Seit der Erfolgsserie Sex and the City ist die Mode aus dem Filmgeschäft nicht mehr wegzudenken. Hand in Hand hüpft man beschwingt von einem Verkaufserfolg zum nächsten. Was mit Romantik-Comedys und Actionfilmen funktioniert, wird nun auch mithilfe vom Science-Fiction Film Dune umgesetzt.
Manolo Blahnik, Jimmy Choo & co
Als 1998 die erste Episode von Sex and the City ausgestrahlt wurde, ahnte noch niemand, welchen elementaren Einfluss diese Serie haben würde. Nicht nur auf das Thema Sex, mit dem aufgrund der Serie danach vollkommen anders umgegangen wurde. Auch eine Art von Befreiung der Frauen wird der Kultserie rund um Carrie Bradshaw zugutegehalten. Obwohl dieser Vorschuss an Lorbeeren wohl auch mit Vorsicht zu genießen ist.
Wem die Serie jedoch eindeutig und ohne auch nur den hauch eines Zweifels auf die Sprünge geholfen hat,Wenn ist die Modeindustrie. Wie darüber gesprochen wird. Welche Relevanz Mode hat – dass sie symbolisch generell relevant ist. Vor Sex and the City wussten nur die Oberen Zehntausend um die Marken Bescheid, die sie da trugen. Und vor allem waren diese Marken auch nur für die Reichen der Reichen relevant und zugänglich. Doch „dank“ Sarah Jessica Parker & Co müssen sich nun alle Menschen damit befassen.
Choo und Blahnik – dank SatC zu Weltmarken
Jimmy Choo und Manolo Blahnik (für all jene, die es noch immer nicht wissen: Schuhe die in der Serie rauf und runter getragen werden) sind mittlerweile wohl jedem ein Begriff. Für beide Unternehmen hat sich die Kooperation mit der Serie mehr als ausgezahlt. Jimmy Choo ist mittlerweile ein börsennotiertes Unternehmen und umgerechnet über eine Milliarde Euro wert. Blahnik hat vor kurzem erst eine eigene Fabrik gekauft und ist stark am Expandieren. Film und Mode. Eine Kooperation, die sich also mehr als auszahlt. Für beide Seiten.
James Bond – Big Business deluxe
Was bei „Frauenfilmen“ funktioniert, das zieht auch bei für Männer produzierte Formate. Allem voran das Franchise um den britischen Geheimagenten James Bond ist dafür bekannt diverse Luxusartikel fast schon gebetsmühlenartig auftreten zu lassen. Der Luxuswagen von Aston Martin – eine kurze Zeit lang war es auch BMW. Die gehypte Omega-Uhr. Die superteuren Anzüge von wem auch immer. (Mittlerweile sind es Designerstücke von Tom Ford.)
James Bond gilt schon seit jeher als heiß umworbener Wirtschaftsfaktor. Etliche Firmen zahlen aberwitzige Summen, um ihre Produkte in den Filmen mit dem Titelhelden James Bond platzieren zu dürfen. Die James Bond Macher und Macherinnen lecken sich da natürlich die Finger.
James Bond. Das ist Big Business deluxe. Ist es immer schon gewesen. Und daher präsentiert auch der neueste Bond eine ganze Palette an Markenprodukten. Vom schon erwähnten Aston Martin, über Bollinger Champagner, bis hin zu den neuesten Yacht-Modellen (von Spirit Yachts, by the way – falls sich jemand so etwas leisten will). Allein im Bond Film-Trailer ist mehrmals seine Armbanduhr zu sehen. Ein Zufall? Ganz eindeutig nein! Die Uhr: Eine Omega Seamaster Diver 300M 007 edition für 9.000 Euro – falls auch da noch jemand zuschlagen will, ist schließlich bald Weihnachten.
James Bond. Das ist mehr als nur Unterhaltung. Das ist ein Geschäft ohne Grenzen. Einzelne Filmszenen des neuesten Films „No Time To Die“ mussten sogar noch einmal editiert oder sogar neu gedreht werden. Warum? Weil die gezeigten Markenprodukte aufgrund etlicher Corona-Verzögerungen nicht mehr dem jeweils neusten Modell entsprachen.
Sci-Fi-Film Dune und Schuhe?
