In der Tat liest sich das Wort wie ein Tippfehler des Prokrastinierens. Doch im Gegensatz zu seinem Gegenpol, der die Neigung beschreibt, Erledigungen vor sich herzuschieben, geht es beim Prekrastinieren um zwanghaftes sofort Erledigen. Wir erklären euch, warum auch die Prekrastination nichts ist, wonach man streben sollte.
Eine neue Mail. Sofort der Drang, diese auch zu bearbeiten. Ohne Rücksicht auf den Task, den man gerade vollzieht. Während sich viele Texte, Podcasts und Influencer*innen laufend mit dem Kampf gegen die Prokrastination beschäftigen und dazu aufrufen, ein gutes Zeitmanagement und hohe Aktivität an den Tag zu legen, bleibt der Konterpart – das Prekrastinieren – häufig fern der Diskussion.
Fatal, wie auch eine aktuelle Studie untersuchte. Denn mit der Prekrastination gehen auch einige Gefahren einher. Obwohl es natürlich schön sein kann, zu erledigende Dinge schnell aus dem Kopf zu haben.
Wie erkenne ich Prekrastination?
Es gibt einige Punkte, die darauf hinweisen, dass du zu den Prekrastinierenden gehörst.
- Ein starkes Anzeichen für Prekrastination ist, dass dir erledigte Aufgaben kein Gefühl der Befriedigung geben. Nachdem du also einen Task hinter dich gebracht hast, denkst du bereits an die nächste Aufgabe.
- Zu erledigende Aufgaben lösen bei dir sofort Druck und Stress aus – auch, wenn du genügend Zeit dafür hättest.
- Es gibt keinen Tag, an dem du nichts tust – egal, ob für die Arbeit, die Familie oder den Haushalt.
- Entspannen in deiner Freizeit fällt dir schwer. Sogar im Urlaub schaffst du es nicht, wirklich abzuschalten, sondern möchtest immer etwas tun.
- Deine Aufgaben erfüllst du stets weit vor der Deadline.
- To-do-Listen im Privatleben können auch ein Anzeichen für Prekrastination sein.
Wenn du also betroffen bist, gibt es drei Gefahren, die der Prekrastionation folgen:
1. Die Qualität leidet beim Prekrastinieren
Wer sich übermäßig beeilt, eine Aufgabe zu erledigen, achtet dabei häufig nur auf die Erledigung, nicht aber auf die Qualität. Der geistige Haken führt zwar einerseits zu einem kurzen Gefühl der Zufriedenheit. Andererseits zieht die Prokrastination aber auch nach sich, dass man mit seinem Ergebnis selbst nicht so zufrieden ist.
Während das Prokrastinieren dazu führt, dass man etwas ewig hinauszögert und erst im letzten Moment erledigt, scheint die Prekrastination als bessere Alternative. Wer aber beispielsweise ein Bewerbungsschreiben übereilt abschickt, weil das schnell erledigt sein soll, riskiert damit, dass Fehler darin zu finden sind. Oder auch, dass es für den potenziellen Arbeitgeber unmotiviert wirkt. Dadurch war die Arbeit schnell umsonst. Prekrastinieren führt also nicht zwangsläufig zu besseren Arbeitsergebnissen.
2. Prekrastination als starker Stressfaktor
Wer prekrastiniert, versucht stets die auf ihn zukommenden Aufgaben sofort zu erledigen. Das Resultat: Multitasking. Dies wiederum führt zu einem erhöhten Stresslevel. Auch der Umstand, dass trotz weit entfernter Deadline ein innerer Druck herrscht, verstärkt den Effekt – obwohl es keinen Grund dafür gibt.
3. Letztlich bleibt beim Prekrastinieren Arbeit liegen
Dadurch, dass du stets versuchst, der aktuellsten Aufgabe gerecht zu werden, bleibt nicht selten ein Task in der Hektik liegen. Es ist wichtig, Prioritäten zu setzen und nicht der gerade ankommenden Aufgabe alle Aufmerksamkeit zu widmen.
Während man also prekrastiniert, priorisiert man nicht die wichtigste Aufgabe. Das kann in der Summe der Aufgabe im worst case sogar dazu führen, dass Arbeit liegen bleibt.
Was tun, wenn du prekrastinierst?
Während das Prokrastinieren kurz vor der Deadline zu einem deutlich erhöhten Stresslevel führt, zieht sich der Stress bei der Prekrastination fast durch alle deine Tage. Umso wichtiger ist es, dagegen einen Plan zu entwickeln. Gerade in Zeiten des erhöhten Leistungsdrucks besteht eine große Gefahr, einem Burnout zu erliegen. Und dann in weiterer Folge auch einer Depression.
Obwohl übermäßiges To-do-Listen Schreiben ein Teil der Prekrastination ist, könnte genau diese Abhilfe schaffen. Bring deine Aufgaben in Reih und Glied und gib ihnen Prioritäten. Welche Arbeiten muss ich sofort erledigen? Welche Aufgaben kann ich vielleicht an jemanden abgeben? Was kann (und das muss man bewusst machen) ich aufschieben, um mir mehr Zeit zu verschaffen? Und am allerwichtigsten ist es, einmal nichts zu tun – auch das muss gelernt sein.
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