Die Demokratin Francesca Hong, erste asiatisch-amerikanische Vertreterin in der Legislative von Wisconsin,trat in der Debatte um das Abtreibungsverbot in Oklahoma in ein saftiges Fettnäpfchen. Mit mehr als 15.000 Interaktionen zu ihrem Tweet tritt sie ungewollt eine wichtige Debatte über diskreditierende Bezeichnungen von Frauen los. Der Terminus „Birthing Bodies“ (dt.: gebärende Körper) stellt in ihrem Tweet einen absoluten Fehltritt dar. Eine alles andere als inklusive Sprache.
Birthing bodies have the right to freedom.
Deciding if or when to become a parent is one of the most personal, life-changing decisions. Access to abortion & reproductive care is a decision we must trust each person to make based on what’s best for their health & their future.
— Rep. Francesca Hong 홍윤정 (@StateRepHong) May 3, 2022
Dass ihre Grundaussage „gut“ ist, weil sie das Abtreibungsverbot kritisiert und die Entscheidungsfreiheit fordert, macht ihre ersten zwei Worte nicht minder „schlecht“. Mit ihrer diskreditierenden Bezeichnung für Frauen als Birthing Bodies zieht sie auch dementsprechende Kritik auf sich. Die enthumanisierende Bezeichnung als „gebärende Körper“ stellt einen sprachlichen Rückschritt dar.
Die Debatte um inklusive Sprache und warum sie wichtig ist
Inklusive Sprache trägt zur Emanzipation bei. Deshalb leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Gleichbehandlung von allen Geschlechtern. Sprache beeinflusst unser Denken. Worte können kurzfristig unsere Stimmung kippen, uns erheitern, trösten oder schmeicheln. Die Wirkung der Sprache fällt bewusst meist nicht auf – damit spielt beispielsweise auch die Werbung. Darum ist es wichtig, Sprache zu pflegen und Entwicklungen in der Gleichbehandlung in die Sprache zu integrieren, aber auch gewünschte Fortschritt bereits sprachlich umzusetzen – eine sprachliche Inklusion.
Bezeichnungen wie Flinta* oder LGTBQ+ stellen daher auch einen wichtigen Schritt in Richtung vollwertige Inklusion dar. Auch, wenn sie nicht zwingend das Denken der Menschen umgehend ins Positive lenken, tragen sie zur Sichtbarkeit marginalisierter Gruppen bei. Langfristig entwickelt sich damit auch ein Einfluss auf das kollektive Bewusstsein, was schlussendlich das individuelle Denken prägt und zu sensiblerer Sprache und auch einem inklusiven Umgang führt. Sprachliche Gleichbehandlung bedeutet auf lange Sicht quasi auch faktische Gleichbehandlung.
'Birthing bodies' is dehumanising language
Here's a guide to inclusive language pic.twitter.com/oVMMoWYB8z
— I didn't vote for this ideology (@AwakenedPineal) May 3, 2022
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN
Frauentag. Wollen wir jetzt Blumen oder nicht?
Jedes Jahr am 8. März die gleiche Frage: Wollen wir Frauen am Internationalen Frauentag nun Blumen oder nicht? Liebevolle Wertschätzung oder […]
Stay Home - Dein Egoismus und deine Ignoranz sind fehl am Platz
Durch die Gesellschaft geht zum Teil ein Raunen. „Warum soll ich daheim bleiben, ich bin ja gar nicht krank!?“ – so oder ähnlich lauten die unsensiblen Aussagen teilweise, die ich auf sozialen Medien und bei unreflektierten Menschen wahrnehme. Wichtiger erscheint es diesem Personenkreis, sich stattdessen weiter auf Instagram in Szene zu setzen, auf jede erdenkliche Weise ihren vermeintlichen Mut zur Schau zu stellen und die Gefahr zu verharmlosen, die vom Virus ausgeht. Aber dazu habe ich nur eines zu sagen:
Der Dating-Markt in China: eine traditionelle Moderne
Die Dating-Kultur weltweit weist viele Unterschiede auf. Jedes Land hat seine eigenen Gepflogenheiten und Traditionen. Oft sind diese, mit westlichen […]
Nach EM-Finale und Fans-Eklat: Hat Fußball ein Rassismus-Problem?
Nachdem drei schwarze Spieler die Elfmeter für England verschossen hatten und England das EM-Finale verlor, ging auf Twitter eine rassistische […]
Streamerinnen für pornografische Deepfakes missbraucht
Streamerinnen werden für pornografische Deepfakes missbraucht. Große Twitch Streamerinnen wie QTCinderella und Maya Higa zählen zu den Opfern.
Wer ist Erin Carter? Diese Frage muss die Netflix-Serie nicht wirklich beantworten
Derzeit stark in den Top 10 auf Netflix vertreten ist die Netflix-Serie "Wer ist Erin Carter". Ob die Serie wirklich gut ist?