihre Kraft zu entfalten. In der modernen Ethnologie werden solche rituellen Gegenstände oft als „Kraftfiguren“ bezeichnet.
Kritiker*innen haben die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs jedoch in Frage gestellt, weshalb dieser im 20. Jahrhundert zunehmend als überholt angesehen wurde. In einer erweiterten Definition wird Fetischismus auch als „irrationale“ Verehrung von Objekten im nichtreligiösen Kontext betrachtet, die besondere Bedeutung für die individuelle Identität haben.
Sexuelle Fetische
Im sexuellen Sinne ist der Fetisch somit eine Form der Sexualität, die sich auf bestimmte Gegenstände oder Körperteile richtet. Sprich: die übersteigerte Zuneigung zu einzelnen Körperteilen, Körpereigenheiten, Kleidungsstücken, Utensilien, Materialien oder Situationen, bei der ein Gegenstand, der sogenannte Fetisch, als Stimulus der sexuellen Erregung und Befriedigung dient.
Somit kann so ziemlich alles ein Fetisch sein. Doch gibt es natürlich auch, was das betrifft, Formen, die potenziell ungesund sein können. In einigen Fällen erscheint sogar eine therapeutische Behandlung als durchaus sinnvoll. Diese extremen Fetischformen werden als paraphilic disorder bezeichnet.
Fetisch: von abnormal bis normal
Diese abnormen Fetische werden in der Regel jedoch erst dann als krankhaft angesehen, wenn sie anderen – gegen deren Willen natürlich – schaden oder die Betroffenen selbst durch ihre Neigungen unter erheblichem Druck leiden und/oder zwanghaft handeln müssen.
Für alle anderen Neigungen gilt: Jeder nach seiner Fasson! Solange du niemanden mit deinem Fetisch belästigst und deine Auslebung im legalen Rahmen bleibt, akzeptieren und lieben wir dich so, wie du bist – und wie du liebst! Und jetzt zu den Fetischen, die du bestimmt noch nicht kennst.
Looning: der Balloon-Fetisch
Looning hat, entgegen der ersten Assoziation (loonatic: verrückter), rein gar nichts mit Verrücktheit zu tun, sondern leitet sich vom englischen Wort „Balloon“ ab. Dieser Fetisch beschreibt somit das gesteigerte Interesse an Ballons und ist im Grunde einer der bekannteren Fetische. Vor allem, weil wir ja schon einmal ein Interview mit einem Looner (so nennen sich Vertreter*innen dieses Fetisches) führen durften.
Formicophilie: das Kribbeln kleiner Füße
Formicophilie ist eine spezielle Form der Zoophilie und bezieht sich auf die Vorliebe für alles, was krabbelt und kriecht. Menschen mit diesem Fetisch empfinden sexuelles Vergnügen, wenn kleine Tiere wie Käfer oder Ameisen über ihren Körper laufen und dabei ein kribbelndes Gefühl erzeugen – oder sie sogar beißen.
Forniphilie – der Wunsch, ein Möbelstück zu sein
Hand aufs Herz: Viele Menschen schätzen schöne Möbel, da sie Wohnräume einladend und gemütlich gestalten. Seltener ist jedoch der Wunsch, selbst ein schönes Möbelstück zu werden und so zu tun, als sei man ein eleganter Stuhl oder Tisch.
Genau darum geht es jedoch bei der sogenannten Forniphilie. Diese Neigung ist eine Spielart des BDSM, bei der man sich (als devoter Partner, auch „Sub“ genannt) kunstvoll zu einem Möbelstück umformen lässt, das der dominante Partner („Dom“) dann benutzt. Besonders beliebt sind neben Stühlen und Tischen auch Kerzenhalter, Aschenbecher oder sogar Toiletten – na dann.
Oculolinctus: Augenlecken
Ursprünglich geht der Terminus auf das Japanische „Gankyū name purei“ („Augenball-Lecken-Spiel“) zurück. Allerdings gibt es auch Berichte darüber, dass es sich bei diesem Fetisch lediglich um einen Scherz handeln soll, den sich eine japanische Boulevardzeitung ausgedacht hat. Daraufhin wurden viele Artikel über dieses Thema als „möglicher Scherz“ korrigiert oder gar zurückgezogen.
Melolagnie
Musik ist geil, wir erleben es immer wieder auf den vielen Veranstaltungen in Wien, die wir besuchen. Doch bei manchen hat die Liebe zur Musik scheinbar das nächste Level erreicht: Melolagnie.
Für diese Menschen sind musikalische Klänge nämlich höchst erregend. Na dann: Press einfach Play und ab geht die Post!
Dendrophilie: Ein Männlein steht im Walde
Dendrophilie. Du liebst es, unter freiem Himmel zu sein und verwöhnst dich mit einem Waldspaziergang nach dem nächsten? Gut so, das ist nämlich gesund. Einige Menschen sehen da jedoch den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
Dendrophilie bezeichnet einen Sexualtrieb, bei dem der Lustgewinn aus dem Betrachten und Berühren von Bäumen entsteht. Das sind dann wohl die besten Voraussetzungen, um Weltmeister im Bäume-Umarmen zu werden.
Plushophilie: give it to me Stofftier!
Komplizierter Begriff, schnell erklärt. Bei der Plushophilie geht es darum, eine sexuelle Anziehung zu Stofftieren oder anderem Plüsch-Spielzeugen zu verspüren. Wie die Sexualtherapeutin Kaylee Friedman erklärt: „Plushophilie ist, wenn Menschen durch Stofftiere sexuell erregt werden und Freude daran haben, sexuell mit ihnen zu interagieren.“ Aufgepasst Kids: bringt eure Stofftiere in Sicherheit!
Dacryphilie: Tränen als Aphrodisiakum
Dacryphilie oder Dacrylagnie bezeichnet im Grunde genommen den sexuellen Lustgewinn durch den Anblick einer weinenden Person. Tränen als Aphrodisiakum. Verrückt? Oder doch irgendwie auch wieder nicht?
Denn selten zeigen sich Menschen so verletzlich und authentisch wie in den Momenten, in denen die Tränen über deren Wangen kullern. Es ist eben diese emotionale Blöße, die Dacryphilisten so anmacht.
Agalmatophilie: Die Puppen tanzen lassen
Agalmatophilie ist jene seltene paraphile Störung, bei der eine Person sexuell erregt wird von Statuen, Mannequins, Puppen oder anderen unbeweglichen Objekten.
Symphorophilie: Schadenfreude mit einer Brise Sex
Dir geht einer ab, wenn einem anderen Menschen ein Missgeschick passiert, ja gar ein Unfall? Willkommen im wohl elitärsten Klub, was Schadenfreude angeht.
Symphorophilie bezeichnet nämlich jene sexuelle Erregung, die durch das Betrachten von Unfällen oder Katastrophen, bei denen Personen zu Schaden gekommen sind, hervorgerufen wird.
Saliromanie: I like it dirty
Saliromanie, auch Salirophilie genannt, beschreibt eine Vorliebe, bei der das Beschmutzen von Personen oder Gegenständen sexuelle Erregung auslöst. Neben visuellen Reizen kann dabei auch die Erniedrigung eine Rolle spielen.
Die Praxis der Saliromanie umfasst verschiedene Formen, etwa das Einreiben mit breiigen, schleimigen oder flüssigen Substanzen wie Lebensmitteln, Farbe, Schlamm, Sperma oder sogar Körperausscheidungen. Auch das Baden in Kleidung gehört dazu.
Titelbild © Shutterstock
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