Toxische Pommes unterhält und begeistert täglich hunderttausende Follower. Als satirische Unterhalterin gelingt es ihr, auf unverwechselbare Art und Weise die Nuancen und subtilen Ebenen der zwischenmenschlichen Interaktion in der österreichischen Gesellschaft besonders humorvoll hervorzuheben. Mit ihrem treffenden Humor seziert sie die österreichische Gesellschaft mit all ihren Klischees, Vorurteilen und politischen Gegebenheiten. Natürlich benennt sie dabei auch den ganzen rassistischen Müll und die Xenophobie, die sich täglich bei uns abspielen. Wir haben uns das Schaffen der Künstlerin, Kabarettistin und Online-Unterhalterin für euch etwas näher angeschaut und ihre besten und erfolgreichsten Kurzvideos gesammelt.
Toxische Pommes: klassische Satire online serviert
Toxische Pommes betreibt in ihren Videos klassische Satire in der Tradition der österreichischen Kabarett-Kleinkunst. Nicht in der Darbietungsform, sondern eher in der Gesellschaftskritik und dem politischen Spannungsfeld, in dem die pointierte Wienerin ihre Schmähs serviert. Ihr Humor findet Anklang, was ihre Klicks und Likes in den sozialen Medien eindrucksvoll bestätigen.
Denn auf Instagram folgen ihr 162.000 Menschen und auf TikTok 68,2 000 Personen, hier konnte sie zusätzlich 6,3 Millionen Likes generieren. Ihren Erfolg konnte sie mittlerweile auch in Form eines Kabarett-Programms weiter ausbauen, wo sie ihren Humor bei Live-Auftritten den Zuschauer*innen auf der Bühne präsentiert.
Was neben den Zahlen aber ebenfalls an Toxische Pommes beeindruckend ist, ist die Tatsache, dass sie ihre gesellschaftskritischen Witze perfekt auf die Pointe in einem Kurzvideo reduzieren kann. Dieses konzentrierte Derivat trifft dabei die österreichische Volksseele wie ein Porträtgemälde von Manfred Deix.
Humor, der entlarvt und treffsicher punktet
Die Wiener Kabarettistin und Online-Unterhalterin ist bekannt für ihre scharfe Zunge und ihre spitze Feder. Es gibt wenige Unterhalter*innen im Online-Segment, welche die österreichische Gesellschaft mit ihrer Melange aus Ablehnung vor dem Fremden und Selbstüberschätzung so drastisch entlarven.
Dass die humoristischen Finten treffen, zeigen auch vereinzelte Kommentare, in denen ihr „Rassismus gegen Österreicher“, was das auch immer sein soll, vorgeworfen wird. Oder sonderbare Interviewfragen, in denen sie danach gefragt wird, ob „… es den Ex-Jugoslawen an Selbstvertrauen fehlt?“.
Die Tendenz solcher Fragen ist einfach beschämend, denn anstatt mit einer genialen Künstlerin über Rassismus, den sie aufzeigt, zu sprechen, wird eine billige Täter-Opfer-Umkehr betrieben. Vielleicht kommen genau deswegen ihre Videos so gut an. Weil Toxische Pommes diese unerträgliche Heuchelei humorvoll aufzeigt.
Wien ist anders
Die Satirikerin kam, als sie eineinhalb Jahre alt war, mit ihrer Familie nach Österreich. Sie musste im biederen Wiener Neustadt ihre Kindheit und Jugend absitzen. In einem Kurier Interview beschreibt sie, wie sie die damalige Zeit geprägt und als „gut integrierte Ausländerin“ auch belastet hat. Der Befreiungsschlag war für sie wie bei vielen die Übersiedlung nach Wien.
Wien ist anders. Und so spielen sich auch Vorurteile und Diskriminierung hier in einem wesentlich diverseren Rahmen ab. Ihr Einstieg in die Online-Comedy-Satire-Welt erfolgte während Corona nach einem Ausstieg aus ihrem damaligen Job und dem Beenden einer toxischen Beziehung. Ganz genau deswegen auch die Namenswahl. Und die Pommes kamen dazu, weil sie die einfach mag.
Von da an ging es los mit unterhaltsamen und kritischen Videos. Insgesamt ist Toxische Pommes eine unverwechselbare Persönlichkeit, die mit ihrem sarkastischen Humor und ihrer kritischen Sichtweise auf die Welt, ihre Fans laufend begeistert. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Comedy, Satire und Aktivismus hat sie sich mittlerweile zu einer wichtigen Stimme der österreichischen Unterhaltungsszene entwickelt.
