Künstler Marcin Glod im Porträt und ein Interview über seine aktuellen Projekte
Marcin Glod ist ein aus Polen stammender Künstler, der seinen Arbeits- und Lebensmittelpunkt in Wien hat. Seine beeindruckenden Werke finden sowohl national als auch international Anerkennung. Der künstlerische Fokus liegt bei ihm in der zeitgenössischen Malerei, wo Glod Farben und Formen auf eine einzigartige Weise miteinander verbindet. Die verschiedenen Ebenen, die er oft bei Farben, Materialien oder Beschaffenheit seiner Werke einsetzt, spiegeln sich auch häufig in den mehrschichtigen Thematiken, die Marcin Glod in seinen Werken behandelt.
Seine Arbeiten bilden Symbiosen aus Farben und Materialien, die oftmals aus der Verschmelzung entstehen. Wir haben Marcin Glod bereits in der Vergangenheit schon einmal zu einem Interview getroffen, nun wollten wir wissen, was sich in der Zwischenzeit bei ihm so getan hat. Und vor allem, wie sein aktuelles Projekt gemeinsam mit ZY HATS, bei dem sich alles um bezaubernde Hüte dreht, eigentlich zustande gekommen ist?
Symbiose der Stilmittel
Doch bevor wir zum Gespräch kommen, möchten wir euch einladen, mit uns gemeinsam in Marcin Glods Kreationen einzutauchen. Glod hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht und seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen weltweit gezeigt. Die Liste seiner Exhibitions, Shows und Kooperationen ist beeindruckend.
Die Kunst von Marcin Glod ist inspiriert von der Popkulturellen Einflüssen und gesellschaftlichen Verhältnissen. Er verwendet eine Vielzahl von Techniken und Materialien, um seine Ideen umzusetzen und seine Werke zu schaffen. Dabei beschränkt er sich nicht nur auf Bilder und Leinwände. Seine Arbeiten sind eine Reflexion von kulturellen Einflüssen. Sie laden dazu ein, sich in einer Welt der Farben und Formen zu verlieren und nehmen die Betrachter *innen auf eine Reise in die Fantasie.
Zeitgemäßer Vertreter einer neuen Künstlergeneration
Marcin Glod ist in seinen Arbeiten so vielschichtig wie die dabei eingesetzten Stilmittel und seine unterschiedlichen Kooperationen. So schafft er es auch zeitgemäß als Vertreter einer neuen Künstlergeneration Kunst und Erfolg zu vereinen. Wo Marketing und Präsentation für den Erfolg der Kunst ebenso wichtig sind. Popkulturelle Einflüsse sowie gesellschaftliche Themen mit einer Spannweite zu alten Elementen spielen dabei häufig eine Rolle.
Graffiti und Street-Art treffen bei Marcin Glod auf gehobene Motive und Boheme Ausrichtungen. Dieser Schmelztiegel der Stilmittel lässt sich in den Werken wie ein roter Faden beobachten. Gesellschaftskritische Fragen werden dabei genauso abgehandelt wie Motive aus dem POP Surrealismus. Seine Bilder sind dabei cool, frech und optisch ansprechend. Glod schafft es, dadurch einen lockeren Zugang zu gesellschaftlichen relevanten Fragen zu legen.
Seine Kunstwerke, die häufig mit plakativen Mitteln Emotionen erzeugen, laden dazu ein, sich in seine Welt zu begeben. In einer, wo Graffiti und Street-Art mit zahlreichen weiteren Materialien harmonieren. So schafft es Glod regelmäßig beim Publikum Begeisterung für seine Farb- und Formwelten zu erzeugen.
Marcin Glod X ZY HATS
Vergangenes Jahr konnte Glod den Titel „NFT Project of the Year 2022“ bei der „Asia Investment & Banking Conference“ in Dubai für sein erstes NFT-Projekt für sich entscheiden. Dabei ging es um den „Crypto Panther Club“. Der Club besteht aus einer Sammlung von 5.555 einzigartigen 2D-NFT-Kunstwerken.
Dieses Jahr startet Marcin Glod mit einer Kooperation mit dem schicken Wiener Label ZY HATS durch. Die Zusammenarbeit ist ein faszinierender Mix aus Kunst und Mode, der die Sinne beflügelt. In dieser Zusammenarbeit schafft Glod Kunstwerke, die in die Welt der Mode integriert werden. Die handgemachten Hüte sind Unikate, bei denen jeder Hut seine eigene Geschichte erzählt.
