POWERED BY

Der amtierende Bundespräsident nimmt nun Ungerechtigkeiten ins Visier. Nachdem das Multimilliarden-Unternehmen in den Jahren 2017 und 2018 keinen Cent steuern bezahlt hatte und stattdessen sogar eine jährliche Steuerrückerstattung von 130 Millionen erhielt, war im Folgejahr 2019 die erste Bundessteuerzahlung bei den US-Behörden eingegangen – noch immer in einer lächerlichen Höhe von 1,2 Prozent.
Amazon gerät immer wieder in Kritik. Ob wegen der schlechten Arbeitsbedingungen, eines absurden Spendenaufrufes oder aktuell wegen der Steuerschlupflöcher, die sie schamlos ausnutzen. Joe Biden stellte nun einen Infrastrukturplan vor, der den Körperschaftssteuersatz erhöht und zudem Lücken schließen soll, die es bisher Unternehmen ermöglicht hatte, Gewinne in Übersee zu verlagern. Das lässt hoffen.
Das absurde Spiel mit den Millionen
Laut Biden ist Amazon eines von 91 Fortune-500-Unternehmen, die nun im Fokus seiner Arbeit stehen. „Ich möchte sie nicht bestrafen, aber das ist einfach falsch“, sagte er. Im Gegensatz zu Familien der Mittelklasse, die Steuersätze über 20% zahlen, nutzen ebendiese Unternehmen verschiedene Schlupflöcher. Somit zahlen diese kaum bis gar keine Steuern. Eh bekannt.
Amazon ließ das natürlich nicht unbeantwortet. Das Unternehmen argumentierte, dass diese Steuergutschriften sogar vom unter Barack Obama arbeitenden Pressesprecher des Weißen Hauses in einem Tweet der Entwicklung und Forschung zugeschrieben wurden – damals war Biden Vizepräsident. Was außerdem spannend an der Sache ist: Jay Carney, damaliger Pressesprecher, ist nun Chef für „public policy und communication“ bei Amazon.
If the R&D Tax Credit is a “loophole," it's certainly one Congress strongly intended. The R&D Tax credit has existed since 1981, was extended 15 times with bi-partisan support and was made permanent in 2015 in a law signed by President Obama.
— Jay Carney (@JayCarney) March 31, 2021
Auch wenn dieses Schlupfloch bisher so vom Kongress gewollt ist, sollte die Debatte über Steuerflucht geführt werden dürfen. Nur weil etwas Gesetzt ist, muss es noch nicht richtig sein. Und außerdem: Gesetze werde hier anderwertig ausgenutzt. Nicht in ihrem ursprünglichen Sinne.
Titelbild Credits: Shutterstock
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
Bücherei aus Protest zugemauert: Rechtsextremer Anschlag auf Pride Month
Auf der einen Seite erlebt die Gesellschaft einen stetigen Aufbruch, auf der anderen Seite mehren sich die Übergriffe und die […]
Nachhaltig, lokal und Upcycling: 10 Tipps für das Büro oder Homeoffice
Der Klimawandel schreitet kontinuierlich voran und die Ressourcen werden knapper. Unternehmen sind also dazu angehalten, bereits bei der Einrichtung ihrer […]
Wenn Rechtsräume kollidieren: Trans-Gesetz, TERFs, Toilettenfrage und Frauenräume
Zwischen einer Gesetzesänderung für Transsexuelle in Spanien und der Veröffentlichung eines Videos kommt es zu einer großen Debatte diverser feministischer […]
Die 9:16-Highlights des Monats: Von Körperidealen und Social Media Stars
Vorstellung Vada Müller: Vada Müller ist Talent Managerin bei weCreate. In Ihrer Funktion betreut sie zahlreiche Content Creator mit Fokus […]
Sex aus Armut: Zwangsprostitution in Europa – aufrüttelnde ARTE-Doku
Sie wollen der Armut entkommen. Landen jedoch in der Prostitution. Deutschland als Bordell Europas. Eine ARTE-Doku bietet einen traurigen Einblick.
Stay Home - Dein Egoismus und deine Ignoranz sind fehl am Platz
Durch die Gesellschaft geht zum Teil ein Raunen. „Warum soll ich daheim bleiben, ich bin ja gar nicht krank!?“ – so oder ähnlich lauten die unsensiblen Aussagen teilweise, die ich auf sozialen Medien und bei unreflektierten Menschen wahrnehme. Wichtiger erscheint es diesem Personenkreis, sich stattdessen weiter auf Instagram in Szene zu setzen, auf jede erdenkliche Weise ihren vermeintlichen Mut zur Schau zu stellen und die Gefahr zu verharmlosen, die vom Virus ausgeht. Aber dazu habe ich nur eines zu sagen:







