Eigentlich sollte es ja einer dieser ruhigen Freitage werden, an denen ich mich der Vernunft hingebe und meine Brieftasche nicht mit langen Ausflügen in die Welt der Exzesse belaste. Doch dann kam da diese Nachricht…
Vorweg: Dieser Beitrag soll eine Warnung sein und keinesfalls zur Nachahmung animieren. Finger weg von legalen und illegalen Substanzen. Tut es für eure Gesundheit.
WARDA distanziert sich vom Inhalt und hat nichts mit den Machenschaften des Protagonisten zu tun.
Die 36 Stunden Homeparty
Eines ist mir mit Sicherheit klar – ich kann nicht jeden Schritt meines Lebens planen. Aber dass es derart eskaliert und ich damit wohl in den Olymp der Partytiger aufsteige, kam mir am Freitag um 16 Uhr bei weitem noch nicht in den Sinn; aber eines nach dem anderen. Als da diese Nachricht wegen einer Homeparty eintraf – Uhrzeit und eine Adresse, sowie die Dauer von saftigen 36 Stunden – begann es, mir etwas unter den Fingern zu kribbeln. Durch meinen Kopf flog mir aber parallel stets der Geburtstag einer guten Freundin am Folgetag, wo ich versprochen hatte hinzugehen.
Kennt ihr dieses Dilemma? Du hast Angst, etwas zu verpassen und überlegst, wie du es einerseits finanziell Zustande bringst und andererseits, ob es sich ausgeht, beide Feten zu überleben, ohne mit massivsten Herzrhythmusstörungen eine Woche lang bei einer Hitzewelle dahinzuvegetieren – was sind schon eine Woche Stechen in der Brust und eine verstopfte Nase.
Na, was solls – dachte ich mir, kontaktierte einen ganz speziellen Freund, weil ich wusste, dass ich 2 Tage nicht ohne Hilfe durchstehen würde und rief noch einen anderen Freund an, um auch eine Begleitung für die Fete zu haben. Frauen gab es dort ja laut Nachricht zu genüge: „Neben Sängern, Rappern, den Missen, großen Bloggern und vielen weiteren Artists, Models und Fußballern usw.“ – ein elitärer Kreis also.
Eine Reise quer durch Wien mit einem zuvor angeeigneten sanften Ibiza- Rausch und ein zehnminütiger Fußmarsch brachten uns ans Ziel. Alter, anstehen auf einer Homeparty; die muss ja wirklich exklusiv sein – von draußen sah ich schon den Pool, den ich mir ehrlich gesagt größer vorgestellt hatte. Nach kurzem Warten und dem Vorzeigen der Einladung waren wir an den Türstehern – ja, es gab sogar Türsteher – vorbei und drin – Bis 14 Uhr des nächsten Tages war es ja nur den coolsten Kids gestatten, mit am Start zu sein.
So, kurze Exkursion in die langweilige Erklärung der Aufmachung – ein Haus, das wie ein Rohbau wirkte, im Erdgeschoss ein DJ- Pult und eine Tanzfläche, wie auch die für mich so wichtige und leider einzige Toilette – die hatte ich gleich mal inspiziert, okkupiert und abseits des Klogeruchs noch etwas durch meine Nase inhaliert, um meinem neuen Shirt auch gerecht zu werden – eine „Shisha- Bar“, davor ein Raum mit zwei Betten drin und die Bar. Ein Stockwerk über uns war scheinbar nur für die Exklusivsten unter den Exklusiven ein weiterer Floor bereitgestellt.
Ein würdiger Beginn
An der Bar vorbei ging es in den Garten, wo bereits viele Leute dem Trinkgenuss nachgingen. Einige bekannte Gesichter gab es. Ich würde behaupten, aus dem Segment der Z – gibt es nicht noch irgendwas danach? – Promis. Persönlich kannte ich niemanden, außer den Chef der Türsteher, der mir damals in meinem Lieblingsclub die Wartezeiten vor meinen exzessiven Technoausflügen verkürzt hatte.
Nach einem schnellen Einstand und ein paar netten Unterhaltungen – bei denen ich erfuhr, wer hier wer ist und dass es die Party schon mal gab, nur halt nicht hier – wollte ich mich etwas frisch machen und mir die Nase pudern. Unterwegs holten wir uns noch eines dieser dort angebotenen und beworbenen Biere und gingen in Richtung Toilette – eh klar, nur ein Klo und lange Schlange, da warte ich sicher nicht. Aber es gab zum Glück noch einen großen Keller, wo ein paar Leute bei einer Fotosession ihr Unwesen trieben und bereits das erste Opfer der Party markierten. Hinter einem roten Tuch verbarg sich ein kleiner Raum, der nicht unbedingt wegen der Temperatur ideal für eine kurze Skitour war.
Mit verstärkter Wahrnehmung ging es wieder in den Garten – irgendwie zog die Zeit recht schnell vorüber, wir waren scheinbar schon drei Stunden da. Die Stimmung war top, die Leute motiviert und schön langsam fing auch der Pool an, seine Wirkung zu entfalten. Ein paar Mädels entkleideten sich und kühlten sich ab. Im Gegensatz zu den Partys aus meiner Jugendzeit hatten sehr viele Frauen hier – naja, wie soll ich das halbwegs gewählt und wertfrei ausdrücken – eine äußerst beachtliche, nicht natürlich entstandene Oberweite.
