Das Internet als Shoppingparadies bietet uns Verbraucher*innen eine Fülle an Möglichkeiten. Wir können aus einem größeren Angebot wählen, zu günstigeren Preisen einkaufen und die Lieferung sogar kostenlos vor die Haustür bekommen. Doch ein falscher Klick kann dazu führen, dass unser Bankkonto geplündert oder unsere Identität gestohlen wird. Doch die Gefahr geht noch weiter. Wer auf der falschen Website einkauft, läuft sogar Gefahr, gesundheitliche Schäden zu erleiden.
Online-Handel boomt: doch Vorsicht vor Fake-Apotheken
Seit Jahren erlebt der E-Commerce einen geradezu kometenhaften Aufschwung. Dies ist natürlich alles andere als überraschend. Online ist das Angebot oft größer, besser, die Preise sind niedriger und der Versand ist oft sogar kostenlos – ab einem bestimmten Einkaufswert sogar praktisch immer.
Darüber hinaus besteht im Internet ein gesetzlich vorgeschriebenes Widerrufsrecht von zwei Wochen – im Gegensatz zum stationären Handel. Alles in allem kann man leider sagen, dass der analoge Handel gegen den Online-Marktplatz leider fast immer ein konsequentes Nachsehen hat.
Bei bestimmten Produkten wie Medikamenten sollten Online-Käufer jedoch besonders vorsichtig sein. Wenn sie dies nicht tun, können sie im besten Fall finanzielle und im schlimmsten Fall sogar gesundheitliche Schäden erleiden. Eine neue Studie der Watchlist Internet zeigt nun, dass betrügerische Online-Apotheken weitaus verbreiteter sind, als allgemein angenommen.
Betrügerische Online-Apotheken: Gefahr für die Gesundheit
Eine Untersuchung von Watchlist Internet hat gezeigt, dass es online eine große Anzahl betrügerischer Online-Apotheken gibt. Viele davon sind sogar in deutscher Sprache verfügbar und verwenden gelegentlich die deutsche Top-Level-Domain „.de“.
Es ist keine Überraschung, dass Betrüger hier regen Zulauf haben. Die Angebote dieser fragwürdigen Apotheken klingen auf den ersten Blick äußerst verlockend: günstige Medikamente, schnelle Lieferung und das sogar für verschreibungspflichtige Arzneimittel ohne Rezept. Doch nicht alles, was glänzt, ist Gold. Im Gegenteil.
Die Produktions-, Lagerungs- und Transportbedingungen solcher Medikamente können mangelhaft sein und zu verunreinigten Produkten führen. Es kommt auch vor, dass Medikamente entweder keine oder nur geringe Mengen an Wirkstoffen enthalten oder im Gegenteil stark überdosiert oder nicht zugelassen sind. Letzteres könnte schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen.
Häufig erreichen die bestellten Medikamente ihre Empfänger*innen nicht einmal. Dies kann daran liegen, dass die Absender oder auch die Medikamente nie existiert haben und daher auch nicht versendet werden konnten. Oder sie wurden vom Zoll abgefangen. In diesem Fall müssen die Schnäppchenjäger auch noch mit dem Zollamt umgehen.
So kannst du fragwürdige Online-Apotheken erkennen
Da die Fake-Apotheken auf einem sehr hohen Niveau betrügen und die falschen Medikamenten nur sehr schwer, von den richtigen zu unterscheiden sind, hat die polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) eine Reihe von Merkmalen identifiziert, anhand derer betrügerische Online-Apotheken erkannt werden können.
Dazu gehören:
- Fehler in Rechtschreibung und Grammatik
- Das Fehlen eines Impressums
- Legitime Apotheken würden keine verschreibungspflichtigen Medikamente ohne Rezept verkaufen
- Die Möglichkeit der Zahlung per Kryptowährung.
- Das Fehlen einer telefonischen Hotline und Online-Beratungen, die ärztliche Beratungen ersetzen sollen.
- Unrealistische Preise
- Fehlende Erfahrungsberichte
Darüber hinaus gilt
Auf den Webseiten von Internet-Arzneimittelhändlern, die im Versandhandels-Register erfasst sind, sollte ein spezielles EU-Sicherheitslogo zu finden sein. Händler, die nicht in diesem Register aufgeführt sind, sind nicht zugelassen und dürfen daher keine Humanarzneimittel über das Internet verkaufen.
Einzelne Arzneimittel können auch über das Portal PharmNet.Bund (angeboten vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)) im Arzneimittelinformationssystem recherchiert werden.
Fake-Apotheken im Internet
Das Internet bietet eine Menge an Möglichkeiten. Doch birgt es auch viele Gefahren, die angesichts der grenzenlosen Angebote auf den ersten Blick nicht so leicht ins Auge fallen. Doch ein gesundes Gespür für realistische Preisgestaltung sollte aufhorchen lassen. Denn es ist immer noch eine Seltenheit, wenn jemand etwas zu verschenken hat. Und hinter den nobelsten Angeboten verstecken sich leider immer öfter nur Tricks, einem das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Titelbild © Shutterstock
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
Neueste Studie: CBD zeigt keine signifikante Wirksamkeit als Schmerzmittel
CBD als Schmerzmittel? Eine Studie der MedUni Wien zeigt, dass Cannabidiol (CBD) keine schmerzlindernde Wirkung bei Kniearthrose aufweist.
"Ask me anything" zum Untersuchungsausschuss: Jan Krainer am 5. Juli auf Reddit
Der SPÖ Fraktionsführer im Untersuchungsausschuss, Jan Krainer, veranstaltet morgen, am 5. Juli, ein „AMA“ (Ask me anything) auf Reddit. Damit […]
Magic Truffles: Was steckt hinter den psychodelischen Zauberwurzeln?
Trotz zahlreicher Verbote boomt der Drogenmarkt – auch in Form von Scams wie im Fall „Natural Store„. Nun soll es […]
Stereotype und Sexismus in der Werbung - wenn falsche Rollenbilder prägen
Sexismus und Stereotypen waren und sind noch immer ein omnipräsentes Thema dieser Gesellschaft, egal ob für Männer oder Frauen – […]
Geteilte Mobilität – die Zukunft nachhaltiger Urbanisierung
Carsharing, Bikesharing, Ridepooling. Geteilte Mobilität – die gemeinschaftliche Nutzung von Fahrzeugen – ist die nachhaltigste Alternative und ein riesiger Schritt Richtung Reduktion der Treibhausgase.
Zeitreihenanalyse von HAKOM: Reflexion der Vergangenheit für Prognosen
Die Zeit sinnvoll nutzen. Keine Leerstellen entstehen lassen. Die Zeit optimieren. Das alles sind Wünsche, nicht nur eines jeden Menschen. […]







