Schon seit längerem wurde darüber philosophiert, was denn nun dort in der Praterstraße – im ehemaligen ATV-Gebäude – wirklich passiert. Es war klar, es wird eine Bar mit geheimen Clubraum. Es war klar, es stehen einige bekannte Namen dahinter. Und es war klar, dass die Bar versucht sich abzuheben. Wir waren für euch beim „internen“ Pre-Opening im neuen Szenelokal Praterstrasse und haben die wichtigsten Infos zusammengesammelt.
Stell dir vor, ein paar bekannte Szenemänner hecken einen Plan aus, stoßen teilweise auf Widerstand durch Anrainer, finden Lösungen, basteln am Konzept, feilen an der Architektur und plötzlich rauscht eine Nachricht rein, dass die Eröffnung kurz bevor steht. Praterstrasse – lang wurde gemunkelt und jetzt ist es endlich so weit. Ein Soft Opening mit einem tiefen Einblick in Design und Konzept einer neuen Szenebar mit Clubraum, die groß im Wiener Nachtleben mitmischen möchte.
Es fällt auf, dass sich die neuen Clubs mehr einer Art Wiener Tradition – schick und klassisch, wie zu den besten K. u. K.- Zeiten – fügen und annähern, als wieder und wieder dem vermeintlich „großen Bruder“ Berlin nachzueifern. Dafür gibt es erstmal einen Daumen hoch.
Der Bar – Bereich
Mit Hilfe und Ausstattung von branddesigners und deren Gründer Philipp Brandstätter sowie dem Innendesigner Andreas Pust haben unter anderem Szeneburschen wie Heinz Tronigger – bekannt für die Albertina Passage – oder auch Hennes Weiss – bekannt als Mitbegründer der „alten Pratersauna“ – diesen Spagat gewagt und einen Club mit dem Flair einer gehobenen Bar kombiniert.
Zudem wurden auch drei namhafte Künstler und deren Werke miteinbezogen, was dem Design einen besonderen Touch verleiht. Der Maler Hubert Scheibl, die Licht- Künstlerin Brigitte Kowanz und der Künstler Martin Grandits durften dem Club Praterstrasse ihren Stempel aufdrücken.
Die langgezogene Bar, die sich quer durch den Raum erstreckt, bietet genügend Angriffsfläche für Freundinnen und Freunde des Trinkgenusses. Mit hochwertigen Materialien und viele kleinen Details – wie beispielsweise einem Krokodil an der Decke – wird schnell ersichtlich, dass da einiges an Kohle reingeflossen ist.
Mit genügend Sitzmöglichkeiten in der Nähe der Bar, einem veränderbaren Loungebereich – der gegebenenfalls zu einem kleinen zweiten Floor umfunktioniert werden kann – und vielen auf den ersten Blick unauffälligen aber dennoch stilvollen Designschmankerl, die eine klare Handschrift tragen, sticht der Nachtclub Praterstrasse schon mal hervor.
Der Dance Floor
Auf der Tanzfläche fallen sofort die Lambda Labs (Anm. d. Red. Speaker/ Anlage) auf, die einen wirklich satten Sound liefern und aufgrund ihrer Qualität auch von anderen Wiener Clubs und Veranstaltern genutzt werden. Zudem haben die Jungs auch bei den Bässen nicht gespaart und hauen gleich mehrere davon unter und neben das DJ- Pult.
Etwas industriell angehaucht, sehr klare und einfache Linien mit hochwertiger Technik kombiniert – zum Beispiel die bewegliche Lichtinstallation an der Decke – so erfüllt die Tanzfläche des Club Praterstrasse auf alle Fälle auch die wichtigsten Kriterien eines guten Technoschuppens. Am späteren Abend gab es dann noch ordentlich auf die Ohren – I like!
Durch das Raum in Raum Konzept und die „Active Noise Canceling“ Speaker am Ausgang klappt es auch mit den Nachbarn. Vom Sound dringt kaum etwas nach außen – trotz saftiger Lautstärke.
Die Klos und das geheime Hinterzimmer – auch hier extravagant
Deutlicher können die Geschlechter nicht aufgeteilt werden bei den Toiletten. Himmelblau das Männerklo, rosa für die Frauen – und mit den gegenübergestellten Spiegeln vervielfachen sich die Kabinen ins Unendliche. Vorsicht – bei starkem Rausch kann es schon mal passieren, dass der Eindruck entsteht, es gäbe hier noch mehr Toiletten und man rennt in den Spiegel – keine Sorge, ist mir nicht passiert.
Klassisch und nobel, nicht wirklich groß, aber genügend Sitzmöglichkeiten, so bietet das geheime Hinterzimmer einen schönen und stilvollen Rückzugsort. Die Installation an der Deckenbeleuchtung ist eindeutig ein Blickfang.
Ein guter Start mit Lust auf mehr
Die erste Betriebswoche steht direkt vor der Tür. Wer sich noch für die Gästeliste für den Donnerstag eintragen konnte, darf schon mal erste Blicke in den neuen Club werfen, sonst findet schon am Freitag den 06. März und am Samstag den 07. März das Public Opening Wochenende statt – von 21 bis 6 Uhr. Von Donnerstag bis Samstag hat der Club zukünftig ab 17 Uhr Barbetrieb und ab 22 Uhr läuft auch auf dem Dancefloor die Party. Mittels App sollen die Kunden zukünftig auf dem Laufenden gehalten werden.
Musikalisch bleibt es offen für viele Richtungen und man darf gespannt sein, wie sich der Club im Normalbetrieb präsentiert. Mich sieht man dort auf alle Fälle wieder.
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
Wardalicious: The Ginger Forest im VIE i PEE
Wardalicious - so heißt die Reihe, die uns jede Woche zu einer neuen Location führt. Wir testen für euch im Trio Restaurants, Bars und Clubs auf Herz und Nieren, finden heraus, was die Spots taugen und geben euch einen Einblick in die Besonderheiten, damit ihr wisst, was euch dort erwartet und für wen die Location perfekt geeignet ist - ab jetzt auch mit Tinder-Dating-Rating. Diese Woche prüfen wir, ob The Ginger Forest im VIE i PEE WARDAPPROVED ist:
ORF-Haushaltsabgabe: Unabhängiger Journalismus gegen Zwangsgebühr?
Die ORF-Haushaltsabgabe ersetzt die GIS-Gebühr. Über die finanzielle Mehrbelastung und wie du ihr vielleicht entkommst.
Die besten griechischen Restaurants in Wien
Die griechische Küche ist für ihre Qualität und Frische bekannt. Wo es in Wien die besten griechischen Restaurants gibt, erfährst du hier.
Wiener Schnitzel in Wien: wir wissen, wo es die besten gibt
Die WARDA-Genussexpert*innen haben zusammengefasst, wo es die besten Wiener Schnitzel in Wien gibt. Mahlzeit!
Ü30 Partys in Wien, die richtig Bock machen
Vergiss die Klischees von langweiligen Abenden mit belegten Broten und ausgelutschten Oldies. Wien bietet mit Clubs wie dem kultigen Volksgarten […]
Streetart-Künstler kreieren Wandbilder als symbolischen Widerstand gegen den Krieg
Das Streetart-Projekt The Wall wird als Zeichen des Widerstands und der Einigkeit in fünf Städten sogenannte „Murals“ (Wandbilder) kreieren. Am 2. November wurde das erste dieser Murals im Zentrum von Wien enthüllt. Es folgen weitere in Berlin, Genf, Marseille und Ankara.