Hier gab es mehr Silikon als auf einer Baumesse für Sanitärbetriebe. Als mich eine der Damen bat, ihr vom Gras aufzuhelfen, war es mir nicht möglich, auch nur einen Moment ihr Dekolleté aus den Augen zu lassen – sie ging aber auch sehr provokant damit um und hey, sie war fast so groß wie ich, also irgendwie lagen die zwei Hübschen dann doch beinahe auf Augenhöhe.
Ich nehme jetzt mal die Abkürzung, sonst artet das hier aus – solltet ihr von dieser Party erfahren und die Möglichkeit haben hinzugehen, dann tut es! Ein Haufen DJs, verschiedenste Musikrichtungen, wo für jeden was dabei ist, genug Alkohol, gute und sehr ausgelassene Stimmung, coole Leute und scharfe Bräute, und ein Spot, der anfänglich etwas abgerockt wirkt, aber für so eine Party den perfekten Austragungsort bildet.
Die Zeit flog dahin und mit dem stärker werden der Sonnenstrahlen musste ich los, kurz nachdem die anderen, nicht exklusiven Partygäste kamen – ich hatte ja noch einen ganzen Abend vor mir. Außerdem war mein Ego mittlerweile schon so gepusht, dass ich mich mit dem „Fußvolk“ nicht mehr abgeben wollte.
Eine kurze Verschnaufpause
Ein Abstecher nach Hause – um kurz zu schlafen, was aber dann ins Wasser fiel – eine Dusche, die Haare nachjustieren, die Augenringe eincremen, Wasser trinken, Nase einmal richtig durchreinigen – Fuck! Da kam einiges an Blut raus – und dann ging es schon weiter gegen 4 Uhr nachmittags, um noch ein paar Drinks für die nächste Fete zu besorgen.
Dachterrasse mit Pool und ein Grill mit geilem Essen haben mich wieder etwas auf Vordermann gebracht. Während ich dort wieder trank und Gas gab, bekam ich eine Nachricht von einer anderen Freundin, ob ich denn das Wochenende unterwegs wäre und den abschließenden Worten – „…morgen ist Kein Sonntag ohne Techno, da musst du kommen.“ Wieder so eine Nachricht, die mich in das Dilemma der Angst stürzt, etwas verpassen zu können.
Nein sagen ist eine hohe Kunst
Ich fasste den Entschluss, recht zeitig – so gegen 2 Uhr morgens, das ist für mich zeitig – zu verschwinden, wenn die anderen weiter in den Club ziehen. „Auf einen Sprung kannst ja mitkommen, du wohnst eh daneben.“ In der Tat liegt meine Wohnung ungefähr zehn Minuten Fußweg entfernt vom SASS, also ließ ich mich auch dazu überreden. Naja, wie ging dieser Spruch noch schnell – Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert, nicht mit schlechten. Und genau am Weg dorthin befand ich mich jetzt.
Wieder vier Stunden feiern an der nächsten Station – blöderweise hatte ich zwei Stunden vor Clubschluss wegen meines Schnupfens zu Pac-Man-förmigen Hustenzuckerl gewechselt, um meiner Nase etwas Entlastung zu ermöglichen. Während ich mich im Beat verlor, die Leute immer weniger wurden und bei mir dieses bekannte Gefühl aufkam, nicht nach Hause gehen zu wollen, tauchte wie ein Wink des Schicksals vor meinem geistigen Auge der Volksgarten auf, den einer meiner Begleitungen schon zuvor in den Raum gestellt hatte. Es war Life- Ball und im VOGA gab es eine Afterhour bis Nachmittag – dieses beschissene, verlängerte Wochenende mit seinen vielen endlosen Partys.
Es war Sonntag, 5 Uhr morgens und ich lag derzeit bei einer Wachzeit von 45 Stunden, was irgendwie schon bedenklich war. Durch eine Aneinanderreihung von – meinerseits auch ein bisschen erzwungenen und erhofften – Zufällen sollte dazu führen, dass ich noch lange nicht fertig war. Aber lest selbst im zweiten Teil eines sehr, sehr dummen und unnötigen Rekordes…
Wenn Drogen deine Lust beherrschen
Sonnenschein und über 25 Grad waren perfekt für ein Open Air. Dort trafen wir wieder auf andere Freundinnen, die zuvor am Life Ball gewesen waren und nachdem mich ein bisschen das Kuschelbedürfnis überrumpelte, kam das sehr gelegen für mich, weil ich erst vor kurzem mit einer der Damen was hatte. Trotz meiner Schlaflosigkeit war es mir noch möglich – ich bin selbst erstaunt darüber, welche Kraftreserven eine substanzinduzierte, übersteigerte Libido hervorholen kann – den Flirt zu eröffnen und bei ein paar Schnaps meine Lust auf Rumschmusen auszuleben. Die Zeit flog wieder dahin, was wahrscheinlich daran lag, dass ich den Zuckergehalt der Bonbons etwas unterschätzt hatte. Zudem bemerkte ich zusehends, wie mich das Zeug kognitiv immer mehr aushebelte.
