Vegan werden leicht gemacht: 10 Tipps für deinen Start ins vegane Leben

Vegan werden — nimmst du die Challenge an? In “Vegan werden leicht gemacht” erhältst du 10 Tipps für deinen Start ins vegane Leben, die diesen Schritt für dich erleichtern sollen. Denn vegan zu werden ist nicht nur sinnvoll, sondern kann auch Spaß machen. Wenn man weiß, wie man’s angeht.
1. Vegan werden, wie es DIR am leichtesten fällt: Finde den Weg, der zu dir passt
Von heute auf morgen vegan werden? Leicht ist das für die Wenigsten — vor allem, wenn man sich davor noch nicht wirklich mit der veganen Küche beschäftigt hat.
Doch auch wenn es nicht einfach wird: Du kannst den Weg wählen, der DIR den Start ins vegane Leben am leichtesten macht. Ob du nun von heute auf morgen alle tierischen Produkte weglässt oder es doch lieber langsam angehst, liegt schließlich an dir.
Drei Wege zur bzw. zum Veganer*in stelle ich dir hier kurz vor. Ich hoffe, du findest so heraus, welcher am besten zu dir passt.
Nach und nach vegan werden
Von Fleischesser*in zu Veggie, von Veggie zu Veganer*in: So verhält es sich wohl bei den meisten. Und so ist es wohl auch am leichtesten, vegan zu werden. Du musst nicht gleich “aufs Ganze” gehen. Einfacher wird es, wenn du die vegane Küche und ihre Zutaten zunächst ein wenig besser kennenlernst.
Du könntest z. B. deinen Speiseplan pro Woche um 1-2 vegane Gerichte erweitern. Wenn du aber nicht so kochbegeistert bist und lieber bei deinen “Standard”-Rezepten bleibst, empfehle ich dir, sie — wenn möglich — mit pflanzlichen Alternativen zu veganisieren. Oft ist der geschmackliche Unterschied vernachlässigbar bzw. gar nicht vorhanden.
Bei manchen Gerichten funktioniert das natürlich weniger gut: Ein pflanzliches Steak aus dem Supermarkt wird dich wahrscheinlich enttäuschen, wenn du noch wenig Erfahrung mit veganen Alternativen hast. Bestimmte Zutaten lassen sich aber sehr leicht ersetzen. Die folgenden könnten dir den Einstieg ins vegane Leben stark vereinfachen:
- “This Is Not Milk” von Alpro statt Kuhmilch
- Vegane Sahne von Rama (aufschlagbar & zum Kochen) statt Schlagrahm/Sahne
- Veganes Hackfleisch von “Impossible Foods” statt Faschiertem
- “Streichgenuss” von Simply V statt Frischkäse
- … und für Süßes wie Schokolade gibt es mittlerweile ohnehin Unmengen an veganen Alternativen 🙂
Die 10 besten veganen Käse-Alternativen habe ich euch übrigens schon einmal zusammengefasst. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Sie erleichtern das Vegan-Werden enorm.
Mit einer Challenge ins vegane Leben starten
Hast du schon vom Veganuary gehört? Diese Initiative aus dem englischsprachigen Raum ermutigt Menschen dazu, einen Monat lang (wie der Name verrät, handelt es sich um den Jänner) vegan zu leben. Selbst wenn Challenge-Teilnehmer*innen danach nicht vegan werden, ist es dennoch sehr positiv, 31 Tage zu keinen tierischen Produkten gegriffen zu haben.
In Großbritannien z. B. bieten Lokale im Veganuary vermehrt pflanzliche Alternativen an, was die Challenge natürlich leichter macht. Doch auch bei uns hält der Veganuary langsam Einzug. Weitere Vegan-Challenges wären z. B. die 7-Tage-Vegan-Challenge von daily vegan oder die ebenso lange Challenge von foodspring mit kostenlosem Ernährungsplan.
