Oskar Haag lädt uns auf seinem neuen Album „Teenage Lullabies“ einfühlsam ein, ihn auf eine sphärische Reise in das Traumland zu begleiten. In passender Anlehnung an den Titel präsentiert uns der junge Popmusiker eingängige Töne in seine Gedankenwelt als Singer und Songwriter.
Wer jetzt glaubt, dass ihm als 17-jähriger Musiker die nötige Bühnenerfahrung und das Know-how für seine Kunst fehlen, der irrt gewaltig. Denn Oscar Haag präsentiert seine Musik mit einer natürlichen Einfachheit, die sich in der Qualität und in der Präsentation niederschlägt. Dabei zeigt der Musiker, dass es für guten Sound nicht immer ein opulentes Meisterwerk an Technik und Tricks braucht.
Ein junger Mensch mit seiner Gitarre und seiner glasklaren Stimme kann also auch im Jahr 2023 das Publikum ebenso begeistern. Parallel dazu konnte der Sänger bereits mit einer FM4 Award Nominierung sowie einer häufigen Präsenz in den Charts punkten. Wir haben uns von Oskar Haag in seine Kunst mitreißen lassen und wagen für euch einen Blick hinter die verträumte Fassade seines aktuellen Albums „Teenage Lullabies“.
Der junge Musiker verzückt auf seinem aktuellen Album „Teenage Lullabies“ mit eingängigen Pop-Klängen © Michelle Rassnitzer
Oskar Haag feierte erste musikalische Erfolge am Popfest
Oskar wurde 2005 in Klagenfurt geboren und wuchs in einer künstlerischen Familie auf, sein Vater ist ein bekannter Musiker und seine Mutter Kostüm- und Maskenbildnerin. Seit Kurzem lebt er in Wien, wo er seiner künstlerischen Leidenschaft, der Musik nachgeht.
Oskar Haag sammelte als Tänzer und Schauspieler seit seiner Kindheit Bühnenerfahrungen und wurde bereits mit 11 österreichischer Meister im Hip-Hop-Teambewerb seiner Altersklasse. Im jungen Alter hatte er ebenfalls seine ersten Auftritte als Schauspieler am örtlichen Stadttheater, später folgten größere Rollen, zum Beispiel in Peter Handkes „Immer noch Sturm“ und zuletzt im Stück „Nicht sehen“.
Obwohl Oskar als Schauspieler erfolgreich ist, liegt sein Fokus auf der Musik. Er brachte sich autodidaktisch Gitarre und Klavier bei und begann im Frühjahr 2020, während des ersten Lockdowns, seine ersten Lieder zu schreiben. Ein Jahr später spielte DJ Legende Fritz Ostermayer sein erstes Lied im Radio, was dazu führte, dass Oskar Haag im Juli 2021 vor begeisterten Fans als Abschluss des Wiener Popfestes in der Karlskirche auftrat.
Mediale Aufmerksamkeit und Festival Auftritte
Die heimische Presse war euphorisch und bezeichnete ihn als: „… größtes Poptalent des Landes“. Der Popmusiker behielt aber stets einen klaren Kopf und bestritt auch weiterhin seinen künstlerischen Weg eigenständig. Angebote hätte es ausreichend gegeben. Oskar gründete jedoch seine eigene Plattenfirma „Lullaby Records“, auf der er seine ersten drei Singles „Stargazing“, „Black Dress“ und „The Summer We Need“ veröffentlichte. Die Lieder waren so erfolgreich, dass sie mittlerweile Airplay in Deutschland, Großbritannien und den USA haben. Auch seine intimste Ballade „Lady Sun And Mr. Moon“ erhielt viel Airplay.
Oskar Haag hatte erste ausverkaufte Soloshows, Festivalauftritte und Supportshows für Künstler wie Tocotronic und Thees Uhlmann. Er tourte im Vorprogramm von AVEC und erlangte immer mehr Fans, darunter auch Größen der österreichischen Musikszene wie Maurice Ernst von Bilderbuch, Mavi Phoenix und Nino aus Wien.
