Es ist schon lange kein Geheimnis mehr. In Dubai kann man so ziemlich alles machen, was das Urlaubsherz begehrt. Von Indoor-Skifahren über Wüstensurfen bis hin zu exzessiven Shoppingtouren. Doch die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sind nicht nur der beliebteste Urlaubsort der Welt, sondern darüber hinaus auch noch ein Steuerparadies und Zufluchtsort für feierwillige Verbrecher aller Kategorien. Warum das so ist, erfährst du hier.
Willkommen in den VAE: Menschenverachtende Bedingungen
Jede*r will nach Dubai, das beliebteste Reiseziel der Welt. Dabei ist das Land vor allem, was Menschenrechte angeht, mehr als umstritten. Doch nicht nur das, auch die Arbeitsrechte sind eine einzige Katastrophe. Die Mehrheit der Bevölkerung der VAE sind Ausländer*innen, die in unzumutbaren Verhältnissen leben und arbeiten müssen.
Ein typisches Monatsgehalt in den VAE liegt zwischen 150 und 200 US-Dollar, der Stundenlohn bei 15 bis 30 US-Cents. Laut einer Umfrage von Human Rights Watch musste ein Viertel der Hausangestellten unter Treppenhäusern, in Fluren, auf dem Boden von Wohnzimmern oder in Gemeinschaftsunterkünften schlafen.
Jeglicher Versuch, dem Arbeitgeber zu entkommen, wird als strafbar betrachtet. Viele Befragte gaben an, dass ihnen bei ihrer Ankunft die Reisepässe entzogen, und einige sogar körperlich misshandelt und im Haus eingesperrt wurden. Männliche Homosexualität wird in den VAE nach wie vor mit dem Tod bestraft. Weibliche Homosexualität wird dabei noch nicht erwähnt.
Peitschenhiebe, Steinigung und die Todesstrafe sind Strafen nach emiratischem Recht. Die Strafe für Muslime, die Alkohol trinken besteht, aus Peitschenhieben und die Strafe für Ehebruch bzw. außerehelichen Geschlechtsverkehr ist die Steinigung. Die Auflehnung gegen die bestehende Ordnung wird auch mit der Todesstrafe bestraft.
Reiseziel Nummer ein: vor allem für Verbrecher
Trotz dieser besorgniserregenden Ausgangslage kann sich das Land vor Besucher*innen kaum retten. Vor allem nicht vor Besuchenden einer bestimmten Kategorie: weltweit agierende Verbrecher. Seit einigen Jahren ist Dubai nämlich in so ziemlich jeden aufgedeckten Korruptionsskandal verwickelt. Aber warum wollen alle Kriminellen nach Dubai?
Dubai ist nicht nur für seine glitzernde Skyline mit atemberaubenden Wolkenkratzern, herrlichen Stränden, Luxushotels und Einkaufszentren bekannt. Sondern auch als Zufluchtsort für Kapital, unabhängig von seiner Herkunft oder Legitimität. Die Behörden vor Ort zeigen offenbar mehr Interesse daran, dass Geld in das Emirat fließt, als daran, woher es genau stammt oder wem es gehört. Darüber hinaus zahlt man keine Einkommensteuer. Stattdessen gibt es eine Körperschaftsteuer, die nur für Unternehmen gilt. Diese Steuer wird auf das steuerpflichtige Einkommen des Unternehmens angewendet und beträgt 9 Prozent.
Eine Recherche hat ergeben, dass mehr als 190.000 Ausländer*innen in Dubai Immobilien gekauft haben – darunter russische Oligarchen, mutmaßliche Kokainhändler, Steuerbetrüger und Wirtschaftsverbrecher. Mehr als 5.000 Russen tauchen in diesen erhobenen Daten als Eigentümer von fast 10.000 Immobilien in Dubai auf. Mehr als 200 Eigentümer wohnen in Deutschland, sie besitzen demnach 4.500 Immobilien. In vielen Fällen verstecken sich die tatsächlichen Eigentümer hinter Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen.
Um die 100 Putin-treue russische Politiker, Beamte und Geschäftsleute besitzen in Dubai Immobilien. Auch Daniel Kinahan, ein weltweit gesuchter Klan-Boss und seine Gang sollen mehrere Immobilien dort besitzen.
