Newcomer Nando68 mit Hommage an Wien: „Falco war ein wichtiger Einfluss“
Ein bisschen war es das Schicksal, das ihn ereilt und zum Neuanfang motiviert hatte. Denn erst durch Corona fand er wieder den Weg zurück zur Musik. Nando68 findet mit ZAU$$I einen professionellen Partner und hat gleich seine erste Single „Meine Stadt“ samt Video gedropt – er darf sich jetzt getrost als Newcomer der Wiener HipHop-Szene bezeichnen. EDIT vom 15.07.: Mit seiner zweiten Nummer „Acht“ legte er rasch nach. Wir haben uns mit ihm darüber unterhalten, warum es eine Unterbrechung gab, wer ihn entscheidend beeinflusst hat und was wir uns noch von ihm erwarten dürfen.
Im Dreiergespann erobern sie endlich die Stadt, „Meine Stadt“. Producer ZAU$$I – früher im Drum’n‘Bass -, Jonas j.t.graphy für Fotos und Videos und natürlich Ferdinand alias Nando68 mit seinem Rap. „Wir sind ein gut eingespieltes Team, auch weil wir früher viel zusammen fortgegangen sind.“
Es braucht eine Clique und ein privates Füreinander, um auch die vielen Stunden in einem Studio gemeinsam verbringen zu können. „Als wir das erste Mal wirklich eine gescheite Session gemacht hatten, war das auf Anhieb was ganz anderes. Das habe ich sofort gespürt.“
Relativ geradlinig präsentiert sich der 21-Jährige – kein Cloud, kein Old-School. Rap, wie er leicht verständlich ist und trotzdem kickt. So präsentiert sich „Meine Stadt“ als eine Hommage an Wien. Ein Track, der noch mehr erwarten lässt. Aber wie fing alles an und wo geht es noch hin? Wir haben uns mit Nando68 auf der WARDA-Terrasse zum Gespräch getroffen.
Seit wann machst du eigentlich schon HipHop?
Pfoah, das ist eigentlich schwer zu sagen. Schon mit 13-14 in der Unterstufe haben wir begonnen, ein paar Reime zu schreiben und uns gegenseitig im Spaß zu dissen. In der Oberstufe ging alles ein bisschen auseinander, weil jeder von uns in eine andere Schule wechselte.
Dann mit 16 hab ich lustigerweise während einer Schulstunde spontan wieder begonnen, einen Rap-Text zu schreiben. Deutschrap hatte wieder einen Push und ich bekam dadurch auch wieder mehr Lust, etwas in die Richtung zu machen.
Aber dann kam ja erst recht spät der erste echte Track? Warum?
Durch den Fußball – ich spiele eben auch in einem Verein – ging der Fokus wieder etwas verloren. Erst durch Corona habe ich wieder zurückgefunden. Da gab es mehr Zeit. Da konnte ich mich im Rap wieder mehr ausleben. Mit simplem Studio zuhause, das ich mir eingerichtet hatte, mit Mikrofon und allem, was man da so braucht.
Zuerst habe ich mit einem Freund die Sache gemacht und auf simple produziert, aber dann bin ich an ZAU$$I herangetreten. Ich wollte, dass es professioneller wird. Er hat mich dann in seine Gruppe aufgenommen. Und jetzt sitzen wir schon auf einigen sehr sehr wilden Sachen.
Der zweite Track „Acht“:
Bisher hast du „Meine Stadt“ veröffentlich: Was dürfen wir uns noch erwarten?
Ja, das ist meine einzige Veröffentlichung. Schon Mitte Juli kommt der nächste Track „Acht“. Dann geht es Schlag auf Schlag. Denn die Leute sollen schon merken, dass wir da dahinter stehen. Das ist nicht nur just for fun, sondern wir wollen professionelle Musik machen.
Wie viele Tracks sind schon in der Pipeline?
Wir sitzen ungefähr auf sieben fertigen Tracks. Ein paar weitere sind noch im Entstehen.
An deiner Musik erkennt man schon einen eigenen Touch: Aber welche Rapper:innen haben dich beeinflusst?
An sich hat deutscher HipHop schon früh begonnen. Deshalb ist mein Vorbild und der, zu dem ich aufschaue, Hans Hölzel, also der Falco. Der war seiner Zeit wirklich voraus. Wenn man heute „Mutter, der Mann mit dem Koks ist da“ hört, dann könnte man das auch jetzt rausbringen und die Leute würden voll drauf abfahren.
Aber dann gibt’s noch Cro. An dem kommt man nicht vorbei. Und von der Lyrik finde ich Raf Camora auch sehr stark. Ist halt wieder was ganz anderes. Diese drei Musiker finde ich extrem steil. Aber es gibt so viel gute, die ebenfalls in meiner Playlist auf- und abspielen.
Was sind so die Themen, die du in deinen Songs anschneidest?
Ich bin in Wien geboren und habe mein ganzes Leben hier verbracht. Ich habe ich viel Gutes und Schlechtes erlebt, gesehen und manches lieber nicht. Ich bringe meine persönlichen Erlebnisse und Träume in meine Texte, aber auch vieles, das sich in dieser, meiner, Stadt abspielt – besonders dann, wenn keine Lights draufscheinen.
Willst du in deiner Musik auch noch analoge Sounds nutzen? Oder sind das Elemente, auf die du verzichten kannst?
Also ich finde, dass eine künstliche Gitarre nie das hergeben kann, was eine echte Gitarre schafft. Da kann man viel mehr draus machen. Auch, wenn du es nachträglich bearbeitest. Deshalb setzen wir auf beides – analog und digital.
Titelbild Credits: Nando68
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