Schönheitsideale im Wandel der Zeit: Warum man sich von Trends nicht stressen lassen sollte

Generation Z oder auch Generation Instagramfilter: Wer nicht den gängigen Schönheitsstandards entspricht, kann mit Foto- oder Videoeffekten nachhelfen, um das eigene Selbstbewusstsein aufzupolieren. Viele vergessen jedoch, dass auch Schönheitsideale nicht mehr sind als ein bloßer Trend. Warum lassen wir uns dann überhaupt von Social Media beeinflussen?
Ein Blick am Morgen in den Spiegel reicht manchen bereits für den großen Schock. Denn leider gibt es im echten Leben keinen Filter für makellose Haut. Auch die Nase kann nicht schmäler und die Lippen nicht voller gezaubert werden. Hier würde also nur der Gang zum Beautydoc helfen – aber das kostet.
Wie gut also, dass man nicht nur Fotos nachbearbeiten, sondern sogar in TikTok-Videos wie ein Supermodel aussehen kann. Da die zwischenmenschlichen Kontakte unter der Pandemie-Isolation litten, fällt somit auch nicht auf, wer auf Instagram plötzlich ganz anders aussieht als im „echten“ Leben.
Schönheitsideale und Social Media: Fluch oder Segen?
Die Toxizität von sozialen Medien sorgt unter Kritiker:innen schon lange für Diskussionsstoff. Die Vermittlung bestimmter Schönheitsideale würde vor allem junge Menschen massiv in ihrer Selbstwahrnehmung beeinflussen. Außerdem bestärke die positive wie auch negative Resonanz durch Likes und Kommentare Nutzer:innen darin, noch schöner und interessanter werden zu müssen.
Schließlich wird der Wert eines Menschen auf Instagram, TikTok und Co. nicht an seinem Charakter, sondern an perfekten Fotos und Videos gemessen. Die Problematik: Mangels Kennzeichnung ist gar nicht mehr ersichtlich, ob das Bildmaterial bereits durch Filter oder Photoshop manipuliert wurde. Des Weiteren fehlt vielen das Bewusstsein dafür, dass Influencer:innen ihr Vermögen größtenteils in ihr Aussehen investieren und für das perfekte Foto stundenlang in unbequemen Posen verharren.
Während Millenials im Fitnesstudio – nach dem Vorbild Kardashian – an einem möglichst großen Po arbeiten, war die weibliche Boomer-Generation stets darauf bedacht, möglichst schmal und schlank auszusehen. Allein diese Entwicklung beweist, dass jedes Körperideal dem Zeitgeist unterworfen wird.
Was bedeutet Schönheit?
Unter Schönheit wird ein Phänomen verstanden, das historisch wandelbar ist. In der Zeit oder Epoche, in der das jeweilige Schönheitsideal gilt, werden diesen Idealen entsprechende Menschen vorwiegend positive Eigenschaften zugeordnet.
Klassisch schöne Menschen gelten als intelligent, sympathisch, selbstbewusst und freundlich. Weniger attraktive Personen haben es demnach im Alltag häufig schwerer, zum Beispiel im Beruf. Die Attraktivitätsforschung nimmt allerdings nicht nur auf die äußerliche Erscheinung Bezug, sondern auch auf die soziale Stellung der jeweiligen Personen.
Schönheit und Sexualität
Einer Studie zufolge sollen attraktive Menschen flexibler hinsichtlich ihrer moralischen Einstellungen sein. Weniger attraktive Personen hingegen hätten klare Vorstellungen, an die sie sich auch strikt hielten. Dies äußere sich etwa in ihrer Sexualität: Normschöne Menschen heißen (gleichgeschlechtlichen) Sex vor der Ehe gut und sind beim Thema Abtreibung tendenziell „pro choice“. Scheinbar unattraktive Personen hätten mangels Angebot seltener die Chance, sexuelle Erfahrungen zu sammeln, weswegen sie Promiskuität grundsätzlich ablehnen.
Schönheitsideale: Unterschiede in den Kulturkreisen
Obwohl soziale Medien einen anderen Anschein vermitteln, unterscheiden sich Schönheitsideale in diversen Kulturkreisen nach wie vor. Wer sich historische Gemälde, Fotos oder gar Videos ansieht, kann außerdem feststellen, dass Beautystandards einem stetigen Wandel unterworfen sind.
Das Ergebnis einer Feldforschung in Nicaragua beweist, dass Medien einen maßgeblichen Einfluss auf unsere Schönheitsideale haben. Männer und Frauen, die ohne Zugang zu Fernsehen und Co. aufwuchsen, fanden im Durchschnitt Menschen mit einem höheren Body-Mass-Index attraktiver.
Auch die alten Römer bevorzugten mollige Figuren, da dies mit Reichtum assoziiert wurde. Anhand griechischer Statuen lässt sich hingegen ableiten, dass athletische Körper im antiken Griechenland den damaligen Schönheitsstandards entsprachen.
Das Sprichwort „Man will immer das, was man nicht hat“ trifft auch beim Thema Schönheit zu. Im europäischen Raum bekommt so mancher lieber Hautkrebs, anstatt sich mit seiner natürlichen Blässe zufriedenzugeben. In Japan hingegen werden Bleichmittel für die Haut vertrieben, da blasse Gesichter dem dort geltenden Schönheitsideal entsprechen. Bereits im Barock puderten sich Menschen mit Mehl ein, um besonders weiß auszusehen.
Mittlerweile steigt die Produktion von Silikonimplantaten, wohingegen kleine Brüste im Mittelalter als besonders ansprechend galten. Frauen versuchten sogar alles Mögliche, um das Brustwachstum zu hemmen. Das änderte sich spätestens mit Marylin Monroe, die mit ihren Kurven einen neuen Trend setzte. Dieser wurde in den frühen 1990ern allerdings durch Skinny-Models wie Kate Moss und Claudia Schiffer verdrängt, die regelmäßig in bedeutenden Modemagazinen abgelichtet wurden.
Wer sich durch die aktuell geltenden Schönheitsideale unter Druck gesetzt fühlt, dem hilft vielleicht ein Gang ins Museum. Gerade in den letzten dreißig Jahren waren Trends aufgrund der Digitalisierung einem ständigen Wandel unterworfen und diesen können nicht einmal Beautyfilter aufhalten.
Titelbild © Shutterstock
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