Liebe auf den ersten Blick? Ob beim ersten Kennenlernen die Funken sprühen, liegt nicht in den Sternen. Einige empirische Studien bringen erstaunliche Erkenntnisse zutage, was das erste Date angeht. Denn ob es zu einem ersten Treffen und darüber hinaus zu weiteren Dates kommt, hängt von einigen Faktoren ab. Welche diese sind, erfährst du hier.
Das erste Date
Das erste Date ist entscheidend, heißt es immer. Das dritte Date natürlich auch, keine Frage. Doch um so weit zu kommen und anschließend noch weiter, sollte man beim ersten Date zu überzeugen wissen. Aber wie?
Ein jeder und eine jede von uns hat sich schon mehr als einmal gefragt, worauf es beim ersten Date wirklich ankommt, damit noch weitere folgen. Die Wissenschaft hat auf diese Frage nun eine Antwort gefunden.
Romantisches Kennenlernen
Die psychologische Forschung befasst sich auch mit dem Thema romantisches Kennenlernen bzw. Liebe auf den ersten Blick und hat da natürlich einige Erkenntnisse parat. Brauchbares Datenmaterial zu dieser Frage lieferten in den letzten Jahren vor allem Speed-Dating-Veranstaltungen.
Beim Speed-Dating ist klar, dass die Faktoren Zeit, Romantik und der Wunsch nach einem Partner oder Partnerin auf ihre Essenzen heruntergebrochen werden und dem Phänomen der Liebe auf den ersten Blick die nötigen Voraussetzungen geben. Es gilt nämlich, die Spreu schnell vom Weizen zu trennen und auf seine Instinkte zu hören, um sich zu verlieben.
Verliebtheit: Erste Speed-Dating Analyse eher ernüchternd
Eine etwas ältere Studie zu dem Thema konnte nachweisen, dass es die „Liebe auf den ersten Blick“ eher nicht gibt. Unter den 400 Teilnehmenden der Studie meinten lediglich 32 von ihnen einer Form der Verliebtheit anheimzufallen. Doch Ernüchterung: Bei genauerer Analyse handelte es sich dabei nicht wirklich um Liebe, sondern vielmehr um physische Anziehung, Begierde oder Sehnsucht. Phänomene, die sich ausschließlich an physischer Attraktivität entzündeten. Und Liebe soll ja nichts rein Oberflächliches sein.
Wie die Forschenden erklären, entzündete sich dieses Gefühl der „Verliebtheit“ in nur 100 Millisekunden. Wobei vor allem die männlichen Probanden so empfanden. Diese Gefühle hatten jedoch mit dem Phänomen der „Liebe“ nicht viel zu tun. Denn laut den Experten bedarf es für die Liebe Vertrauen, Intimität, Fürsorge, Zuneigung – Empfindungen, die erst im Laufe der Zeit entstehen und nicht auf den ersten Blick.
Der erste Eindruck
Doch worauf kommt es nun an, eine erste Begegnung in weitere romantischere Treffen fortlaufen zu lassen? Welche ersten Eindrücke erzeugen den Wunsch nach einem weiteren Treffen? Damit befasste sich eine andere Studie.
Mithilfe der KI ermittelten die Forschenden hierbei eine Reihe an Faktoren die die Motivation für ein weiteres Treffen erhöhen. Dabei kamen die Wissenschaftler*innen auf folgende Faktoren: Soziosexualität (also die Bereitschaft, ungebundene sexuelle Beziehungen einzugehen), Stärke des sexuellen Begehrens, Wahrnehmung der Attraktivität des Gegenübers und einige andere mehr.
Dabei wurde vor allem festgestellt, dass es neue Modelle braucht, welche die Ursprünge des romantischen Begehrens identifizieren.
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Speed-Dating-Marathon
Was das betrifft, liefert eine weitere Studie interessante Einblicke. 550 Speed-Dater und Speed-Daterinnen wurden untersucht und mussten während des Experiments mehr als 6.600 Speed-Dates absolvieren. Anschließend wurden sie in den darauffolgenden Monaten befragt, ob sie mit Personen, die sie bei diesen Speed-Dates getroffen haben, zusammen sind und inwiefern sich ihre romantischen Gefühle im Laufe der Zeit veränderten.
Die Muster des anfänglichen Begehrens während der Speed-Dates wurden dabei genau beobachtet und auf drei Eigenschaften untersucht: Selektivität, Beliebtheit und Kompatibilität. Diese Faktoren wurden anschließend bewertet, wie gut diese eine romantische Beziehung nach den ersten Eindrücken beim ersten Treffen vorhersagen konnten.
Selektivität bezeichnet dabei, wie wählerisch eine Person bei ihren sexuellen Partner*innen ist. Die Beliebtheit misst die Attraktivität – wahrgenommen durch möglichst viele andere Personen. Und Kompatibilität ist die spezielle Anziehung zwischen zwei Personen, unabhängig von der allgemein wahrgenommenen Attraktivität und dem Maß der Selektivität.
Zum ersten Date und darüber hinaus: Worauf es ankommt
Die Auswertung all der Daten legt nahe, dass Menschen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine romantische Beziehung mit denjenigen anstreben und auch eingehen, die als allgemein attraktiv und beliebt wahrgenommen werden. Ähnlich relevant scheint aber auch die Kompatibilität zu sein. Der Faktor Selektivität spielte dabei eine eher untergeordnete Rolle. Romantische Menschen gingen dabei eher eine Beziehung mit ihren Speed-Dating-Partnern ein, als weniger romantische bzw. aufgeschlossene Personen.
Ein guter erster Eindruck entsteht vor allem durch Beliebtheit und Attraktivität. Doch für ein erfolgreiches erstes Treffen ist das natürlich nicht alles. Für das erste Date – damit es zu diesem erst kommt – ist es sehr hilfreich, als attraktiv und begehrenswert wahrgenommen zu werden. Doch für ein zweites Date ist es wichtig, eine besondere Verbindung zu einem potenziellen Partner oder einer potenziellen Partnerin zu haben, um nicht in der Friendzone zu landen.
Bilder © Shutterstock
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