Erstes Reel auf Instagram
Wenn man weit in die Vergangenheit zurück scrollt, kommt man zu Toxische Pommes erstem Reel auf Instagram. Hierbei handelt es sich um eine perfekte Darstellung von Selbstgesprächen, die Männer häufig in private Nachrichten an Frauen online senden. Das Mantraartige, mit sich selbst sprechen, könnte dabei nicht passender gestaltet sein.
Toxische Pommes knackt zum ersten Mal die 100.000er-Marke
Bei dem ersten Reel hat die Satirikerin mittlerweile 43,000 Aufrufe, ein stabiler Einstieg, von dem so manche*r Influencer*in nur träumen kann. Die 100.000er-Marke knackte sie schon bald darauf mit diesem unterhaltsamen Reel. Hier beschreibt sie das Pseudo-Rebellentum mancher Coronaleugner*innen.
Klassenbewusstsein vs. Klischees – 1,9 Mio. Aufrufe
Kennt ihr Menschen mit Jack Wolfskin Jacken? Aus meiner subjektiven Warte wird hier wunderbar fehlendes Klassenbewusstsein demonstriert. Viele Follower*innen erfreuen sich aber besonders an der Kritik an bestehende Klischees.
Rich Kids und die Identitätspolitik – 1,9 Mio. Aufrufe
Viel mehr als den Titel gibt zu diesem Toxische Pommes Video nicht zu sagen. Ein pointiertes Bashing über Wiener Rich Kids. Identitätspolitische Checklisten werden dabei abgehandelt, wie beim Bingo.
Toxische Pommes spricht Sexismus und die Belästigungskultur an – 2 Mio. Aufrufe
Für das nächste Video hat sich die Künstlerin für eine typische Darstellung einer österreichischen Szene in einer Bar entschieden. Dass sie das Verhalten von Männern beim „Flirten“ hier mit einem Video in nur wenige Sekunden abbilden kann, zeigt ihr besonderes Talent.
Das Beschämende ist die Tatsache, dass dieses Video verdammt nah an der Wirklichkeit dran ist. Was jede Person bestätigen kann, die schon mal in einer Bar war. Mit diesem Video konnte sie bis jetzt zum ersten Mal die zwei Millionen Aufrufe Marke knacken.
Ist das schon Behördenversagen? – 2,1 Mio. Aufrufe
Für nächstes Werk auf unserer Liste hat sich Toxische Pommes sehr treffend an den österreichischen Behörden abgearbeitet. Schon mal versucht, telefonisch eine Information bei einem österreichischen Amt einzuholen. Dabei kann es sich um ein besonderes Erlebnis der dritten Art handeln. Toxische Pommes hält die Kritik in dem Video relativ allgemein, was aber die Satire noch treffender erscheinen lässt und bei zahlreichen Fans und Follower*innen super ankommt.
Toxische Pommes Reel mit meisten Aufrufen zeigt Wiener „Eigenheiten“ – 2,3 Mio
Das Video, welches auf dem Instagram-Kanal von Toxische Pommes zurzeit die meisten Aufrufe hat, ist eins, bei dem der Zugang sehr niederschwellig ist. Deswegen mögen es wahrscheinlich auch so viele Menschen. Denn hier haben zusätzlich 63.610 Menschen auf den Like-Button gedrückt. Dabei zeigt sie auf humoristische Art und Weise die „Wiener Kaffeehauskultur“.
Das Video kommt bei Fans und Follower*innen großartig an, da es viel Interpretationsfläche und Raum für die Betrachter*innen offen lässt. Die einen mögen es, weil es die standardisierte Wohlstands-Unhöflichkeit kritisch beleuchtet. Die anderen, da sie sich in den schrulligen Klischees und Eigenheiten selbst wiedererkennen. Ein klassischer Clip, der absolut genial ist.
Unser Beitrag wurde im März 2023 geschrieben, natürlich können sich Folower*innen Zahlen, Likes und die Aufrufe der Videos laufend ändern. Falls ihr Toxische Pommes und ihre gesellschaftskritische Comedy noch nicht kennt, checkt einfach ihr Profile. Es ist mehr als nur einen Besuch wert!
Titelbild © Screenshot Toxische Pommes – Stand Up Auftritt (PCCC*) am 13.9.2021 im WUK
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