Reich, aber kein Geld: Twitter-Kauf von Elon Musk zeigt, wie Steuern vermieden werden
Wie absurd unser Finanzsystem zum Teil ist, dürfte wohl jedem klardenkenden Menschen bekannt sein. Trevor Noah hingegen geht in „The Daily Show“ ein einfaches Gedankenspiel durch und zeigt anhand des Twitter-Kaufs von Elon Musk, wie Geschäfte vollzogen werden und wie Reiche mit einfachen Tricks Steuern umgehen, weil diese „ja kein Geld haben“.
„Viel davon, was auf der Wall Street passiert, wirkt wie ein Beschiss“, beginnt Trevor Noah sein Gedankenspiel in „The Daily Show“. Wo es besonders hapert, sind die Geschäfte mit Anteilen. Auf Anteile kann der Staat keine Steuern erheben, weil dies die Wirtschaft schwächt. Klar – denn damit würde der Staat Kapital aus Unternehmen ziehen. Deshalb hält dieses Argument auch stand.
Doch führen nicht wenige genau diesen Umstand ad absurdum und nutzen ihn für sich. Das Umgehen von Steuern beherrscht wohl niemand so gut wie die Reichsten der Reichen. Seien es eben Jeff Bezos mit Amazon oder auch Elon Musk und sein Tesla-Imperium, das mittlerweile um Twitter-Anteile erweitert wurde.
Anteile sind kein Geld: Trotzdem kann man damit etwas kaufen
Solange Elon Musk seine Tesla-Anteile nicht verkauft, kann der Staat darauf also keine Steuern erheben. Er hat eben kein Geld, sondern nur Anteile eines Unternehmens. Also geht Elon Musk zu Banken und anderen reichen Menschen, um diese zu bitten, ihm Geld für den Twitter-Kauf zu leihen. Aber was bekommen die im Gegenzug für das Geld? Tesla-Anteile.
Somit nutzt Elon Musk seine Milliarden Dollar in Anteilen, die nicht versteuert werden können, um diese als Geld zu nutzen, um noch mehr Geld zu bekommen. Aber er muss keine Steuern zahlen, weil die Anteile ja kein Geld sind. Er nutzt diese lediglich als Sicherheit – wodurch er gekonnt und ganz bewusst Steuern umgeht. Dies ist bei weitem kein Novum, sondern absoluter Standard, wenn es um Käufe, Übernahmen und weitere große Finanzgeschäfte geht – dies beschreibt auch der Nobelpreisträger und Finanzexperte Robert Shiller vielfach in seinen Publikationen.
Aber seht selbst, wie Trevor Noah das Thema auf den Punkt bringt:
Titelbild © Shutterstock
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