Für sein neustes Projekt hat sich Marcin Glod mit dem wiener Hut Label ZY HATS zusammengetan
So werden die modischen Hingucker von ZY HATS zu einer Leinwand für seine Kunst, auf der er seine unverkennbaren Motive darstellt. Die Werke vereinen die Disziplinen der Kunst und der Mode auf eine coole Weise. Wir haben uns mit Marcin Glod zu einem kleinen Follow-up Gespräch getroffen, um zu fragen, was es mit dem neuen Projekt Marcin Glod X Zy HATS auf sich hat.
Marcin Glod im Gespräch
Steigen wir gleich bei dem erwähnten Projekt ein. Wie ist es zur Zusammenarbeit mit ZY HATS eigentlich gekommen?
Marcin Glod: Ich habe bereits mit vielen Marken kooperiert und zusammengearbeitet. Und ich bin mit Inna (amerk. d.R.: Geschäftsführer von ZY HATS Inna Pavliv) sehr gut befreundet. Sie designt und gestaltet sehr hochwertige Hüte. Wir hatten dann gemeinsam die Idee, Fashion und Kunst zu verbinden. Und den Hut eben als Kunstobjekt zu sehen und zu bemalen. Ich fand die Idee sehr interessant. So haben wir dann eine Auswahl von zehn Hütten getroffen, die von und nach Städten inspiriert und bemalt worden sind.
Wiedererkennungswert & Inspiration
Die Hüte sehen grandios aus. Du hast gerade die Inspiration bei den Hutdesigns erwähnt, das wäre meine nächste Frage gewesen. Trägst du eigentlich selbst gerne Hüte?
Marcin Glod: Ja, ich trage gerne Hüte, wenn ich unterwegs auf Veranstaltungen oder öffentlichen Events bin. Privat hingegen eher weniger. Ich finde, Hüte sind generell sehr schöne Accessoire. Sie machen Menschen zu etwas Besonderem und verleihen einer Person einen besseren Wiedererkennungswert. Vor allem als Marke.
Ja, inspiriert wurden wir bei den Hütten eigentlich durch das Reisen. Ich war mit Inna sehr oft unterwegs. Und so haben wir dann eben Städte für die einzelnen Hüte genommen. Wir haben uns dabei den Flair einer Stadt herausgepickt und versucht das Ganze farblich wie auch inhaltlich an diese Stadt anzupassen. Das waren das Ziel und das Konzept des Projektes.
Banksy, Warhol, Basquiat …
Vertiefen wir das Thema Inspiration etwas. Welche Künstler*innen inspirieren und beeinflussen dich in deinem Schaffen?
Marcin Glod: Einzelne Künstler*innen zu nennen, ist für mich schwierig. Mich inspirieren sehr viele. Man kann sich bei diversen Künstlern die besten Sachen herauspicken und diese als Inspiration sehen. Da denke ich natürlich an die ganz Großen wie Banksy, Warhol, Basquiat und so.
Marcin Glod ist bekannt für seine zahlreichen Kooperationen und Zusammenarbeiten. Seine Kunst findet man nicht nur auf Leinwände.
Aber mich inspirieren auch österreichische Künstler, die es weit gebracht haben. Wien Erwin Wurm zum Beispiel. Man kann sich aber bei jedem und jeder die besten Sachen herauspicken und sich davon inspirieren lassen. So wie auch bei den alten Meistern.
Marcin Glod mit zahlreichen Kooperationen für seine Kunst
Dieser Zugang spiegelt sich auch in deiner Kunst wider. Deine Werke können oft als Schmelztiegel der Stile verstanden werden. Was mich auch zu deinen weiteren Projekten bring. Du bist in zahlreichen Kooperationen verstrickt. Daher die Frage: Was für Projekte hast du aktuell noch so am Start? Was tut sich bei dir?
Marcin Glod: Ich habe Anfang des Jahres beim zwanzigsten Jubiläum von Masters of Dirt einen alten Oldtimer bemalt. Das war ein sehr spannendes Projekt. Denn ich habe live vor der Menge gemalt. Das war cool.
