Wer im Sexualunterricht aufgepasst hat, wird hier über das ein oder andere bekannte Wort stoßen. Und: Wer hin und wieder auf einen Rave geht, wird sicher schon einmal in Berührung mit Drogen gekommen sein. Was das eine mit dem anderen zu tun hat und warum Frauen bei Nebenwirkungen von Drogen noch mehr betroffen sind? Lest selbst…
Abgesehen von den nervigen Anmachsprüchen und den potentiellen Gefahren der Nacht müssen Frauen beim Fortgehen auch bei anderen Dingen noch mehr aufpassen. Gerade in der Electro-Szene bleibt der Konsum illegaler Substanzen die Kirsche auf dem Eisbecher des Nachtlebens, was aber bei Frauen neben hinlänglich bekannten Risiken noch ein paar mehr Gefahren birgt. Welche das sind und warum das bisher so wenig thematisiert wird seht ihr in den nächsten Zeilen.

Medizinische Studien und der Gender Data Gap
Frauen sind einfach seltener Teil von Studien, die sich mit den Auswirkungen von Medikamenten und illegalen Substanzen befassen. Nein, nicht weil sie das schwächere Geschlecht sind – sondern weil sie Monat für Monat etwas äußerst Unangenehmes durchmachen müssen. Und mit ihrem Zyklus verändert sich auch der Hormonspiegel. Das führt dazu, dass Studienergebnisse verfälscht werden könnten und weil jeder gerne den Weg des geringsten Widerstandes geht, werden bei Studien auch eher Männer berücksichtigt. So viel dazu – mehr dazu erfährt ihr in unserem Beitrag über den Gender Data Gap.
Die fehlende Forschung hat zur Folge, dass im Speziellen Nebenwirkungen auf den weiblichen Hormonhaushalt zu wenig ausgetestet werden, auch bei Medikamenten – weshalb glaubt ihr, wird von der Einnahme bestimmter Medikamente während der Schwangerschaft abgeraten. Und ja, liebe Rave- Frauen, so ist das auch bei Drogen. Generell raten wir vom Konsum ab, aber verhindern lässt es sich bekanntlich ja nicht, weshalb wir uns weiter der Aufklärung widmen.

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Speed und der weibliche Zyklus
Es gibt sehr wenige Studien, die sich mit Drogen und Frauen sowie dem Zusammenspiel mit dem weiblichen Hormonhaushalt beschäftigt haben – die, die es gab, haben aber interessantes herausgefunden. Beginnen wir mal mit Amphetamin, besser bekannt als Speed oder Pep – ein aufputschendes Wundermittelchen mit zahlreichen bekannten und unbekannten Nebenwirkungen.
Liebe Frauen, haltet euch fest – im Zuge einer Studie wurde herausgefunden, dass sich die subjektive Empfindung der Wirkung mit den Follikelphasen verändert. Dies soll sich mit allen psychoaktiven Substanzen so verhalten. Zwei ganz wichtige Co- Produzenten eures monatlichen Lust- und Leidensweges spielen hierbei eine Rolle – Östrogen und Progesteron. Denn mit dem Anstieg des Östrogens vor dem Eisprung verstärkt sich subjektiv auch die Wirkung des Amphetamins, was nach dem Eisprung durch das „Erscheinen“ von Progesteron wieder umschlägt – sprich, die subjektive Wirkung ist nicht mehr so stark wie in der Zeit zwischen Menstruation und Eisprung. Dies birgt die Gefahr der Überdosierung.
Ecstacy trifft auf Östrogen – Drogen verhindern die Temperaturregulierung bei Frauen
Bei einer anderen Substanz kann Östrogen aber in seiner Mitwirkung genau ins absolute Gegenteil schlagen und sogar tödlich enden. MDMA, oder als Pille Ecstacy, besitzt bereits abgesehen vom Geschlecht viele unangenehme Nebenwirkungen, die bei Frauen in Kombination mit dem Hormon noch verheerendere Folgen haben kann.
Trink brav dein Wasser beim Rave – das sollte aber auch in Maßen gehalten werden. Denn Östrogen begünstigt Wassereinlagerungen im Körper und dies in Kombination mit der teilweise gesteigerten Wasserzufuhr kann aus zwei maßgeblichen Gründen gefährlich werden – zum einen eine fehlende Temperaturregulierung, zum anderen eine Störung des Elektrolythaushaltes. Diese Umstände begünstigen einen Kreislaufkollaps und Erhöhen die Gefahr letztlich im Krankenhaus zu landen. Somit müssen Frauen auch bei diesen Drogen doppelt aufpassen.

