Secondhand, recycelt, Fairtrade – nachhaltige Begriffe finden sich heutzutage in vielen Facetten, aber wann ist Mode wirklich umweltschonend und nachhaltig? Diese fünf Grundpfeiler sollten wir uns alle zu Herzen nehmen, damit die Fashionwelt nachhaltiger und fairer wird.
1. Reduce
Simpel, aber effektiv: den eigenen Konsum einschränken. Dabei geht es vor allem ums bewusste Einkaufen. „Will ich das wirklich?“, sollte das Shopping Mantra heißen, auch bei fair und slow fashion. Denn nichts verursacht einen größeren ökologischen Fußabdruck, als Kleidung, die wir wenig oder gar nicht tragen.
© Unsplash / Priscilla Du Preez
Deshalb immer überlegen, passt das Stück zu meinem Style? Kann ich damit Outfits zusammenstellen? Steht es mir und sitzt es gut? Wir Österreicher:innen haben 40% der Kleidung in unseren Schränken seit über einem Jahr nicht mehr getragen. Nachhaltig sein bedeutet also nicht nur auf Marke, Material und Herkunft zu achten, sondern allgemein bewusst und vorausschauend zu kaufen.
2. Fairtrade oder nachhaltig?
Fast Fashion Marken setzen vor allem auf billige Materialien, billige Arbeitskräfte und billige Produktionsstätten. Das Pendant dazu ist Slow Fashion – also Mode, die nachhaltig produziert wird. Der Begriff nachhaltig ist dabei sehr breit gefasst. Es gibt keine klaren Voraussetzungen, ab wann Mode nachhaltig ist. Mit diesen 21 nachhaltigen Modelabels aus Österreich braucht ihr euch nicht mehr die Frage stellen, wann Mode nachhaltig ist.
Einen sehr umfangreichen und nachhaltigen, österreichischen Online-Shop findet ihr mit muso koroni – außerdem haben sie einen Store in Wien. Dort findet ihr neben Mode und Accessoires zudem auch Kosmetik und vieles rund ums Wohnen.
Dabei geht es mehr um persönliche Ziele und Ideologien, denen sich Marken verschrieben haben – oder das zumindest behaupten. Fairtrade auf der anderen Seite ist ein Gütesiegel – dafür gibt es genaue Bestimmungen die national und international vorgegeben werden. Fairtrade ist also immer nachhaltig, nachhaltig aber nicht immer Fairtrade. Andere Gütesiegel, nach denen ihr Ausschau halten könnt, sind unter anderem IVN Best, GOTS, Fair Wear Foundation, Bluesign, der grüne Knopf und Cotton made in Africa.
3. Wann ist Mode nachhaltig? Secondhand Mode ist auch slow fashion
Reuse statt Recycle – egal wie fair, nachhaltig und Bio ein Kleidungsstück behauptet zu sein, Secondhand Shopping ist in Sachen Nachhaltigkeit einfach unschlagbar. Bei den schieren Mengen an Kleidung, die jeden Tag über ein Fließband rollen, ist Secondhand die einzig effektive Alternative, um diesen Kreislauf etwas einzudämmen.
© Unsplash / Clem Onojeghuo
Das heißt aber auch, dass Secondhand Kleidung meist selten bis gar nicht getragen wurde. Ausgefallene Einzelstücke gibt es in den vielen Vintage Läden, die in Wien inzwischen an jeder Ecke aufpoppen. Kostengünstigere Alternativen sind gemeinnützige Organisationen wie die Caritas, Volkshilfe oder Humana. Und noch ein Tipp am Rande, willhaben ist eine richtige Schatzkiste für Kleidung. Mit der integrierten Bildersuche lassen sich ganz leicht spezifische Stücke finden. Außerdem – Kleidung verkaufen funktioniert hier auch überraschend gut.
4. Die richtigen Materialien für fair fashion
In einer perfekten Welt würden wir alle nur mehr Secondhand, fair fashion und slow fashion kaufen – das ist aber in der aktuellen Situation einfach nicht jedem möglich. Ein Schritt in die richtige Richtung wäre auf die Stoffe und Materialien der gekauften Kleidung zu achten. Wann ist also neue Mode möglichst nachhaltig? Kunstfasern, wie Polyester, Nylon und Acrylfasern können nicht biologisch abgebaut werden – sie sind also sehr schlecht für die Umwelt.
Leider ist auch Baumwolle keine gute Alternative, da für die Produktion Unmengen an Chemikalien und Wasser benötigt werden. Und welche Materialien sind schließlich weniger problematisch? Prinzipiell überall dort wo Bio davor steht, Bio-Baumwolle zum Beispiel – oder auch Hanf, Leinen und Zellulosefasern wie Lyocell. Natürlich kann man es sich auch einfach machen und nur recycelte Materialien kaufen, selbst Polyester ist dann nicht mehr bedenklich.
5. Kleidung gehört nicht in den Müll: Wann Mode nachhaltig ist, entscheidet auch ihr
Und auch Spenden sollte nicht die erste Lösung sein, da selbst Hilfsorganisation in Bergen von Kleidung versinken. Warum nicht zuerst Freundinnen und Freunde einladen und ein Tauschparty veranstalten. Das ist einer der einfachsten und nachhaltigsten Wege, den eigenen Schrank auszumisten und gleichzeitig den Liebsten etwas Gutes zu tun.
Kleidung verkaufen sollte auch keine Ausnahme sein, auf willhaben, ebay, dem Facebook Marketplace oder sonst wo. Kleidung muss getragen werden und wenn schon nicht von einem selbst, dann zumindest von jemand anderem.
Titelbild © Unsplash / Alyssa Strohmann
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