Geld ist nicht alles. Aber es ist verdammt praktisch, wenn man es hat. Die Frage ist nur: Wie viel davon braucht man wirklich, um ein gutes Leben zu führen? Die Boomer-Generation konnte sich mit einem Durchschnittsjob oft noch ein Eigenheim, zwei Kinder und ein Haustier leisten, ohne dreimal nachzudenken. Heute muss man sich entscheiden: eigenes Auto oder Wohnung mit Tageslicht.
Gehalt vs. Lebenshaltungskosten – Wer gewinnt?
Laut Gehaltsreport 2025 verdient ein Vollzeitjobber in Österreich im Schnitt rund 60.500 Euro brutto im Jahr. Der Median – also das Gehalt, bei dem die eine Hälfte mehr und die andere weniger bekommt – liegt bei 55.000 Euro und damit gar nicht so weit darunter. Unterm Strich bleiben davon rund 2.676 Euro netto im Monat. Spannend (aber leider nicht überraschend): Männer kommen im Median auf 58.000 Euro brutto, bei Frauen sind’s nur 50.750 Euro.
Und dann kommt der Wohnmarkt ins Spiel. Im Schnitt geben Haushalte in Österreich rund 21 % ihres Einkommens für Wohnkosten aus – klingt erstmal halbwegs verkraftbar. Die gängige Faustregel besagt: Mehr als 30 % des Einkommens sollte man nicht fürs Wohnen ausgeben. Wer in einer privaten Mietwohnung lebt, kratzt diese Grenze aber locker. Dort gehen im Schnitt ein Drittel des Haushaltseinkommens allein für Wohnkosten drauf. Auch Mieter:innen in Gemeindewohnungen (29 %) oder Genossenschaftswohnungen (28 %) zahlen deutlich mehr als Eigentümer:innen, die mit 14 bis 17 % vergleichsweise günstig wohnen.
Eine Wohnung in Wien kostet aktuell im Durchschnitt rund 6.000 € pro Quadratmeter. Wer also eine 70-m²-Wohnung kaufen will, braucht theoretisch 420.000 € – und das ohne Nebenkosten. Klingt machbar? Vielleicht, wenn du nie wieder isst oder atmest. Kein Wunder also, dass sich Eigentum für viele weiterhin wie ein weit entfernter Traum anfühlt.
Sparen – ein Relikt aus alten Zeiten?
Boomer sagen gerne: „Spart doch einfach mehr!“. Klar, gerne, wenn nach Miete, Strom, Handyvertrag, Streaming-Abos und gelegentlichem sozialen Leben überhaupt noch etwas übrig bleibt.
Die Sparquote in Österreich lag 2024 bei 11,7 % des Einkommens. Doch wo parkt man sein hart verdientes Geld am besten?
- Banksparbuch: Sicher, aber mit Mini-Zinsen.
- ETF-Sparplan: Langfristig smarter, weil breit gestreut. Gibt’s ab 25 € im Monat.
- Einzelaktien: Können sich lohnen, aber auch schnell zum Desaster werden.
- Bundesschatz: Fixverzinste Staatsanleihen, solide Wahl für Sicherheitsliebende.
- Gold: Altmodisch? Vielleicht. Aber in Krisenzeiten ein sicherer Hafen.
- Eigentum: Wer genug Eigenkapital hat, kann langfristig profitieren. Wer nicht, schaut halt weiterhin „Mieten, Kaufen, Wohnen“ auf YouTube.
Macht Geld wirklich glücklich?
Laut zahlreichen Studien steigt die Lebenszufriedenheit mit steigendem Einkommen – aber nur bis zu einem bestimmten Punkt. Sobald die grundlegenden Bedürfnisse gedeckt sind, sinkt der Einfluss von mehr Geld auf das persönliche Wohlbefinden. Es geht nicht nur darum, mehr zu haben, sondern vielmehr darum, was man mit dem Geld macht. Wenn du also keine Sorgen mehr um die Grundbedürfnisse hast und dir hin und wieder etwas gönnen kannst, ist das schon ein Schritt in die richtige Richtung.
Interessanterweise zeigt sich, dass das Glück nicht unbedingt aus dem Konsum für sich selbst kommt. Forschungen belegen, dass Menschen sich glücklicher fühlen, wenn sie Geld für andere ausgeben, statt für sich selbst. Ob in reicheren oder ärmeren Ländern – weltweit gaben Menschen an, sich nach dem Ausgeben für andere wohler zu fühlen. Und es ist nicht nur das Ausgeben von Geld, sondern auch die Erinnerung an solche Taten: Schon der Gedanke daran, etwas für jemand anderen getan zu haben, kann uns positiver stimmen.
Es scheint also, dass das Wohlbefinden nicht nur durch den Besitz von Geld bestimmt wird, sondern viel mehr durch die Art und Weise, wie wir es einsetzen. Ein bewusster Umgang mit dem eigenen Geld, der auch das Geben einschließt, hat demnach das Potenzial, unser Glück zu steigern und zeigt, dass mehr Geld nicht immer mehr Glück bedeutet, sondern die richtige Anwendung von Geld entscheidend ist.
Altersarmut – Ein vor allem weibliches Problem
Jetzt der harte Realitätsschock: 66 % der von Altersarmut betroffenen Menschen in Österreich sind Frauen. Der Grund? Viele Frauen verdienen weniger, arbeiten in Teilzeit oder haben Erziehungszeiten, die sich auf ihre Pension auswirken. Betroffene Frauen leiden meist unter sozialen Isolationen und depressiven Verstimmungen, oft ausgelöst durch den täglichen Kampf ums Überleben. Die schlechte Versorgungslage, gepaart mit der Notwendigkeit, Hilfsmittel wie Rollatoren und Krankenbetten zu finanzieren, sorgt dafür, dass der Alltag nicht nur körperlich, sondern auch emotional zerrt. Bedeutet: Frühzeitig vorsorgen ist Pflicht, wenn man im Alter nicht nur auf den Weltspartag hoffen will.
Fazit: Was ist also „genug“?
Die Antwort ist individuell. Manche brauchen das neueste iPhone jedes Jahr, andere sind mit einem Radl und einem guten Espresso glücklich. Fakt ist: Finanzielle Sicherheit und eine gute Balance zwischen Konsum und Sparen sind essenziell. Also: Geld allein macht nicht glücklich, aber kein Geld haben macht definitiv unglücklich.
Am Ende bleibt nur die Frage: Wie viel Geld brauchst DU wirklich, um zufrieden zu sein?
Titelbild © Shutterstock
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