In jedem anderen Land wären die Namen dieser Menschen bei einer auch nur oberflächlichen Überprüfung wohl sofort aufgefallen – werden diese ja schließlich auch international gesucht. Aber nicht in Dubai! Dort kaufen diese international gesuchten Verbrecher sogar ungestraft Immobilien und vermehren so auch ihr Kapital. Doch warum ist das so?
Verbrecherparadies Dubai: Von Erdöl zu Immobilienboom
Nach dem Tod des Herrschers Rashid bin Sa’id Al Maktum im Jahr 1990 übernahm sein Sohn, Maktum bin Rashid Al Maktum, die Führung. Als erster Herrscher stellte er die Frage nach der langfristigen Sicherung des Reichtums angesichts der abnehmenden Ölreserven Dubais im Vergleich zu Abu Dhabi, das für mehr als ein Jahrhundert Reserven hat.
Maktum bin Rashid initiierte daher zahlreiche ehrgeizige Projekte in den Bereichen Handel, Tourismus und Dienstleistungen, um die Abhängigkeit vom Erdöl zu verringern. Seine Entscheidung, Ausländern den Erwerb von Immobilien in bestimmten Gebieten zu ermöglichen, löste einen Immobilienboom aus und machte diesen Sektor zum Herzstück der Wirtschaft Dubais.
Darüber hinaus wurde 2004 das Dubai International Financial Centre (DIFC) gegründet, eine Sonderwirtschaftszone und ein Steuer- und Zollparadies. Heute ist das DIFC ein bedeutendes Finanzzentrum für die Märkte des Nahen Ostens, Afrikas und Südasiens.
Verdeckte Geschäfte: Immobilien a la Dubai
Zugpferd des DIFC ist wohl dessen absurd lockere Aufsicht. Alles, was man zum Handeln dort benötigt, ist eine Aufenthaltsgenehmigung. Mit einem eröffneten Girokonto können dann Geldtransfers ohne Einschränkungen und Kontrollen durchgeführt werden. Die Aufenthaltsgenehmigung bekommt man automatisch, sobald man eine Immobilie kauft. Je nachdem, wie teuer die Immobilie war, so gut sind auch die Konditionen.
Die in Dubai ansässigen Banken, darunter HSBC, Abbey National, ABN AmRo, Dresdner Bank und Barclays, bieten nicht nur Geldtransfers an, sondern auch den Handel mit einer Vielzahl von Gütern, auch solchen, die anderswo verboten sind. Dies erklärt auch den starken Anstieg der Einwohnerzahl in Dubai, da reiche Personen mit ihren verdeckten Geschäften ankommen und einen Bedarf an billigen Arbeitskräften schaffen. Etwa 90 Prozent der Einwohner sind eingewanderte Arbeiter*innen, hauptsächlich aus Indien, Pakistan und Bangladesch.
Natürlich sind nicht alle Immobilienbesitzer in Dubai Kriminelle, doch der luxuriöse Immobilienmarkt – gekoppelt mit den nicht existenten Finanzprüfungen usw. – schreit förmlich nach Menschen, die ihr oft nicht ganz legal erworbenes Vermögen, gewinnbringend investieren oder sicher anlegen wollen. Wie ein geleakter Datensatz verdeutlicht, gehören von den 800.000 Real Estate Objekten auf Dubai, mehr als die Hälfte Personen und Firmen aus dem Ausland.
Verbrecherparadies Dubai: ein Fazit
Mit dem Ziel, die Abhängigkeit von Öl zu überwinden, ist Dubai einen moralisch und rechtlich zweifelhaften Weg gegangen und geht diesen immer noch. Mit ihrer unhinterfragten Kundenorientierung: Umso teurer der Immobilienkauf in Dubai, desto besser die Visabedingungen sowie auch den laschen Gesetzen, hat der Wüstenstaat der kriminellen Welt Tür und Tor geöffnet und bietet ihnen mehr als nur einen Unterschlupf, sondern ist geradezu ein Paradies für kriminelle Flüchtende aller Art, Hauptsache Geld müssen sie haben.
Titelbild © Shutterstock
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