Sorgloses Reisen ist für die LGBTQIA*-Community leider nicht überall möglich: nach wie vor herrschen in vielen Ländern Intoleranz, Gewalt und Aggression gegen queere Menschen. Entgegen der LGBTQIA* freundlichsten Länder ist dort ein offenes Ausleben der eigenen sexuellen Präferenzen äußerst gefährlich. Deshalb haben wir einen Überblick über die 10 LGBTQIA*-unfreundlichsten Länder der Welt zusammengetragen.
Tatsächlich ist es erst 30 Jahre her, als die Weltgesundheitsorganisation WHO öffentlich verkündet hat, dass Homosexualität keine Krankheit ist. Auch wenn sich in der Zwischenzeit einiges getan hat, ist in 69 Ländern Homosexualität enttäuschenderweise noch immer strafbar und 11 Ländern verhängen die Todesstrafe darauf. Welche Länder man besser meidet, darüber gibt das Ranking des Gay Travel Index Auskunft. Diesen Index erstellt Spartacus Reisen – einer Plattform für schwules Reisen – und bewertet insgesamt 202 Länder und Regionen.
Das Ranking basiert auf Bewertungen von 17 Kategorien. Zum Beispiel, ob Ehe und Adoption für alle möglich ist, wie das Land mit Diskriminierung umgeht, ob behördliche Strafen verhängt werden oder die Menschen Angst vor Verfolgung haben müssen. Erstmals wurde auch das Verbot der umstrittenen „Homo-Heilung“ (Konversionstherapie) beachtet.
Liste der 10 LGBTQIA*-unfreundlichsten Länder der Welt
Platz 1: Tschetschenien
Erniedrigung, Folter, Mord – das erwartet Menschen aus der LGBTQIA*-Community in Tschetschenien. Homosexuelle Handlungen sind dort strafbar und es gibt sogar ein eigenes Gefängnis für homosexuelle Männer. Mit der Intensität der Verfolgung führt Tschetschenien die Liste der LGBTQIA*-unfreundlichsten Länder der Welt an.
Platz 2: Somalia und Saudi-Arabien
Auch in Somalia droht im schlimmsten Fall die Todesstrafe. Wie bereits in Tschetschenien, hat auch hier die Religion einen starken Einfluss auf die Gesetzeslage.
Menschen aus der LGBTQIA*-Community haben es in Saudi-Arabien sehr schwer – auch hier drohen Gefängnis, körperliche Züchtigung und im worst case die Todesstrafe.
Platz 4: Iran
Der islamische Glaube hat auch im Iran einen starken Einfluss. Seit der islamischen Revolution 1978 gab es über 4000 öffentliche Hinrichtungen von homosexuellen Personen – also alles andere als ein LGBTQIA*-freundliches Land.
Platz 5: Jemen
Der Großteil der jemenitischen Bevölkerung ist muslimisch, was ebenso zu einer starken Stigmatisierung und Kriminalisierung von LGBTQIA*-Personen führt. Die Grenzen zwischen den LGBTQIA*-unfreundlichsten Ländern der Welt sind sehr dünn, denn auch auf Platz 5 gelten noch harte Strafen – darunter die Todesstrafe.
Platz 6: Vereinigten Arabische Emirate, Libyen, Afghanistan
Auffällig: Auch in diesen Ländern „regiert“ der Islam. Über die Taliban muss man wohl nicht viel sagen, in Libyen gilt eine Mindeststrafe von drei Jahren und in den Vereinigten Arabischen Emiraten gilt eine Mindeststrafe von einem Jahr, sexuelle Handlungen unter Männern stehen unter Todesstrafe.
Platz 9: Katar, Ägypten
In Katar finden heuer die Fußballweltmeisterschaften 2022 statt und wir fragen uns warum. In diesem Land herrscht Intoleranz und Diskriminierung und es gibt noch weitere Gründe warum man die WM boykottieren sollte.
Erst 1928 wurden in Ägypten wurden die eheähnlichen Bündnisse unter Männern verboten. Seitdem ist Homosexualität zwar nicht dezidiert gesetzlich verboten, jedoch werden andere Strafgesetze herangezogen, um Menschen der LGBTQIA*-Community zu bestrafen.
Ein kurzer Blick auf Europas LGBTQIA*-unfreundlichste Länder
Blicken wir auf Europa, so schneidet Russland am schlechtesten ab. Zwar gibt es gegen Homosexualität keine offiziellen Strafen, aber Übergriffe sind an der Tagesordnung, auch „dank“ der orthodoxen Kirche, die Homosexualität für unmoralisch hält.
Auch in Polen ist die Luft für die LGBTQIA*-Community sehr dünn. Immer wieder kommt es dort zu Übergriffen und Protesten.
Fazit: Augen auf bei der Urlaubsplanung – auch als heterosexuelles Paar. So schön viele Länder auch sein mögen, die Haltung gegenüber queeren Menschen ist es leider nicht. Zeigen wir Haltung, nicht nur im Urlaub!
Titelbild © Pexels
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