Die Tickets für den Diversity Ball am vergangenen Samstag, dem 7. Mai 2022 waren restlos ausverkauft. Das Event: ein voller Erfolg! Nachdem bereits Interviews mit Ballmutter Monika Haider, Moderatorin Miriam Labus und Darko Markovic, dem Projektleiter des Balls geführt wurden, kommt hier das letzte Portrait unserer Serie. Es geht um das neue Gesicht der künstlerischen Leitung des Diversity Balls. Letztes Jahr noch als DJane den Ball bereichert, war sie dieses Jahr von Anfang bis Ende bei der künstlerischen Umsetzung dabei. Die Rede ist von Mel Merio. Sie war zudem auch verantwortlich für die Koordination der »Lovemore Awards«. Diese hat Mel Merio vor 15 Jahren selbst ins Leben gerufen. Aber was ist das für ein Award und wieso braucht es diesen?
„Ich habe die Idee entwickelt, da es rund um Diversität, LGTBQ+ und Themen wie Feminismen und Herkunft nicht wirklich einen bekannten Award in Österreich gibt. Es gibt zwar in einzelnen Firmen welche, aber diese sind nicht direkt allgemein ersichtlich. Also dachte ich mir: Ich mach das! So hat die sehr gute Zusammenarbeit mit Monika Haider und Darko Markovic gestartet.“
Wie der Name schon sagt, zeichnet der Lovemore Award Menschen aus, die sich für eine bewusste und sichtbare Form von Nächstenliebe einsetzen, diese in ihrer Lebensweise verkörpern und nach außen tragen.
„Mein Baby, die Lovemore Awards, ist jetzt innerhalb des Balls zu einem Erwachsenen herangewachsen.“
Mel Merio abseits des „Diversity Ball“
Mel Merio leitet eine Booking Agentur – zusammen mit ihrem Mann – und ist in der Wiener Kulturszene schon lange als DJane, Sängerin und Model bekannt. Ihre Agentur bedient auch ein internationales Künstler:innenprofil in der Musik- und Modebranche.
Für Mel Merio ist diese Form der künstlerischen Arbeit gleichzusetzen mit einer Bewegung und Philosophie. Diese Form der Arbeitsweise hat sie auch während der Zusammenarbeit am Diversity Ball zu schätzen gelernt, ein Ort, an dem ihr kreierter Lovemore Award „ein Zuhause“ gefunden hat.
Diversität bedeutet nichts anderes als Vielfalt. Und für Mel Merio ist „Diversität etwas, das es zu feiern gilt!“ Welchen besseren Ort könnte es geben, als einen Ball? Hier treffen Dragqueens auf Burlesque-Tänzer:innen, Solo-Künstler:innen auf DJs und Live-Bands. Konventionen werden gebrochen und es ist alles erlaubt. Vom fancy Ballkleid bis hin zu extravaganten Show-Kostümen.
Die Gesellschaft ist von Natur aus divers
„Diversität ist nicht etwas, das gefördert werden müsste, denn eigentlich ist es etwas, das immer schon zu uns gehört. Egal ob in einer Firma, in einer Gesellschaft oder beim Menschen selbst – es war und ist schon immer inhärent gewesen und ist so auch einfach etwas, das das Leben ausmacht. Jedes Individuum hat seine eigene Energie und sein eigenes Potenzial. Diversität bereichert uns alle.“
Damit will Mel Merio nicht sagen, dass jeder sich Themen wie Inklusion auf die Fahne schreiben soll und damit sei es schon getan. Diversität wird in Form von Sprache, Gender-Identity und verschiedenen Beziehungsformen in unserer Gesellschaft ausgelebt. Aber leider hat sich die Gesellschaft dahin entwickelt, dass wir in heteronormativen Strukturen denken und so vergessen, wie viel Diversität eigentlich in uns steckt. Es macht den Menschen aus und ist kein Add-On für das eigene kapitalistische Betriebssystem.
„Diversität ist nichts Neues, es ist eigentlich immer schon da gewesen.“
Mel Merio ist eine offene, reflektiere und herzliche Person, die schon immer mit Mut und Tatendrang – und ohne lange zu überlegen – ein diverses Leben führt. Sie lebt seit Jahren im 22. Wiener Bezirk in der Donaustadt. Zusammen mit einer Ukrainerin in einer 6er WG zieht sie dort ihren afghanischen Pflegesohn groß. Das österreichische Nachtleben sensibilisiert sie mit Sex-Positive-Workshops und thematisiert gerne das große Thema Polyamorie – ohne es dabei jemanden aufs Auge zu drücken.
„Ich mag keine Schubladen und kein gesellschaftliches Schubladen-Denken. Ich möchte in meinen Lebensphasen divers bleiben dürfen.“
Von Aufklärung und Verbündeten
Als Sprachrohr zu fungieren, ist Mel Merio wichtig. Kommunikation ist ein gesellschaftliches Gut, welches sie hochachtet und ihr wichtig ist. Social Media sind gute Kanäle, aber aufklärende Gespräche können schon im Freundeskreis geführt werden.
Auch der Diversity Ball ist ein Event, das sich mittlerweile schon über ein Jahrzehnt lang etabliert hat. Mit vielen bekannten Gesichtern: Conchita Wurst aka Tom Neuwirth oder Tamara Mascara sind immer gern gesehene Gäste. Aber auch Neuzugänge sind ausnahmslos willkommen. Wie beispielsweise Virgina Ernst, österreichische Singer-Songwriterin und Eishockeyspielerin, die dieses Jahr den Diversity Ball sehr bereichert hat.
„Ich habe in meiner Position als künstlerische Leitung das Rad nicht neu erfunden, aber es wird ein bisschen neu zusammengewürfelt.“
Künstlerische Leitung zu sein heißt eine Brücke zu bauen. Und zwar mithilfe unterschiedlichster Allianzen. Das Motto »Be my Ally« des diesjährigen Balls hat Mel Merio ernst genommen und eine schöne Mischung aus unterschiedlichen Botschafter:innen geschaffen. Es waren daher Pionier:innen der Szene dabei. Aber auch Newbies und Leute aus den Bereichen Wirtschaft und Politik. Eine bunt gemischte Versammlung also, die vollkommen überzeugt, aber auch neugierig auf mehr gemacht hat.
Mel Merios Fazit aus diesem Jahr ist es, einfach von Anfang bis Ende dabei zu sein, denn die Emotionen sind immer übersprudelnd. Und in der Tat: Das Begleitprogramm aus energetischen Reden und der Diversity Honor Verleihung brachten auch dieses Jahr eine Vielfalt nach Wien, die in Österreich einzigartig ist und von der man unbedingt mehr sehen muss.
Titelbild © Christine Miess | Mel Merio
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