Psychodelische Drogen bei psychischen Erkrankungen: Australische Regierung fördert Studien

Die Studien zu psychodelischen und illegalen Substanzen als Therapie für diverse psychische Erkrankungen mehren sich und zeigen nicht selten Erfolge. Egal ob Ketamin, Psilocybin oder auch MDMA – diese Substanzen finden sich immer häufiger auch in seriösen Publikationen. Speziell bei Depressionen und posttraumatischer Belastungsstörung zeigen sich in kontrollierter Umgebung positive Ergebnisse. Vor drei Monaten begingen Forscher in Melbourne nun die weltweit erste klinische Studie, ob Magic Mushrooms zur Behandlung von Angstzuständen eingesetzt werden können – nur ein erster Schritt, denn zukünftig finanziert die australische Regierung derartige Studien aus einem Fördertopf.
Was bisher nur in Selbsttherapie erfolgte, soll in Zukunft eine legal zugängliche Methodik sein, psychische Erkrankungen in den Griff zu bekommen. Nicht selten tendieren Menschen mit Depressionen, Angstzuständen oder posttraumatischer Belastungsstörung zu Substanzmissbrauch oder Sucht – auch Alkohol oder Essstörungen zählen dazu. Dies kommt nicht von ungefähr, denn es schafft temporäre Abhilfe.
In den USA begann bereits der Aufbruch. Vor allem bei Veteranen und PTBS kommt MDMA in Studien zusehends zum Einsatz – eine endgültige und flächendeckende Zulassung steht noch aus. Hier gilt jedoch festzuhalten, dass die Einnahme stets unter Begleitung erfolgt und eine Gesprächstherapie unerlässlich ist. Auch zahlreiche zahlungskräftige Spender unterstützen in den USA das Fortschreiten der Studien, um eine baldige klinische Zulassung zu erreichen.
Australien: Regierung statt privater Spender
Die australische Regierung um den Premierminister Scott Morrison legt 15 Millionen US-Dollar in einen wettbewerbsorientierten Topf. Mit diesem potenziellen Zuschuss möchte sie Anreize setzen, sich in Studien mit alternativen, bisher nicht genügend erforschten Heilmitteln zu befassen.
Durch die Unterstützung besteht die Möglichkeit, die Forschungen voranzutreiben. Und damit eine Wirksamkeit zu beweisen oder zu widerlegen. Jedoch benötigt es mehr Studien. Hier beißt sich jedoch die Katze in den Schwanz. Denn, wenn es nach diversen medizinischen Vereinigungen geht – wie der Therapeutic Goods Administration -, soll der Zugang zu aktuell noch illegalen Substanzen nicht erleichtert werden, bevor es nicht genügend Studien gibt. Doch für derartige Studien braucht es eben einen vereinfachten Zugang.
Demgegenüber stellte der leitende Hauptprüfer der neuen Studien, Monash-Forschungsstipendiat Paul Liknaitzky, klar: „Viele Leute neigen dazu, es als medikamentöse Behandlung zu betrachten (…), während es in Wirklichkeit eine Kombination aus medikamentöser und Gesprächstherapie in einem förderlichen Umfeld ist.“ Genau diesen Ansatz unterstützt auch die australische Regierung und fördert deshalb zukünftig die Erforschung.
Titelbild © Shutterstock
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