Parallel zu seiner Musikkarriere machte Oskar Haag auch im österreichischen Kino auf sich aufmerksam. Er spielte gerade erst in seiner ersten großen Rolle die jugendliche Künstler-Ikone Arnulf Rainer. Dabei hatte er die Burgtheater-Größe Birgit Minichmayr als Spielpartnerin.
Neben seiner Musik- und Filmkarriere läuft auch seine Theaterkarriere auf Hochtouren. Momentan ist er am Wiener Burgtheater als Musiker und Schauspieler tätig, einem der bedeutendsten Theater Europas. Die Regisseurin Tina Lanik war von Oskar Haag so begeistert, dass sie für die Shakespeare-Inszenierung „Wie es auch gefällt“ eine eigene Bühnenfigur für ihn kreierte. Sein Debüt-Album „Teenage Lullabies“ erschien nun am 03.03.2023 auf seinem eigenen Label Lullaby Records.
Oskar Haag, verträumte Töne und musikalische Klasse
Denn Oskar Haag scheint als Künstler sehr bewusst an Dinge heranzugehen. So wie die Gründung des eigenen Labels eine bewusste Entscheidung war, um mit einem engen Kreis von vertrauten Musik nach den eigenen Vorstellungen authentisch formen zu können. Diese Qualität in der Methodik, aber auch in der Umsetzung hört man den 13 Songs des Albums deutlich an.
Obwohl Oskar Haag schon viel Erfahrung als Schauspieler hat, scheint er sich in der Musik ebenso wohlzufühlen. Das zeigt sich in jedem der Stücke auf „Teenage Lullabies“, die alle zart und fragil zugleich sind und uns auf eine Reise mitnehmen, die uns von Anfang bis Ende in den Bann zieht. Jeder Song ist für sich genommen ein kleines Kunstwerk und ein Bild, das Oskar Haag vor unserem geistigen Auge entstehen lässt. Eine weitere Facette der Herangehensweise, die bei dem Album im musikalischen Kontext der 13 Liedern noch stärker funktioniert.
Die Wiegenlieder auf „Teenage Lullabies“
Die „Lullabies“ auf dem Album sind wie Wiegenlieder, die uns in den Schlaf wiegen und in eine Welt entführen, in der alles möglich ist. Ein Mantra für geistige Freiheit. Oskar Haag schafft es, mit einfachen Mitteln und einer unglaublichen Souveränität Musik zu kreieren, der man einfach vertrauen kann. Das Authentische wird durch Kongruenz angestrebt, indem das Gesagte, Gedachte und Gefühlte auf die Hörer*innen deckungsgleich wirken. Und das ist vielleicht auch der Grund, warum seine Musik von seinen Fans als immens bedeutend wahrgenommen wird.
Denn Oskar Haag gehört einer Generation an, welche laufend vergessen wurde und sich dadurch unverstanden fühlt. Aber statt zu protestieren, präsentiert er uns seine einfühlsame Musik. Er erzählt uns von Träumen und Hoffnungen und gibt uns den Mut, unsere eigenen Träume zu verfolgen. Und das macht er auf eine besonders ehrliche und eingängige Weise, dass man nicht anders kann, als sich von seinem Sound berühren zu lassen.
„Teenage Lullabies“ ist ein Album, das von Anfang bis Ende begeistert. Oskar Haag ist eingefleischter Singer-Songwriter, aber er zeigt auf dem Album auch großartigen Pop–Sound. Vor allem gelingt es dem jungen Musiker, einen Sound zu schaffen, der seine Höhrer*inne dazu anregt, über sich hinauszuwachsen. Denn es ist Sound, der bewegt und berührt und uns vordergründig wieder daran erinnert, dass es in Ordnung ist, zu träumen.
Die letzten Worte auf dem Album sind „I love you. I love you, too“ – und das ist genau das, was man fühlt, nach dem Hören des Werks. Falls ihr Oskar Haag und seine Musik also noch nicht kanntet, wird es nun höchste Zeit, diese musikalische Bildungslücke zu schließen.
Titelbild © „Teenage Lullabies“ Cover Oskar Haag
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