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Langfristig hat MDMA zur Folge, dass der Menstruationszyklus aus dem Gleichgewicht gerät. Und Achtung! – auch mit der Pille können Wechselwirkungen entstehen. Sehr häufig führt ein Konsum zu Ausfall bzw. Wegbleiben der Menstruation, was aber nicht heißt, dass ihr nicht schwanger werden könnt. Der Vitamin- und Mineralstoffmangel, der durch Drogenkomsum entsteht, gepaart mit den chemischen Prozessen im Gehirn bringen den Organismus ordentlich ins Wanken. Lasst euch aber bitte nicht täuschen und verhütet immer brav!
Außerdem könnte langfristig durch den Konsum und das daraus resultierende hormonelle Durcheinander eine Östrogendominanz entstehen, wodurch ihr euch intensiverer und längerer PMS (Prämenstruelles Syndrom) erfreuen dürft – Männer, das ist die Phase, wo es ganz heikel wird und wir zuckersüß sein müssen, weil es den Damen der Schöpfung zu dieser Zeit besonders schlecht geht.
Wenn die Hormone durcheinanderkommen – Drogen wirken langfristig auf Frauen und Männer
Durch immer häufiger werdenende Fälle von hormonellen Problemen bei Frauen, sei es durch die Verhütungsmethode Pille oder aufgrund ernährungsbedingter hormoneller Eingriffe, verschlimmern sich mit dem Konsum die Langzeitfolgen für die Fruchtbarkeit der Frau. Aber auch bei Männer führen Drogen und auch Alkohol und Nikotin langfristig zu gesenkter Libido und Potenz! – und denkt nicht erst daran, mit Viagra euren Körper noch mehr zu belasten. Auch der Schlafmangel und die unzureichende Nahrungsaufnahme führen zu diesen Problemen. Deshalb solltet ihr keine Never- Ending- Fortgeh- Stories produzieren.
Bei Kokain ist die Dosierung bei Frauen das größte Problem. Sie vergessen hierbei zu häufig auf das geringere Körpergewicht und somit auch darauf, nicht so hart zuzulangen – die Gier is a Schwein! Langfristig ergeben sich auch hier Eingriffe in den weiblichen Hormonhaushalt und somit eine verringerung der Fruchtbarkeit – vielleicht ist das ja der wahre Grund warum in der Generation Y die Kinderzahl zurückging.

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Alles in allem ist es vor allem wichtig, auch hier Bewusstsein zu schaffen, welche Folgen der Konsum von legalen wie auch illegalen Substanzen hat. Häufig ist es der momentane Spaß nicht wert, wenn bedacht wird, welche krassen Folgen der Gebrauch haben kann. Kinderlosigkeit, Unfruchtbarkeit, Menstruationsbeschwerden – ja auch ein schlaffes Glied beim Herren der Schöpfung – oder generell Depressionen und Psychosen, das sind nur ein paar und wahrscheinlich gibt es aufgrund der fehlenden Studien auch noch viele unbekannte Langzeitfolgen – deshalb lieber ein drogenfreier Sex Positive Rave.
Deshalb solltet ihr im besten Fall die Finger von Drogen lassen. Und wenn ihr es nicht lassen könnt, dann bitte reflektiert und stets mit großer Vorsicht! Bei checkit! findet ihr noch mehr Infos.
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