Durchbruch: WissenschaftlerInnen ist es mithilfe Nobelpreis-honorierter Technik zum ersten Mal gelungen, Krebszellen in Mäusen zu töten. Eine bahnbrechende Entdeckung.
ForscherInnen der Universität Tel Aviv in Israel nutzten das mit dem Nobelpreis ausgezeichnete CRISPR/Cas9-System zur Behandlung aggressiver Krebszellen. Wie es aussieht, ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Krebs.
CRISPR/Cas9-System ?
CRISPR/Cas9 ist ein „gen-editing-tool“. Also ein Werkzeug mit dem WissenschaftlerInnen – simpel ausgedrückt – mit einer genetischen Schere Dinge herausschneiden können. Zum Beispiel Krebszellen. Zusätzlich zu dieser Entfernung können die GenetikerInnen auch Abschnitte der DNA-Sequenz hinzufügen oder ändern.
Es konnte nachgewiesen werden, dass das CRISPR/Cas9-System bei der Behandlung von metastasierenden Krebszellen sehr effektiv ist. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Heilung von Krebs. Die Forscher entwickelten ein neuartiges Abgabesystem auf Basis von Lipidnanopartikeln, das speziell auf Krebszellen abzielt und diese durch genetische Manipulation zerstört. Das System, CRISPR-LNPs genannt, trägt einen genetischen Botenstoff (RNA), der für das CRISPR-Enzym Cas9 kodiert, das als molekulare Schere fungiert, die die DNA der Krebszellen „schneidet“.
Weiterentwicklung eines schon länger bekannten Verfahrens
Diese Technik wurde schon früher von ForscherInnen verwendet. Allerdings „nur“ um zu versuchen, missgünstige „Bedingungen“ in Embryonen zu beseitigen. Andere WissenschaftlerInnen haben darauf aufbauend untersucht, ob das CRISPR/Cas9-System auch bei ausgewachsenen Menschen angewendet werden kann.
Das Labor für Präzisionsnanomedizin an der Shmunis School of Biomedicine and Cancer Research hat dieses Verfahren jetzt zur Behandlung von Krebszellen bei Mäusen eingesetzt und eine erstaunliche Entdeckung gemacht.
„Dies ist die weltweit erste Studie, die belegt, dass das CRISPR-Genomeditierungssystem zur wirksamen Behandlung von Krebs bei lebenden Tieren eingesetzt werden kann.„, so Professor Dan Peer. Eine weitere Novität ist, dass dieses System nicht mit einer Chemotherapie zu vergleichen ist. „Es gibt keine Nebenwirkungen, und eine auf diese Weise behandelte Krebszelle wird nie wieder aktiv. Die molekulare Schere von Cas9 schneidet die DNA der Krebszelle, neutralisiert sie und verhindert eine dauerhafte Replikation.“
Diese CRISPR-Genom-Editing-Technologie – mit der jedes genetische Segment identifiziert und verändert werden kann – macht es möglich, Gene auf „personalisierte Weise“ zu stören, zu reparieren oder sogar zu ersetzen. Das vom ForscherInnenteam entwickelte Abgabesystem zielt direkt auf die DNA ab, die für das Überleben der Krebszellen verantwortlich ist. Bis jetzt ist dies die innovativste Behandlung aggressiver Krebsarten, für die es bis jetzt keine wirksamen Behandlungen gab. Es wurde zu Glioblastom (Hirntumor) und an metastasierten Eierstockkrebs geforscht – zwei sehr aggressivste Formen.
Fazit
Nach nur einer Behandlung der CRISPR-LNPs stellte das Team fest, dass sich die Lebenserwartung bei Mäusen mit Glioblastom verdoppelt hatte und ihre Gesamtüberlebensrate um etwa 30 Prozent anstieg. Ähnlich erfolgreich war die Behandlung bei Mäusen mit Eierstockkrebs. Wobei sich die Gesamtüberlebensrate nach der Behandlung mit CRISPR-LNPs hier sogar um 80 Prozent verbesserte.
Trotz des umfangreichen Einsatzes in der Forschung und vielversprechender Ergebnisse, steckt diese Form der klinischen Implementierung noch in den Kinderschuhen. Noch ist ein wirksames Abgabesystem erforderlich, um das CRISPR sicher und genau an seine Zielzellen abzugeben.
Doch eines ist klar: diese Technologie bietet zahlreiche neue Möglichkeiten. Auch für die Behandlung anderer Krebsarten sowie seltener genetischer Krankheiten und chronischer Viruserkrankungen wie AIDS.
Titelbild Credits: Shutterstock
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
Revolutionäre Ersatz-Formel löst Zuckerproblem
Doch der allseit beliebte Zucker – der unseren Mehlspeisen die nötige Süße verleiht, aber auch in vielen anderen Lebensmitteln gefunden werden kann – ist leider Auslöser für viele Krankheiten. Ansprechende Alternativen konnten lange nicht gefunden werden. Bis jetzt. Denn mit der Zuckerersatz-Formel ENSO 16 gibt es ein Zuckerersatzmittel, das kaum nachteilige Auswirkungen auf den menschlichen Körper hat, wie eine Studie der Medizinischen Universität Wien unlängst belegen konnte.
Streetart für die Ewigkeit: Plattform launcht ausgewählte Pieces als NFTs
Die Plattform WorldWideWalls – kurz WWWalls – erschließt neue Welten der Kunst und macht diese in Zusammenarbeit mit Calle Libre, […]
Ständiges Arbeiten unterwegs – Auf diese Dinge ist zu achten
Ob im Zug, in Cafés oder gar am Strand in wärmeren Ländern – immer mehr Menschen genießen die Vorzüge der […]
Online Shop erstellen – 7 Dinge, die du beim Webshop-Design beachten solltest!
Wer online vor allem in der Zeit des Corona-Lockdowns nicht präsent und in Form eines Online-Shops seine Produkte ausliefern und […]
US-Behörden: Existenz außerirdischer Technologie auf der Erde nicht ausgeschlossen
Mars Chroniken berichtet wieder aus der Welt des Alls, der Technologien und des Unerforschten. Aktuell sind es die UAPs (unidentified […]
Werbung in Träumen: Das Potenzial von TDI birgt Gefahren
Der Superbowl ist jedes Jahr für viele Sportfans ein unvergessliches Ereignis. Eine noch größere Bedeutung hat dieses Sportevent für die […]