Experte verrät, warum wieder mehr in Europa produziert wird und was das für Amazon-Händler bedeutet

Lange Zeit konzentrierten sich viele Händler auf Produkte, die in China hergestellt wurden. Doch aktuell ist ein Wandel zu beobachten. Die europäische Herstellung, die seit jeher als Qualitätsmerkmal gilt, ist wieder auf dem Vormarsch. Das liegt unter anderem daran, dass der Unterschied zu den Produktionskosten in asiatischen Ländern geringer wird.
Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten für Amazon-Händler. Wer sich jetzt umorientiert und europäische Produkte ins Sortiment aufnimmt, profitiert nicht nur vom höheren Ansehen dieser Waren, sondern kann seinen Kund*innen auch kürzere Lieferzeiten anbieten und mit Lieferanten lukrativere Zahlungsvereinbarungen treffen. Im folgenden Beitrag erklären unsere Experten Butrus Said und Kilian Sell, worauf die Verlagerung auf die europäische Produktion zurückzuführen ist und wie sich Amazon-Händler diese Entwicklung zunutze machen können.
Finanzielle Aspekte bei der Produktion in Europa
Lange Zeit galten asiatische Produktionsstätten, vor allem diejenigen in China, als Inbegriff für günstige Waren und daraus resultierenden hohen Gewinnmargen. Doch in den letzten Jahren hat der Produktionsstandort China bei vielen Händlern deutlich an Attraktivität eingebüßt.
Aufgrund höherer Rohstoffpreise, gestiegener Löhne und strengerer Auflagen zum Umweltschutz sind asiatische Produkte deutlich teurer geworden. Der Unterschied zu Waren, die in Europa hergestellt wurden, fällt damit geringer aus, was viele Händler zum Umdenken bewegt.
Hinzu kommt, dass die Frachtkosten in Europa deutlich günstiger sind. Je nach Strecke und Volumen liegen diese bei 50 bis 200 Euro pro Lieferung. Der Transport eines Containers aus China hingegen kostet derzeit wegen globaler Lieferengpässe bis zu 8.000 Euro. Das reduziert die Gewinnmarge bei Produkten aus Asien weiter und spricht für eine Verlagerung auf Waren aus Europa.
Rechtliche Vorzüge bei der Herstellung von Gütern in Europa
Abgesehen von schlechteren finanziellen Konditionen ist es darüber hinaus problematisch, dass in China häufig Produktpiraterie betrieben wird. Das bedeutet, dass ein Original ohne nennenswerte Konsequenzen kopiert und auf den Markt gebracht wird.
Kunden reagieren allerdings meist ungehalten, wenn sie unwissentlich die billige Kopie eines bekannten Produkts bekommen. Mit europäisch hergestellten Waren kann diese Produktpiraterie nicht passieren, da verschiedene Regelungen und Vorschriften die Nachahmung von Produkten verbieten. Zudem sorgen mehrere Standards dafür, dass die Regelungen auch wirklich eingehalten werden.
Auch bezüglich Umweltstandards und Produktsicherheit halten sich EU-Lieferanten in der Regel zuverlässig an die Vorschriften, die innerhalb der EU gelten. Das stellt für Amazon-Händler eine Erleichterung dar, weil sie sichergehen können, dass sie diesbezüglich keine rechtlichen Konsequenzen fürchten müssen.
Weitere Vorzüge von Produkten aus Europa
Amazon-Händler profitieren bei europäischen Produkten vor allem von schnelleren Lieferzeiten. Während Sendungen aus China über den günstigeren Seeweg rund zwei Monate unterwegs sind, können Lieferungen aus Europa innerhalb von zehn Tagen am Zielort sein. Grund hierfür ist die besser ausgebaute Infrastruktur und die geografische Nähe der europäischen Länder zueinander. Amazon-Händler können so deutlich flexibler auf Trends reagieren und ihre Lagerzyklen kurz halten.
Darüber hinaus lassen sich EU-Lieferanten oftmals auf flexiblere Zahlungsvereinbarungen ein. In Europa müssen die Waren häufig erst bezahlt werden, wenn sie verkauft wurden, im asiatischen Raum ist hingegen Vorkasse verbreiteter.
Ein weiteres überzeugendes Argument für Waren aus der EU ist das höhere Ansehen, das die Produkte bei Kund*innenen genießen. Das gilt vor allem für Mode, Möbel oder Technik. Amazon-Händler, die auf das „Made-in-Europe“-Label setzen, können sich daher von Konkurrenten abheben und explizit eine Zielgruppe ansprechen, der Qualität und Nachhaltigkeit wichtig ist.
Über Butrus Said und Kilian Sell:
Butrus Said und Kilian Sell sind die Geschäftsführer der Agentur AMZManager und offizieller Amazon Advertising Partner. Mit ihrem Amazon Seller System bieten sie außerdem ein Mentoringprogramm für alle Interessenten, die sich als Amazon-Händler im Onlinemarkt etablieren möchten. Gemeinsam erarbeiten sie mit ihren Klienten eine Strategie und stellen den Zugang zu wertvollen Kontakten und Netzwerken her. Mehr Informationen unter: https://www.amzsellersystem.de/start
Bilder © Shutterstock
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