Klassische Medien haben ausgedient, 9:16 ist das Format der Gegenwart und Zukunft! 9:16?! Richtig gehört – das Smartphone mit seinem vertikalen Format ist nicht erst seit der Pandemie ein ständiger Begleiter. Immer mehr Menschen verbringen immer mehr Zeit auf TikTok, Instagram und YouTube, connecten, informieren und unterhalten sich dort. In dieser Kolumne stelle ich euch die Top-News des vergangenen Monats vor – viel Spaß damit!
US-TikTok-Chef im Visier von Abgeordneten
Zumindest in den Vereinigten Staaten scheint es TikTok mehr und mehr an den Kragen zu gehen. Ein anderes Bild konnte man von der Anhörung, der sich der US-Chef des Unternehmens, Shou Zi Chew, stellen musste, nicht bekommen. Die Abgeordneten im Handelsausschuss des Repräsentantenhauses nahmen Chew in die Mangel, unterbrachen ihn oft. Dieser wehrte sich immer wieder gegen Vorwürfe, die Plattform diene der Kommunistischen Partei Chinas als Spionagewerkzeug, das die Datensicherheit von 150 Millionen AmerikanerInnen und damit auch die nationale Sicherheit des Landes bedrohe.
Gleichzeitig musste der Geschäftsmann aus Singapur einräumen, dass MitarbeiterI*innen in China bestimmte TikTok-Konten in den USA einsehen könnten. Eine mögliche Lösung? Die Abspaltung von der Muttergesellschaft Bytedance, die in China das Äquivalent zu TikTok, die Plattform “Douyin” anbietet, und damit im Zentrum der Vorwürfe steht. Ob dieser Vorschlag jedoch angenommen wird, steht aktuell ebenso in den Sternen, wie mögliche Auswirkungen auf den europäischen Markt.
Nadine Breaty geht unter die Autorinnen
Mit über zehn Millionen Followern auf TikTok ist Nadine Breaty heute die größte Content Creatorin im DACH-Raum – doch der Weg an die Spitze war kein leichter. Die Rostockerin litt jahrelang unter Mobbing, entwickelte Selbstmordgedanken und verlor die Lust am Leben. Als letzten Ausweg wies sie sich selbst in die Psychiatrie ein und rettete sich damit nach eigener Aussage das Leben.
Heute, fünf Jahre später, ist Nadine ein Social Media-Star mit gewaltiger Reichweite. Diese will die 24-Jährige nutzen, um anderen Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation wie sie damals befanden, zu helfen. Das macht sie einerseits mit ihrem Content, in dem sie häufig Themen anspricht, die für viele Menschen nach wie vor tabu sind – und neuerdings auch als Autorin. Am 31. März erschien Nadines erstes Buch “Only Kind of Broken”, ein “Mutmachbuch, das ich damals selbst gebraucht hätte“, wie sie selbst sagt. LeserInnen sollen sich dadurch selbst kennenlernen und herausfinden, was sie besonders macht.
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Algorithmus-Reset, die Suche nach Orten
Dein TikTok-Algorithmus geht dir auf die Nerven? Kein Problem, denn bald kannst du ihn einfach zurücksetzen. Wie das Unternehmen bekannt gab, steht ein Update vor der Tür, das besagten Reset ermöglicht. Andere Bereiche wie der “Folge ich”-Feed, das Profil oder der Posteingang bleiben davon unberührt.
Unabhängig davon führte TikTok kürzlich ein weiteres Feature ein, und zwar die Suche nach Orten. Diese Option finden User*innen nun, wenn sie einen Begriff in die Suchleiste eingeben. Für Minderjährige sollen ab sofort jedoch nur noch 60 Minuten täglich bleiben, um die App zu nutzen – wird dieses Limit überschritten, muss ein Zahlencode eingegeben werden, um TikTok weiterzunutzen. Der Haken dabei: Das Limit kann manuell geändert oder gar ausgeschaltet werden.
Elmo wird vermisst!
Dass soziale Medien eine gewisse Power besitzen, ist kein Geheimnis mehr. Im März zeigte sich dies bei der Suche nach einem Kuscheltier. Jia aus Malaysia reist gerne und viel und hat bereits einige Länder erkundet, wie sie auf ihrem Instagram-Account festhält. Alleine ist sie dabei nie: Ein kleiner Elmo aus der Sesamstraße begleitet sie auf ihren Abenteuern.
Doch in Nürnberg war plötzlich Schluss – ausgerechnet auf dem Weg zu einem Treffen von Kuscheltierfans war Jias Liebling plötzlich weg, nachdem er kurz zuvor noch von der Nürnberger Burg auf die Stadt schaute. Seine Besitzerin ließ natürlich nichts unversucht und aktivierte ihr gesamtes Netzwerk. Ihr Aufruf verbreitete sich rasend schnell, zahlreiche Helfer*innen liefen sogar mit Taschenlampen durch die Nürnberger Nacht – und das mit Erfolg. Nach über einer Woche wurde Jia kontaktiert, Elmo wurde in einem Fundbüro abgegeben.
Zweifelhafte TikTok-Challenge
Dass soziale Medien eine gewisse Power besitzen, ist kein Geheimnis mehr. Im März zeigte sich dies jedoch auch in negativer Form. Eine Vielzahl an Jugendlichen störte die Kinovorstellung des Films “Creed 3“, verhielt sich laut, warf mit Essen und kletterte durch den Saal. Weil einige Szenen davon hinterher auf TikTok landeten, wird von einem zweifelhaften TikTok-Trend ausgegangen. Zumal es nicht der erste Vorfall dieser Art war: Im letzten Jahr ereignete sich Ähnliches rund um den Film „Minions“.
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Titelbild © Shutterstock
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