Sex and the City, James Bond und Ähnliche haben eine Lücke entdeckt und damit ein riesiges Geschäftsmodell erschaffen. Warum auch nicht wir? Dachten sich wohl auch die Macher von Dune. Zusammen mit dem in Los Angeles ansässigen Schuhlabel Athletic Propulsion Labs wurde eine sportliche Schuhkollektion aus drei einzigartig geformten Schuhen vorgestellt. In limitierter Auflage natürlich. Und hergestellt mithilfe einer high-performance technology. Was denn auch sonst?
© APL
Die Modelle im Überblick – wie schon gesagt: bald ist Weihnachten
Der APL Superfuture in Rot ist vom „House of Tyranny“ inspiriert und verfügt vor allem über die Load ‚N Launch-Technologie. Diese wurde von der NBA (National Basketball Association) verboten. Aufgrund ihres Potenzials, vertikale Sprünge um bis zu 3,5 Zoll (knapp 9 Zentimeter) zu erhöhen. Also ein Schuh für alle, die hoch hinauswollen – abseits der NBA zumindest. Das Mesh-Obermaterial wird von einer Reihe von synthetischen Einsätzen und elastischen Riemen unterstützt. TPU (ein thermoplastischer Kunststoff) verstärkt stark beanspruchte Bereiche für erhöhte Haltbarkeit. Ein gepolsterter Knöchelkragen mit Klettverschluss darf bei all diesen Extras natürlich nicht fehlen. Dieser bietet zusätzlichen Halt. Eine gesprenkelte Gummizwischensohle und eine halbtransparente weiße Außensohle vervollständigen das Erscheinungsbild dieses vermeintlichen must have.
Der Low-Top-Slipper von TechLoom Bliss ist mit 6,8 oz (193 Gramm) der leichteste Laufschuh der Marke aller Zeiten. Inspiriert natürlich vom ikonischen Wüstenplaneten im Film Dune. Das Obermaterial besteht aus beigefarbenem Nylon-Mesh mit einem speziell gefrästen Satinriemen über dem Mittelfuß. Eine gesprenkelte Propelium-Zwischensohle, die eine bessere Zwischensohlenintegrität als herkömmliches Schuhwerke bietet, enthält eine haltbare Gummilaufsohle darunter, die mit einem Vorfuß-Crash-Pad ausgestattet ist. Ein Vorfuß-Crash-Pad? Was ist das?
Der Techloom Defender Atreides ist eine wetterfeste Version, die von der im Film dargestellten immergrünen Waldheimat inspiriert ist. Das türkisfarbene Obermaterial ist mit wasserabweisenden Materialien gefüttert und das Innere ist mit einer wasserdichten Dampfsperre ausgestattet. Eine geschmeidige Lycra-Zunge ermöglicht eine freie Bewegungsfreiheit und eine dicke Segelzwischensohle und eine gerillte dunkelblaue Außensohle sorgen für erhöhte Traktion.
So… Addmode off!
Fazit
Unterhaltung und Kommerz verschwimmen immer weiter miteinander. Bei allem, was man sieht, muss man sich zwanghaft die Frage stellen: wird es einfach so gezeigt, oder hat man vielmehr dafür bezahlt (als Filmschaffende sich bezahlen lassen) damit es erst gezeigt wird? Doch warum sollten die Großen das nicht genauso machen wie die Kleinen? Was die Influencer länger schon vorgelebt haben – ein verkauftes Leben, gesäumt von Produkten welcher Form auch immer, Hauptsache man wurde bezahlt – warum sollte das nicht auch in einem viel größeren Rahmen möglich sein. Sind die Zeiten der Kunst, der l‘art pour l‘art vorbei?
Die Kunst um der Kunst willen, wo die Kunst allein sich selbst genügt und sich keiner äußeren Zwecke dienstbar machen darf. Diese Kunstform ist wohl für immer vorbei. Was wir heute serviert bekommen ist „Kunst“, gesponsert, gekauft und instrumentalisiert von Unternehmen, die Kunst missbrauchen, um noch mehr Geld zu verdienen, als sie es ohnehin schon tun. Ist das überhaupt noch Kunst? Für die französische Kunsttheorie des 19. Jahrhunderts, vertreten von den sogenannten Parnassiens, gäbe es da nur eine einzig klare Antwort: Hell, no!
Titelbild © Shutterstock
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