Der große Pluspunkt an solchen Challenges ist: Du bekommst entweder einen fix-fertigen Ernährungsplan (wie bei daily vegan oder foodspring) oder hast (wie im Veganuary) vermehrt vegane Optionen zur Auswahl. Der psychologische Faktor (“Schaffe ich die Challenge?”) spornt zusätzlich an. Das macht das Vegan-Werden leichter.
Außerdem: “Blöde” Kommentare von anderen — ja, leider gibt es sie immer noch — spart man sich eher, wenn man von einer “Challenge” spricht. Je nachdem, in welchem Umkreis du dich bewegst, kann das ein großer Vorteil sein.
Den Veganen Monat der Veganen Gesellschaft Österreichs als Einstieg wählen
Vielleicht hast du eine Doku oder ein Video gesehen, das es dir plötzlich unmöglich macht, nicht vegan zu werden. Obwohl du davor gedankenlos Fleisch, vielleicht auch “nur” Milchprodukte konsumiert hast. Wie soll ein solcher Start ins vegane Leben “leicht” sein, wenn vegane Ernährung zuvor keine Rolle gespielt hat?
Von heute auf morgen vegan zu werden ist zweifellos eine Herausforderung. Mit Unterstützung wird sie aber leichter. Das Projekt “Veganer Monat” der veganen Gesellschaft Österreichs kann ich hier nur wärmstens empfehlen: Melde dich (kostenlos) mit deiner E-Mail-Adresse an und schon landet alle zwei Tage eine Nachricht mit Rezepten, Tipps und Infos in deinem Postfach.
So eignest du dir auch von Anfang an ein Gerichte-Repertoire an, aus dem du deine nunmehr veganen Mahlzeiten auswählen und zubereiten kannst.
2. Fokussiere dich darauf, was du essen KANNST — so fällt es leicht, vegan zu werden
Beim Einstieg ins vegane Leben steht oft vor allem das im Vordergrund, was man nicht (mehr) essen “kann”. Dabei gibt es so viele vegane Möglichkeiten, die dir vorher vielleicht gar nicht aufgefallen sind! Eine bunte Liste findest du auf veganblatt — und das ist noch längst nicht alles.
Fakt ist: Vegan werden muss nicht unbedingt Verzicht bedeuten. Vegan werden kann auch Spaß machen. Vor allem, wenn du immer wieder Neues ausprobierst. Und mit Spaß ist alles leichter.
3. Vegan werden heißt Zutatenliste lesen: Tipps für den veganen Einkauf
Chips, dunkle Schoko, Rotkraut: Was auf den ersten Blick vegan erscheint, enthält dann doch oft tierische Zutaten. Volleipulver, Butterreinfett, sogar Schweineschmalz mischen sich gern in “fast” vegane Produkte.
Vegan werden bedeutet daher eigentlich immer, beim Lebensmitteleinkauf auf die Zutatentliste zu schauen. Klingt mühsam, vor allem, wenn man die kleingedruckte Schrift bedenkt. Doch mit einem kleinen Trick fällt es leicht: Allergene müssen fett gedruckt werden. Und fast alle nicht-veganen Zutaten (mal abgesehen von Fleisch) sind Allergene — und somit auf einen Blick ersichtlich.
Außerdem: Wenn unter den Zutaten das berühmt-berüchtigte “Kann Spuren von … enthalten” ist, muss dir das als Veganer*in keine Sorgen bereiten. Dieser Hinweis gilt nur für Allergiker*innen.
© Shutterstock
4. Finde Gerichte, die “zufällig vegan” sind — sie machen es besonders leicht, vegan zu werden
Ein weiterer Tipp fürs Label-Lesen: Schau auch bei Produkten genauer hin, bei denen du vielleicht nicht vermuten würdest, dass sie vegan sein könnten. So stolpert man immer wieder über Neues. Manche Süßigkeiten, aber auch viele Backwaren sind schon seit Jahrzehnten “zufällig” vegan, ohne dass die Hersteller jemals daran gedacht hätten, so Menschen beim Vegan-Werden zu unterstützen.
