Musik in meinen Ohren? Nicht nur: Der positive Einfluss von Musik auf Körper, Geist und Seele
Musik ist zu Vielem in der Lage. Sie kann Menschen miteinander verbinden, uns Energie geben, unsere Stimmung aufhellen und Erinnerungen und Emotionen in uns wachrufen.
Viele wissen nicht, dass Musik auf den gesamten Körper einwirkt. Je nachdem, was wir hören, verändert sich sowohl unsere Atmung als auch unser Herzschlag. Setzt man Musik dann auch noch in Verbindung mit Malerei ein, wie ich es praktiziere, ist es möglich, dass sich diese positiven Wirkungen auf Körper, Geist und Seele noch vervielfachen. Ich möchte Ihnen einen Einblick in meine Arbeitsweise geben.
Gemeinsamkeiten von Musik und Malerei
Zunächst einmal würde man vielleicht denken, dass es zwischen Musik und Malerei einen großen Unterschied gibt, denn Musik läuft stets in einem zeitlichen Gefüge ab und erschließt sich der/dem Hörer:in auch nur, wenn man über eine bestimmte Zeitspanne zuhört, während ein Bild doch in seiner Gesamtheit „sofort da“ ist.
Doch beim genaueren Hinsehen stimmt das doch nicht so ganz. Denn Musik und Malerei verfügen doch auch über viele Gemeinsamkeiten, die die Menschen wenn schon nicht bewusst, so doch zumindest unterbewusst wahrnehmen. So wie die Töne in der Musik unterschiedliche Schwingungen haben, ohne die wir sie gar nicht voneinander unterscheiden könnten, verhält es sich auch mit Farben. Hier ist es die Frequenz des Lichtes, die uns Rot, Grün, Gelb und Blau voneinander unterscheiden lässt.
Die Komposition ist das Entscheidende
Interstellar inspired by Hans Zimmer in einer Ausstellung | © Jan Jandeart |
In der Musik spricht man von Akkorden, wenn mehrere Töne zusammen erklingen. In einem Bild gibt es auch immer bestimmte Bereiche, die man gleichzeitig sehen kann. Auf einer großen Leinwand beispielsweise kann der Betrachter nicht gleichzeitig zwei gegenüberliegende Ecken wahrnehmen. Hiermit kann man als Künstler auch ein wenig spielen und die Augen zur Bewegung animieren. Für mich ergibt sich dadurch ein reizvolles Spiel von Harmonien und Dissonanzen. |
Jeder Künstler, Maler und Musiker hat seinen Stil
Ich persönlich bin kein Musiker, sondern ich male. Dabei bin ich stets bestrebt, mich von Musik inspirieren zu lassen und meinen eigenen Stil zu finden, so wie die Komponisten und Musiker, die ich beim Malen höre, ja auch ihren eigenen Stil gefunden haben. Es gibt zwar immer auch einen gewissen Mainstream, von dem ich mich zwar nicht unbedingt gewollt, aber doch auf meine Art und Weise zu distanzieren trachte.
Ganz grundsätzlich würde ich sagen, dass jeder Musikstil dazu geeignet ist, als Inspiration für die Malerei zu dienen. Es hängt vor allem von den persönlichen Vorlieben ab. Ich bin nicht wählerisch, was die Musikrichtung angeht. Für mich ist wichtig, dass die Musik “mit mir spricht”. Wenn ich beim Hören der Komposition nichts empfinde, kann ich nichts malen.
Oft werde ich gefragt, wie ich spüre, dass ein Bild fertig ist. Es fällt mir dann auf, dass ich darauf das antworten möchte, was viele Songwriter:innen in Interviews auch sagen, wenn sie dasselbe gefragt werden: Man spürt es einfach. In dem Moment, in dem ich das Gefühl habe, das ausgedrückt zu haben, was ich ausdrücken wollte, und die Atmosphäre der Musik gut umgesetzt habe, ist das Opus für mich vollendet.
Das Besondere an der Inspiration
Gerade weil ich als Künstler Autodidakt bin, habe ich mir gewissermaßen auch selbst beigebracht, in mich hineinzuhören. Die Musik spricht zu uns und weckt Emotionen, meistens auch genau dann, wenn wir es am wenigsten erwarten.
Horse Of Different Color inspired by Philipp Fankhauser | © Jan Jandeart
Manchmal stecken auch bestimmte Botschaften in diesem Emotionen, die wir erst entschlüsseln müssen, was ich besonders spannend finde. Ich male zu Musik, die ich selbst aussuche, fertige allerdings auch gerne Auftragsarbeiten an. Das mache ich vor allem dann mit besonderer Hingabe, wenn ein Kunde zu mir kommt und ein Bild zu einem Lied haben möchte, das ihm persönlich viel bedeutet. Ich fühle mich geehrt, dass er mich darum bittet, seinen speziellen Song auf die Leinwand zu bringen.
Abstrakt und doch konkret
Meine abstrakten Gemälde sind also stets von Musik inspiriert. Dabei ist es für den Betrachter leicht herauszufinden, welcher Song im einzelnen Pate gestanden hat, denn jedes meiner Werke trägt den Titel des entsprechenden Musikstücks.
Ich male die Musik so, wie sie bei der Arbeit im Atelier ganz unreflektiert auf mich wirkt. Im besten Fall landen meine Emotionen also völlig intuitiv auf der Leinwand. Um die Betrachter:innen an diesem Schaffensprozess teilhaben zu lassen, sorge ich dafür, dass in meinen Ausstellungen auch das dazugehörige Musikstück hörbar ist: neben jedem einzelnen Bild hängen Kopfhörer, über die man die “dazugehörige” Musik hören und auf sich wirken lassen kann. So bekommen meine Bilder eine ganz neue Dimension und wirken nicht nur optisch sondern auch akustisch auf den Betrachter.
ÜBER DEN MUSIKMALER JAN JANDEART
Jan Jandearts abstrakte Gemälde sind von Musik inspiriert, und jedes Werk trägt den Titel eines Musikstücks. Er malt die Musik, lässt das Stück auf sich wirken und bringt seine Emotionen auf die Leinwand. In seinen Ausstellungen kann der Besucher deshalb nicht nur die Bilder betrachten, sondern auch das dazugehörige Musikstück hören. |
© Jan Jandeart |
Seine Werke wurden bereits in Basel, Zürich, Zollikon, Freiburg und Wien ausgestellt. Weitere Ausstellungen in Deutschland und der Schweiz sind in Planung. Mehrere seiner Werke befinden sich aktuell im Besitz privater Sammler in der Schweiz, in Deutschland, in Frankreich und in Tschechien.
Bilder © Jan Jandeart
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