Mini-Apartments in Tokio: 10m2 für 77 Cent im Monat: was steckt dahinter?

Im Zentrum von Tokio werden Wohnungen vermietet, deren Fläche nur 10 Quadratmeter beträgt und deren Miete mindestens genauso klein ist. Nur ein PR-Gag?
Make it small…
Mitten in einer der teuersten und überhaupt größten Städte der Welt – Tokio –, gibt es Wohnungen, so günstig wie sonst nirgendwo. Natürlich sind diese Bleiben auch dementsprechend groß. 10m2! Vom Quadratmeterpreis dennoch unschlagbar. Ein Witz? Vielleicht.
Im Hintergrund dieses Angebots steht der Möbelriese IKEA. Was man dabei jedoch wissen sollte ist, dass in Tokio Wohnungen um die 10m2 keine Seltenheit sind, sondern so etwas wie Normalität. In seine speziell eingerichteten Mini-Apartments hat IKEA aber nicht nur eine Einrichtung eingebaut. Im Mietpreis von 99 Yen (77 Cent) inbegriffen sind sogar: eine Miniküche, eine Toilette und eine Dusche. Alles inklusive, versteht sich. Ein Schnäppchen.
Tiny homes
Diese Kampagne von IKEA nennt sich „tiny homes“ und ist eine einmalige Aktion des Möbelriesen. Dafür bewerben kann sich jeder, der über 20 Jahre alt und ein IKEA-Clubmitglied ist. Doch was steckt dahinter?
IKEA will beweisen, dass man mit den richtigen Möbeln (von IKEA natürlich!) auch auf so einem begrenzten Raum komfortabel leben bzw. wohnen kann. Also doch ein PR-Gag. Wie viele Leute sich dafür beworben haben, wird nicht verraten. Bei 38 Millionen Menschen und Wohnungsknappheit, kann man sich aber denken, dass sich mehr Personen beworben haben, als erwartet.
Mikrowohnungen sind keine Seltenheit
Diese zweistöckigen Mikrowohnungen sind dabei keine Seltenheit in Tokio. Und vor allem keine Erfindung von IKEA. Für eine 10m2 Wohnung zahlt man in Tokio, abhängig von Lage natürlich, zwischen 500 und 800 Euro im Monat. Bei 38 Euro liegt der Quadratmeterpreis in Japan. Diese winzigen Wohnung haben zwar alles, was man zum Wohnen braucht – ein Sofa, einen Arbeitsbereich, ein Badezimmer, ein Bett und eine Waschmaschine –, doch einmal mehr stellt sich die Frage, wie wenig Raum zum Leben einem Menschen eigentlich zuträglich ist. Und ob es nicht auch dafür Menschenrechtsgesetzte geben sollte. Was in der PR-Kampagne vielleicht nett rüberkommt, sieht in der Realität vielleicht ganz anders aus. Denn welche psychischen Auswirkungen ein so beengtes Leben auf den Menschen haben kann, ist noch nicht abzusehen.
Titelbild © Shutterstock
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