Tipp: Neue Produkte in dieser Kategorie findest du fast immer bei @veganfindsaustria.
Hier eine kleine Auswahl “zufällig” veganer Produkte aus dem süßen Sektor:
- Oreos (Original)
- Mon Chéri
- Manner-Schnitten (Original Neapolitaner, Zitrone)
- Manner Kochschokolade
- Weiss Herzen, Sterne, Brezeln (zartbitter)
- Ritter Sport (Marzipan, Halbbitter, Dunkle Voll-Nuss Amaranth, Dunkle Mandel Quinoa)
- Moser Roth Schokolade (Zartbitter Meersalz, Minze)
- Knack & Back Croissants
5. Sei vorbereitet — mach dir selbst das Vegan-Werden leichter
Vor allem in größeren Städten ist es mittlerweile keine Kunst mehr, Lokale mit veganen Gerichten zu finden (die Pommes-und-Salat-Zeiten sind Gott sei Dank vorbei!). Im Urlaub oder bei Ausflügen kann das Vegansein (und Vegan-Werden) aber immer noch Schwierigkeiten bereiten.
Als erfahrene*r Veganer*in hat man daher stets eine Jause oder Ähnliches dabei (Mannerschnitten oder Müsliriegel z. B.). Für Hotelaufenthalte bietet es sich an, ungeöffnete pflanzliche Milch mitzunehmen und danach in der Mini-Bar (wenn vorhanden) zu kühlen. Denn vegan zu werden ist (obviously) leichter, wenn vegane Produkte vorhanden sind.
6. Vegan werden braucht oft Zeit: Sei nicht zu streng mit dir selbst
Auf der Almhütte gibt es gerade mal ein vegetarisches Gericht auf der Karte und du hast einfach nicht daran gedacht, dir selbst etwas mitzunehmen? Vielleicht hat dich auch nach einer langen Nacht der berühmte Kebab-Hunger überkommen und du denkst dir nach den ersten, fast schon automatischen Bissen: Wollte ich nicht eigentlich vegan werden?
Lass dich in solchen Situationen nicht vom schlechten Gewissen martern. Vegan werden ist nicht immer leicht, und oft braucht es ein wenig länger, bis man ganz im veganen Leben angelangt ist. Die eine oder andere “Ausnahme” macht deinen Fortschritt nicht zunichte: Jedes vegane Gericht, das du bis jetzt statt einem tierischen gewählt hast, ist eine positive Veränderung – und bleibt es auch.
7. Damit es nicht gleich viel teurer wird: Koche selbst — vielleicht ist ein veganes Leben für dich sogar günstiger
Während vegane Ersatzprodukte das Vegan-Werden erleichtern können, kann man eines natürlich nicht leugnen: Sie sind oft sehr teuer. Wie es sein kann, dass pflanzliche “Chicken”-Nuggets mehr kosten als die “echten”, tierischen, ist eine andere Frage. Tatsache ist aber, dass dies häufig der Realität entspricht.
Mein Punkt ergibt sich daraus von selbst: Wenn du die Möglichkeit dazu hast, koche lieber öfter mal selbst, als ständig vegane Fertiggerichte (Pizza and the like) zu kaufen. Auf gewisse Ersatzprodukte wie “Sahne” oder Milchalternativen wirst du dabei auch nicht verzichten können, aber hier gibt es in der mittlerweile großen Vielfalt schon leistbare Angebote.
Und mir ist beim Selbstkochen aufgefallen, dass vegan sogar günstiger sein kann. Steigst du von Fleischgerichten auf Hülsenfrüchte, Gemüse und Getreide um und beginnst, deine Beilagen in Hauptspeisen umzuwandeln (oft reicht ein kleiner Twist!), geht es dir vielleicht genauso.
