Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran. Alles wird digitaler und dank der Corona-Pandemie findet mittlerweile selbst die Kultur zum Teil im Internet statt. Grundsätzlich hat das Internet den Kunstmarkt, sowohl national als auch international, ordentlich aufgemischt. An sich hat die Digitalisierung einen großen Einfluss auf den Kunstbereich. Das Internet und die daraus folgende Globalisierung machen die Kunstwelt immer kleiner. Dadurch wird nicht nur der Kunstmarkt beeinträchtigt, sondern auch die Art, wie Künstler:innen arbeiten und wie ihre Werke von den Menschen rezipiert sowie konsumiert werden. Die Schnittstelle scheinen hier digitale Plattformen zu sein, die alle drei Ebenen zusammenbringen. Doch wie sieht das Ganze im Detail aus?
Corona hat einen großen Teil beigetragen
Die Corona-Pandemie hat unser aller Leben in vielen Bereichen stark verändert. Nicht nur mussten wir dabei mitunter starke Einschränkungen hinnehmen, sondern es hat andererseits auch viele Prozesse angestoßen. Dabei ist besonders die Digitalisierung hervorzuheben.
Das Arbeiten im Homeoffice hat sich als eine Standard-Arbeitsform etabliert und stellt nicht mehr nur die Ausnahme dar. Zwar konnten wir unseren Liebsten wegen Social Distancing nicht mehr so nahe sein, dafür ist der Bereich Videotelefonie immer gefragter geworden.
Die Kunst- und die Kultur wurden ebenfalls durch die Pandemie beeinflusst. Ein Besuch in Ausstellungen oder von Veranstaltungen war aufgrund von Lockdowns nicht mehr möglich. Dennoch musste die Kunst die Menschen erreichen und sie hat sich mit Hilfe vieler digitaler Wege, die es bereits vor der Pandemie gab, ihren Weg zu den Menschen gebahnt.
Im Prinzip kann jeder seine „Kunst“ online verkaufen
Dank des Internets kann heutzutage im Prinzip jeder Künstler:in werden. Natürlich konnte sich auch vor dem Internetzeitalter jede Person so nennen, allerdings hat das Netz dafür gesorgt, dass sich jeder eine gewisse Reichweite schaffen konnte.
Die Qualität ist dabei jedoch nebensächlich. So können beispielsweise Menschen, die bildende Kunst schaffen, ihre Werke mehr oder weniger erfolgreich beispielsweise bei eBay verkaufen. Ob sie das zu einem renommierten Künstler machen kann, ist jedoch eher fraglich. Natürlich können sie Glück haben und sie werden entdeckt, doch in den meisten Fällen wird es wohl bei diesen Gehversuchen bleiben.
Dennoch tragen solche Kleinanzeigen-Portale mittlerweile ihren Teil zum Kunstmarkt bei. Hier werden nämlich nicht nur eigens hergestellte Kunstwerke angeboten, sondern auch Sammler bieten hier ihre Schätze an.
Einschlägige Portale im Netz ersetzen/ergänzen Galerien
Wer in der Vergangenheit Kunst betrachten wollte, musste sich auf den Weg in ein Museum oder eine Galerie machen. Bei letzterem konnten Kunstwerke vor Ort direkt erworben werden. Mittlerweile findet dieser Prozess jedoch nicht mehr ausschließlich in Galerien statt. Es haben sich eine ganze Reihe sogenannter Online-Galerien entwickelt.
Beispielsweise hat sich die Galerie EventArt online in der Kunstszene etabliert. Sie hat sich auf abstrakte Malerei, moderne Skulpturen und zeitgenössische Kunst spezialisiert, und das seit über 15 Jahren. Es ist die Symbiose aus zeitgemäßem Onlinehandel kombiniert mit einer klassischen Ausstellung: Die Galerie liegt selbst in Dresden. Dort können vor Ort alle Werke besichtigt werden.
Der Vorteil dabei ist natürlich, dass die Werke in live viel besser wirken. Vor allem die abstrakten Acrylgemälde können mit ihren echten Farben einfach noch mehr überzeugen. Der Nachteil dabei ist allerdings, dass die Werke durch diese Zentralität nur einem ganz kleinen Publikum zugänglich sind.
Durch die Ausstellung online stehen sie jedoch der ganzen Welt zur Verfügung. Vor allem für Künstler:innen ist hier der Vorteil, dass sie gesehen werden und ihre Werke eine größeren Markt bedienen können.
Support von Künstlern geschieht zum Großteil online
Vor allem junge Kunstinteressierte werden durch einen Kunstmarkt im Internet erreicht. So können aufstrebende Künstler:innen unabhängiger und selbstbestimmter Handeln, entweder durch professionelle Unterstützer, wie beispielsweise besagte Online-Galerien oder eben komplett in Eigenregie. Kunst hat sich immer mehr zu einer Art Business entwickelt, bei dem Künstler:innen mithalten müssen.
NFTs verändern die Auffassung von Kunst
Wegen der Veränderungen des Kunstmarktes hin zum Digitalen verändert sich die Kunst selbst. Durch neue Medien werden neue Möglichkeiten geschaffen und so kann Kunst neu definiert werden. Denn mittlerweile werden nicht nur klassische Kunstwerke wie Skulpturen, Gemälde oder Fotos als Kunst gehandelt, sondern auch digitale Kunstwerke, die sogenannten Non-Fungible Tokens, oder kurz NFTs.
Dabei handelt es sich um nicht ersetzbare Wertmarken, die reale Kunstobjekte repräsentieren. Die Objekte sind nicht mehr reproduzierbar und konstruieren eine digitale Knappheit. Dadurch wird die Nachfrage und der Wert erst erhöht.
Wenn beispielsweise ein Video oder ein Foto geteilt und damit vervielfältigt werden kann, ist es im Prinzip wertlos. Mit dem NFT bekommt der Käufer jedoch die Bescheinigung über den exklusiven Besitz der digitalen Kunst. Wie das Ganze im Detail funktioniert haben wir in unserem passenden Artikel über Kryptokunst zusammengefasst.
© unsplash.com, © Zach Key
Die Zukunft des Kunstmarkts
Wir können wohl nur mutmaßen, wie der Kunstmarkt der Zukunft aussehen wird. Fest steht, dass die Digitalisierung und das Internet wohl eine immer größere Rolle spielen werden. Mit dieser zunehmenden Entwicklung wird sich auch die Kunst selbst immer weiter wandeln und es werden wohl immer neue Kunstformen entstehen, die sich von klassischen Kunstwerken abheben. Kunst wird digitaler, interaktiver und schneller.
Dennoch werden klassische Kunstwerke wohl nicht aussterben. Sie könnten mit der digitalen Kunst koexistieren, sie ergänzen und mit ihr verschmelzen.
Was Künstler:innen angeht: Da jeder Zugriff auf das Internet hat, kann jeder Kunst machen und verkaufen. Die Masse wird immer größer und undurchsichtiger, die Qualität jedoch nicht unbedingt besser. Hier können qualifizierte Online-Galerien helfen, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Titelbild © unsplash.com / Kerensa Pickett
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