Social Entrepreneurship verbindet unternehmerisches Handeln mit gesellschaftlichem Engagement. Dabei geht es darum, unternehmerische Methoden und kreative Geschäftsideen einzusetzen, um dringende soziale, kulturelle oder ökologische Herausforderungen zu lösen. Anders als klassische Unternehmen, bei denen der finanzielle Erfolg als Selbstzweck gilt, dient der wirtschaftliche Erfolg bei Social Start-ups vor allem als Mittel, um eine positive gesellschaftliche Wirkung zu erzielen.
Was ist Social Entrepreneurship?
Unternehmen in diesem Bereich verfolgen eine doppelte Zielsetzung. Denn sie möchten finanziell tragfähig sein und gleichzeitig einen messbaren sozialen Nutzen generieren. Innovative Ansätze stehen im Fokus. Sei es durch den Einsatz moderner Technologien, kreativer Geschäftsmodelle oder durch neuartige Kooperationskonzepte mit öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren. Nachhaltigkeit spielt dabei eine zentrale Rolle, denn es geht um langfristig selbsttragende Geschäftsmodelle, die über kurzfristige Projekte hinaus Wirkung zeigen.
Neben klassischen wirtschaftlichen Kennzahlen wird der Erfolg solcher Unternehmen auch anhand der erzielten gesellschaftlichen Effekte gemessen. Diese Messbarkeit umfasst etwa die Verbesserung von Lebensqualität, die Integration benachteiligter Gruppen oder den Beitrag zum Umweltschutz. Dadurch erzielt Social Entrepreneurship einen tieferen impact als reines Charity und Philanthropie Getue.
Social Start-ups: Österreich als Vorreiter
In Österreich erlebt Social Entrepreneurship seit Jahren einen regelrechten Boom. Zahlreiche Gründungen der letzten Jahrzehnte zeigen, dass immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer den Mut haben, über den Tellerrand traditioneller Geschäftsmodelle hinauszublicken. Laut dem Austrian Start-up Monitor 2023 verfolgen mittlerweile mehr als die Hälfte aller Start-ups in Österreich Green- oder Social-Ziele. Genauer gesagt sind 26 % der befragten Unternehmen sowohl Green- als auch Social-Impact-Startups, 17,83 % sind Green-Impact-Startups und 15,07 % sind Social-Impact-Startups. Zusammengerechnet ergibt dies etwa 58,9 % der Start-ups, die entweder soziale oder ökologische Ziele (oder beides) prioritär verfolgen.
Diese Entwicklung macht Österreich zu einem Vorreiter, wenn es darum geht, gesellschaftliche Herausforderungen mit unternehmerischem Geschick anzugehen. In diesem dynamischen Umfeld stechen einige Beispiele besonders hervor: So nutzt das Start-up Indima künstliche Intelligenz, um die Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten zu verbessern und ihnen den Zugang zu qualifizierten Arbeitsplätzen zu erleichtern.
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Ein weiteres Beispiel ist Pflegezeit, das mit einer speziell entwickelten App Pflegesituationen und die psychische Gesundheit von Pflegekräften im Blick hat, um Burnout vorzubeugen und das Gesundheitswesen zu entlasten. Auch Solity zeigt, wie generationenübergreifende Vernetzung gelingen kann. Junge Menschen und Senioren werden hier zusammengeführt, um voneinander zu lernen und gegenseitig Unterstützung zu erfahren. Diese und weitere Social Start-ups beweisen, dass es möglich ist, gesellschaftlichen Mehrwert und wirtschaftlichen Erfolg miteinander zu verknüpfen.
Warum Social Start-ups die Zukunft gestalten
Die zunehmende Bedeutung von Social Entrepreneurship geht aber über einzelne Erfolgsgeschichten hinaus. Unternehmen, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und innovative Lösungen entwickeln, sind nicht nur bei den Kundinnen und Kunden beliebt, sondern sie finden auch zunehmend Anklang bei Investoren und Förderinstitutionen. Der gesellschaftliche Mehrwert, der mit diesen Geschäftsmodellen einhergeht, wird heute als wesentlicher Bestandteil nachhaltiger Entwicklung betrachtet.
Immer mehr Kapital fließt in Projekte, die langfristige, positive Effekte auf Umwelt und Gesellschaft erzielen sollen. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein dafür, dass traditionelle wirtschaftliche Erfolge allein nicht ausreichen, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Die steigende Zahl von Social Start-ups in Österreich zeigt, dass die Unternehmerlandschaft bereit ist, neue Wege zu gehen.
So eröffnet die Verknüpfung von ökonomischer Tragfähigkeit und gesellschaftlichem Nutzen zahlreiche Chancen, um soziale Ungleichheiten zu verringern, den Klimawandel zu bekämpfen und den sozialen Zusammenhalt zu stärken.
Titelbild © Shutterstock
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