(Meine Kochbuchempfehlung zu diesem Thema ist übrigens Miguel Barclay’s Vegan One Pound Meals – hier findest du einen kleinen Einblick.)
8. Vegan gibt’s überall: Probiere dich durch Gerichte anderer Kulturen
Wo wir schon beim Kochen sind: Inspiration für vegane Gerichte kannst du dir auch aus anderen Kulturen holen. In der indischen Küche etwa sind viele Gerichte “sowieso” vegan, genauso in der äthiopischen oder der israelischen.
Ich persönlich finde, dass es Riesenspaß macht, neue Geschmäcker auszuprobieren und so auch andere Kulturen kennenzulernen. Sehr gern suche ich mir z. B. Inspiration bei thekoreanvegan oder lese Kochbücher wie Vegan Oriental. Deine vegane Küche wird so viel abwechslungsreicher – und das Vegan-Werden leichter.
9. Lass dir von den Kommentaren anderer nicht den Wind aus den Segeln nehmen
Vegan werden ist heute viel leichter als noch vor 10, 15 Jahren. Zum einen, weil es viel mehr pflanzliche Alternativen gibt, im Supermarkt genauso wie im Restaurant. Zum anderen aber auch, weil unsere Gesellschaft insgesamt viel toleranter gegenüber veganer Ernährung geworden ist.
Blöde Kommentare à la “Du isst kein Fleisch, das ist ja unnatürlich” oder “Du isst unseren Tieren das Essen weg!” (früher leider wirklich ein Klassiker …) höre ich heute nur noch selten. Und doch: Es passiert.
Leider sind es oft gerade diejenigen, die einem am nächsten stehen: ungläubige Familienmitglieder, denen die vegane Ernährung schlichtweg fremd ist. (Meine Oma versteht heute noch nicht, was an ihren Lebkuchen nicht vegan sein soll.) Und während sie es in den meisten Fällen ja nur “gut meinen”, kann es trotzdem richtig nervig sein.
Früher habe ich mich noch auf Diskussionen eingelassen, heute mache ich das kaum mehr. Vor allem bei alteingesessenen Fleischesser*innen hat es einfach keinen Sinn. Dasselbe würde ich auch dir raten: Nicken, lächeln, weiterhin vegan leben.
Übrigens: Damit meine ich nicht, dass man als Veganer*in keine Aufklärungsarbeit leisten soll/darf! Aber im engsten Umkreis ist es oft einfach leichter, dieses Gesprächsthema möglichst zu vermeiden bzw. “blöde” Kommentare zu ignorieren.
10. Erinnere dich immer wieder daran, WARUM du vegan geworden bist — deine Überzeugung macht dir das Vegan-Werden leichter
Vielleicht ist es wegen des Klimawandels. Vielleicht wegen der Tiere. Vielleicht hat das Vegan-Werden bei dir auch gesundheitliche Gründe – oder es ist einfach alles zusammen.
Egal, aus welchem Grund du dich für ein veganes Leben entschieden hast: Erinnere dich immer wieder daran. Dinge, die man aus Überzeugung tut, fallen leichter. Schon allein deswegen, weil es dann oft so scheint, als hätte man gar keine andere Wahl.
Und seien wir uns ehrlich: Wenn die Überzeugung groß genug ist, dann gibt es auch keine Alternative.
11. Bonus-Tipp: Mit Blogger*innen-Unterstützung vegan werden
Wenn du gerade einmal gar keine Lust verspürst, vegan zu bleiben: Schau bei diesen Blogger*innen vorbei. Sie zeigen dir, wie geil veganes Essen sein kann – und zwar so, dass Widerstehen nahezu unmöglich ist.
Du würdest dich ja gerne vegan ernähren, findest aber leider kein veganes Restaurant in deiner Näher? Wir können dir da helfen. Hier findest du 23 vegane Restaurants in Wien.
© Shutterstock
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