Eine Lehrerin hatte einfach keinen Bock auf Arbeit und bleibt jahrelang dem Unterricht fern. Arbeit ist ein Wort, das oft mit Müdigkeit, Frustration und Stress assoziiert wird! Müde Augen reiben sich und schwerfällige Körper bewegen sich widerwillig aus den warmen Betten. Ein neuer Arbeitstag beginnt, und mit ihm steigt das allgegenwärtige Gefühl der Unlust empor. Denn mal ehrlich: Arbeit nervt! Das dachte sich jetzt wohl auch eine italienische Lehrerin, die es geschafft hat, in 24 Dienstjahren 20 Jahre den Unterricht zu schwänzen. Für die einen ist sie eine Heldin der Arbeit für andere, Italiens schlechteste Dienstnehmerin. Doch wie hat es die Lehrerin geschafft, solange der Arbeit fernzubleiben, ohne gekündigt zu werden?
Arbeit nervt?
Die meisten von uns haben diese Empfindung wohl schon einmal verspürt, wenn nicht sogar täglich. Von früh bis spät sind wir in einem unerbittlichen Hamsterrad gefangen, das sich endlos zu drehen scheint. Wir sitzen in stickigen Büros oder stehen in überfüllten Fabrikhallen, unsere Finger tippen hastig auf Tastaturen oder unsere Hände packen schweres Werkzeug. Die Zeit vergeht, aber der Druck bleibt bestehen. Deadlines müssen eingehalten, Ziele erreicht und Kunden zufriedengestellt werden. Das Auf und Ab der Verantwortung erdrückt uns.
Es ist nicht nur die körperliche Anstrengung, die Arbeit so belastend macht. Es sind auch die zwischenmenschlichen Dynamiken, die unterschiedlichen Narzissmus-Typen, die unseren Alltag im Büro oder an anderen Arbeitsplätzen vergiften. Kolleg*innen, die ihre eigenen Interessen über die des Teams stellen. Vorgesetzte, die uns mit ihren ständigen Anforderungen erdrücken, und Konflikte, die unsere Nerven strapazieren. Der Arbeitsplatz wird zum Schlachtfeld, auf dem wir um unsere Würde und unseren Frieden kämpfen. Quiet Quitting ist da vorprogrammiert.
Arbeit sollte erfüllend sein, eine Quelle von Stolz und Selbstverwirklichung. Doch allzu oft erscheint sie uns als bloße Pflicht, ein notwendiges Übel, um den Lebensunterhalt zu verdienen. Wir sehnen uns nach dem Wochenende, nach Urlaubstagen und nach dem Moment, in dem wir endlich dem Takt der Uhr entkommen können. Alldem hat sich eine 56-jährige italienische Lehrerin für viele Jahre erfolgreich entzogen. Denn von ihren 24 Dienstjahren hat sie lediglich vier im Klassenzimmer verbracht.
Lehrerin konsequent abwesend in der Arbeit
Die unterhaltsame Geschichte einer Lehrerin, die es geschafft hat, sich 20 Jahre lang vor der Arbeit zu drücken, erschüttert derzeit das Bildungssystem Italiens. Eine Lehrerin, deren Name inzwischen landesweit bekannt ist, wurde nach 20 Jahren des Schulschwänzens ihrer Pflichten enthoben. Cinzio Paolina De Lio, laut italienischen Medienberichten mittlerweile 56 Jahre alt, erlangte zweifelhafte Berühmtheit als Meisterin der Abwesenheit. Obwohl sie für 24 Jahre an einer weiterführenden Schule nahe Venedig angestellt war, erschien sie lediglich zu einem Bruchteil dieser Zeit tatsächlich zum Unterricht.
Die wenigen Male, bei denen De Lio in der Arbeit in Erscheinung trat, waren von Chaos geprägt. Statt ihre Schüler zu unterrichten, schrieb sie ungeniert SMS während mündlicher Prüfungen, verteilte Noten willkürlich. Sie war nicht einmal im Besitz eines Lehrbuchs. Der Aufschrei der empörten Schülerschaft sorgte für Aufsehen. Ihre dreisten Handlungen blieben nicht unbemerkt.
Schulinspektoren wurden auf sie aufmerksam und beschrieben ihre Unterrichtsstunden als verwirrend. Die Schule zog die Konsequenzen und entließ sie schließlich aus ihren Diensten. Trotz De Lios drei akademischen Abschlüssen stufte das italienische Oberste Gericht sie nun als „dauerhaft und absolut ungeeignet“ für den Lehrerberuf ein. Und beendete die Farce der Verweigerung mit ihrem endgültigen Ausscheiden aus der Arbeit am 22. Juni 2023.
Kein Einzelfall in Italien
Die Lehrerin scheint ihrer Strategie der Abwesenheit treu zu bleiben. So lehnte De Lio selbst eine Anfrage italienischer Journalisten für einen Kommentar ab und gab als Grund an, dass sie „am Strand“ sei. De Lio ist kein Einzelfall in Italien, wo es weitere Anschuldigungen gegen Angestellte gibt. Im Jahr 2021 wurde der Fall des öffentlichen Gesundheitsarbeiters Salvatore Scumace bekannt, der den Staat angeblich 464.410 Euro kostete. Er behauptete fälschlicherweise, 15 Jahre lang als Brandschutzbeauftragter im Pugliese-Ciaccio Hospital in Catanzaro tätig gewesen zu sein.
Die Wahrheit über Scumaces Anwesenheit im Krankenhaus war jedoch ernüchternd. Zeugen bestätigten, dass sie ihn lediglich einmal gesehen haben – an dem Tag, an dem er 2005 seinen Arbeitsvertrag unterzeichnete. Die absurde Vorstellung, dass er in all den Jahren nie zur Arbeit erschien, verlieh ihm den bezeichnenden Titel des „Königs des Fernbleibens“. Er wurde daraufhin wegen schwerer Erpressung, Betrug und Amtsmissbrauch angeklagt.
Fall der Lehrerin zeigt Missstände im Bildungssystem
Die Enthüllungen rund um die Skandal-Lehrerin haben nicht nur für Aufsehen gesorgt, sondern auch Konsequenzen nach sich gezogen. Dieser unrühmliche Vorfall wirft nämlich ein grelles Licht auf die Missstände im Bildungssystem und stellt die Integrität und Verantwortung vieler Lehrkräfte infrage. Die Verantwortlichen sind nun gefordert, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass solche Fälle keine systematischen Verfehlungen darstellen. Um das Vertrauen der Schülerinnen und Schüler in ihre Ausbildung wiederherzustellen.
Es bleibt zu hoffen, dass dieser Vorfall eine Wendung in der Bildungsdiskussion bewirkt. Denn dass hier etwas im Argen liegt, scheint wohl offensichtlich zu sein. Die Geschichte von Cinzio Paolina De Lio wird zweifellos als Warnung dienen. Für die Konsequenzen, die solche Täuschungen nach sich ziehen. Aber ebenso als Inspiration für alle, die ihren Job hassen und sich in der Arbeit fragen: Was zur Hölle mache ich hier eigentlich? Der Name der Lehrerin, die es geschafft hat, 20 Jahre lang den Unterricht zu schwänzen, wird wohl als Synonym für Arbeitsverweigerung in Erinnerung bleiben.
Titelbild © Shutterstock
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