Jetzt im Moment bemale ich eine Vespa. Im nächsten Monat plane ich eine Ausstellung in Berlin. Und Ende des Jahres dann in London. Ich werde jetzt bisschen mehr international arbeiten und auch mit einigen Marken kooperieren. Da darf ich aber leider noch nicht zu viel verraten.
Marketing bei der neuen Künstlergeneration
Du bist Teil einer neuen Künstlergeneration, wo neben dem Kunstmachen Marketing mindestens eine genauso wichtige Rolle spielt. Dabei schaffst du es immer wieder, mit erfolgreichen Projekten und Kooperationen Aufmerksamkeit zu erregen. Wie empfindest du den Spagat zwischen Künstler sein und die Dynamik der Promotions?
Marcin Glod: Ich glaube, es kann sehr schwierig sein, wenn man nicht aus dem Marketing kommt. Weil, wie du schon gesagt hast. Man muss einen Hype kreieren und Leute auf sich aufmerksam machen.
Denn die Leute werden jetzt nicht einfach so viel Geld in die Hand nehmen und in jemanden investieren, der sich nicht vermarktet hat. Oder zumindest jemanden dahinter hat. Deswegen gibt es auch Galerien und Personen, die die Künstler vermarkten und fördern. Und wenn man es selbst ein wenig kann, dann ist das natürlich ein Vorteil. Aber es ist eben fifty-fifty.
Also die Aufteilung in Vermarktung und das eigentliche Kunstwerk. Ich finde, es ist ein guter Ausgleich. Es macht auch Spaß, Konzepte auszudenken und Marketingaktionen umzusetzen. Es gibt natürlich auch Künstler*innen, die nur malen und sich mit nichts anderem beschäftigen wollen. Aber ich denke, man muss auch offen für diverse andere Sachen sein, um auch als Marke zu wachsen. Und dabei ein bisschen kreativer denken. Also nicht nur auf den Bildern, sondern auch in der echten Welt bei den Marketingaktionen.
Marcin Glod über NFT Kunstwerke
Du hast letztes Jahr erst einen Preis für deine NFT Kollektion und den Crypto Panther Club gewonnen. Was ist der Unterschied bei der Gestaltung von NFT-Kunstwerken im Vergleich zu traditionellen Kunstwerken?
Marcin Glod: Traditionelle Kunstwerke sind haptische Werke, die dreidimensional sind. Beziehungsweise eine Leinwand haben oder Skulpturen, die Einzelstücke sind. Digitale NFT Kunstwerke können auch Abbildungen von Kunstwerken der echten Welt sein. Es ist sozusagen die digitale Umsetzung. Es gibt natürlich auch Künstler, die nur digitale Kunstwerke machen.
Das ist eigentlich der größte Unterschied. Also, dass du bei dem einen es haptisch in der Hand hast und bei dem anderen ist es nur auf einem Server oder einem Screen zu sehen. Ich glaube, dass dieser ganze NFT Markt und das Thema noch wachsen werden. Auch wenn im Moment in Museen eher die haptischen Sachen noch stehen und man noch nicht allzu viele Screens sieht. Ich glaube, es sind zwei Welten, die nicht ganz verschmelzen werden. Aber NFT wird dennoch wachsen, da die digitale Welt immer stärker in unserer Gesellschaft sichtbar wird.
Noch einiges am Plan heuer
Und was bringt das Jahr noch so, worauf können sich deine Fans heuer noch bei Marcin Glod freuen?
Marcin Glod: Wie ein paar Leute schon mitbekommen haben, habe ich eine Galerie gegründet für neue Künstler*innen in der Spiegelgasse. Da versuchen wir, mit wechselnden Ausstellungen Wien zu beleben und junge Künstler*innen zu fördern. Für mich als Künstler steht als Nächstes eine Ausstellung in Berlin an. Dann geht es im September in London weiter.
Wo ich mich dann auch Richtung amerikanischen Markt bewegen möchten. Ansonsten stehen noch etliche Kooperationen mit internationalen Marken an. Gerade dadurch möchte ich meine Vielfalt als Künstler zeigen, um auch kooperationstechnisch weiter wachsen zu können.
Danke für deine Zeit und das Gespräch. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg mit deiner Kunst und deiner aktuellen Kooperation mit ZY HATS. Wir sind schon gespannt und freuen uns auf viele weitere faszinierende Werke aus deiner Feder!
Titelbild © von Marcin Glod zur Verfügung gestellt
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