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Da der deutsche Fußball Traditionsklub aus Hamburg, der FC St. Pauli, keinen nachhaltig und fair produzierenden Ausstatter finden konnte, produziert er seine nachhaltigen Trikots künftig selbst. Eine Revolution im Sport, abseits des Spielfelds.
Revolution im Sport?
Der gefühlt wohl beliebteste Fußballklub der Welt, der FC St.Pauli aus Hamburg, hat sich für etwas entschieden, dass die Welt des Fußballs, vielleicht sogar die Welt des Sports allgemein, wohl nachhaltig verändern wird. Wie damals beim berühmten Bosman-Urteil, als der Europäische Gerichtshof entschied, dass Profifußballer nach Vertragsende ablösefrei zu anderen Vereinen wechseln dürfen. Ein Meilenstein im Fußball. Denn bis dahin war das nicht erlaubt. Und es musste, auch wenn der Vertrag auslief eine Ablösesumme für den eigentlich „freien“ Spieler bezahlt werden. Hört sich recht unlogisch an. War aber so.
Sorgt der FC St.Pauli nun für die nächste Revolution im Sport? Doch dem Sportverein aus dem Hamburger Stadtteil St. Pauli geht es nicht um eine Veränderung der Transferpolitik, die Verpflichtung eines neunen talentierten Spielers oder eines Big-Name Trainers. Sondern es geht um viel mehr als das. So ehrlich muss man sein. Es geht um Nachhaltigkeit! Ein nachhaltiges Trikot. Das auch noch selbst hergestellt werden soll.
Ein nachhaltiges Trikot – Do it yourself
Weil die „Kiezkicker“ (so genannt, weil ihre Spielstätte in der Nähe der Reeperbahn liegt) keinen zu ihrer Philosophie passenden Ausstatter finden konnten, stellen sie ihre Trikots künftig einfach selber her. As simple as that! Doch wie kam es zu diesem Entschluss?
Zuerst einmal hat der FC St. Pauli sich dazu entschlossen, die Zusammenarbeit mit dem US-amerikanische Sportartikelhersteller Under Armour ab Sommer zu beenden. Seit 2016 trugen die Hamburger Trikots dieser Marke. Warum wurde die Zusammenarbeit beendet?
Das lag daran, „dass sich beide Seiten durch die Lust auf Neues auszeichnen.“, so Vertriebsgeschäftsleiter Bernd von Geldern. „Auch ein Grund, weshalb man 2016 zueinander gefunden habe.“, wie versichert wird. Doch ist wohl „die Zeit für eine Neuausrichtung gekommen“. Und das ist vielleicht eine, die bald schon Nachahmer finden wird.
Alles muss man selber machen. Auch die Filme.
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— FC St. Pauli (@fcstpauli) December 1, 2020
Ein nachhaltiges Trikot. Doch hat man sich nicht sofort für die self-made-Variante entschieden. Zu Beginn wurde sehr wohl Ausschau nach einem neuen externen Partner gehalten. Sie haben nach einem Unternehmen gesucht, das dazu in der Lage war, so ein nachhaltiges Trikot auch zu produzieren. Doch – Vorsicht jetzt kommt’s! – war leider keiner der Hersteller in der Lage, die gewünschten Kriterien zu erfüllen.
Kriterien, die da wären? Nachhaltigkeit. Transparenz und Fairtrade. Eigentlich ein Armutszeugnis für alle Sportartikelhersteller – und das weltweit! Das ist wirklich kaum zu glauben. Wahrlich unfassbar, dass niemand dazu in der Lage war, ein nachhaltiges Trikot herzustellen.
Also hat man, wie so oft beim FC St. Pauli, aus der Not eine Tugend gemacht und stellt so ein gewünscht nachhaltiges Trikot künftig einfach selbst her. Ganz easy! „Diese Eigenständigkeit und die Suche nach neuen Wegen haben den FC St. Pauli schon immer ausgezeichnet. Mit der eigenen Teamsport-Kollektion verfolgen wir also weiter konsequent unseren Weg der Unabhängigkeit.“, so Vereinspräsident Oke Göttlich zu diesem Thema.
Ein nachhaltiges Trikot und sein Name
Die erste Kollektion ist ab Mai erhältlich. Seit Dezember kann man die Trikots schon vorbestellen. Das Ziel ist, „die nachhaltigste Teamsport-Kollektion der Welt zu produzieren. Wir möchten zeigen, dass sich Qualität, Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen auch für Performance-Kleidung überhaupt nicht ausschließen müssen.“, so Vertriebsgeschäftsleiter Bernd von Geldern. Dieser visionäre Ansatz, soll künftig aber auch andere Klubs inspirieren, selbst tätig zu werden. Und wenn nicht, so will der FCSP mit einer neutralen Linie nachhaltiger fairtrade Trikots auch andere Vereine ausrüsten.
Di!Y soll dieser der home-made Ausstatter aus Hamburg nun heißen. Ein Akronym der berühmten englischen Phrase „Do it yourself“. Bedeutet übersetzt „Mach es selbst“. Mit dieser Redensart werden eigentlich Tätigkeiten bezeichnet, die von Amateuren ohne professionelle Hilfe ausgeführt werden.
Doch man darf sicher sein, dass dieser Ausstatter mindestens genauso professionell sein wird, wie der Verein dahinter, der in der zweiten Deutschen Bundesliga spielt. Doch von ihrem moralischen Ansatz zum Thema Nachhaltigkeit her, spielt der St.Pauli mit dieser Visionären Idee ohnehin lange schon in der Champions League der Nachhaltigkeit. Ein Wettbewerb, mit anscheinend nicht sehr vielen Bewerbern, wenn man aus dieser Geschichte seine Schlüsse ziehen darf.
Titelbild Credits: Shutterstock
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