Als ich mit einem Freund kurz verschwand, um mich mit kolumbianischer Unterstützung wieder in das Hier und Jetzt zu holen, hatte ich beim Hinsetzen auf ein kleines Detail vergessen. Eine der Glasampullen für das Marschierpulver gab ich am Weg zum Volksgarten in meine Brieftasche und als ich Platz nahm – das war ein riesen Schock für mich – hörte ich Glas klirren. Somit hatte ich es geschafft, achtzig Euro in meiner Brieftasche zu verteilen und durch die kleinen Scherben war da keine Rettung mehr möglich – ich musste mein Portemonnaie deshalb nach dem Wochenende waschen, um nicht bei dem nächsten Flughafenbesuch unnötigerweise die Hunde anzulocken.
Feuer mit Feuer bekämpfen
Zum Glück war das nicht die einzige, übernatürliche Kraft spendende Spinatdose, die in meinen Hosentaschen lagerte – also schnell eine andere geöffnet, vertilgt und wieder zurück zur Frau, die plötzlich wieder quatschen wollte. Ernsthaft, reden? Während sie mir also meine Vorzüge aufzeigte und mir einige Gründe nannte, warum es cool wäre, mit mir was zu haben, schienen meine Reaktionen darauf kein Wohlwollen zu erzeugen. Sie begann langsam den Schwenk in eine ganz andere Richtung. „Aber es gibt auch viele Punkte, die ich scheiße an dir finde. Deine Überheblichkeit gerade zum Beispiel“ – Ups! – die Wirkung des Hustenbonbons verpuffte leider mit der Wiederaufnahme südamerikanischen Energiepuders – vom sanftmütigen Kerl zum hochnäsigen Arschloch, normal.
Auf diese Abfuhr reagierte ich vollkommen gelassen – das meine ich sogar einmal ernst – schnappte mir eine andere Freundin und lud sie ein, das Klo hier etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir waren beide natürlich ob des Kondomes, das da lag, derart schockiert, dass unsere Wangen knallrot anliefen – zum Glück hatte ich mein Puderdöschen dabei, damit wir das kaschieren konnten. Ego- push und kurz abschütteln, was gerade passiert ist. Wir gingen in den VIP- Bereich, um dort ein bisschen abseits der mittlerweile schon schmerzhaften Sonnenstrahlen abzutanzen.
Über die nächsten Stunden wechselte ich zwischen Bar, Tanzfläche und Toiletten hin und her, steigerte das Rauschgefühl immer weiter und während so die Zeit verflog, fiel mir ein, dass es da ja noch ein weiteres Versprechen gab, das ich einhalten musste – ich und meine beschissenen Versprechungen. Jetzt war ich bereits an einem Punkt, wo ich nicht mehr viel überlegte. Die Sperrstunde wurde verkündet, ich packte meinen Kram und wollte zuerst direkt auf das Event fahren – wegen meiner verstopften Nase konnte ich nichts mehr riechen, aber heimfahren und duschen wäre, so glaubte ich, angebracht; sicher ist sicher.
Ich entschloss mich für einen Zwischenstopp zu Hause und packte ein bisschen was ein, ehe ich mich in die U3 setzte. Ein breiter Weg nach Simmering und dann auch noch zwanzig Euro Eintritt – nachdem ich dieses Wochenende schon ca. 500 € ausgegeben hatte, war das auch noch zu verkraften.
Nach Freitag und Samstag auf kein Sonntag ohne Techno
Dieses Wochenende hatte ich ungefähr zehn Stunden damit verbracht, die Toilette aufzusuchen oder darin zu stehen – aber zum Glück mal nicht wegen einer beschissenen Magenverstimmung. So begann auch der Abend – es war zwar erst halb 5, aber gemessen an meinem gesamten Ausflug dürfte man dies wohl als Abend bezeichnen. Dort wollte ich ein bisschen was anderes, nachdem ich zwei Nächte größtenteils Skifahren war.
Nach ungefähr einem einstündigen Dahinvegetieren auf Tiermedizin wurde die Sonne endlich auch etwas schwächer und wir bewegten uns in Richtung Tanzparkett. Die erste Zeit klang die Musik wie auf den Afrikatagen, also richtig beschissen für ein Technofest. Als dann die Musik schön langsam wirklich nach meinem Geschmack war, ging es bereits auch schon auf das Ende zu – wahrscheinlich rannte eh nur wieder für mich die Zeit so schnell davon.
Als hätten der Bus und ich eine Vorahnung gehabt. Die Zahl erschien mir später noch einmal
Rein in den Bus, weiter mit der U- Bahn und raus bei der Station Spittelau. In der Grellen Forelle gab es noch eine Afterparty, wo ich wirklich froh war, dass ich dorthin noch mitging – musikalisch bei weitem das Geilste des gesamten Wochenendes. Obwohl ich wusste, dass mein Körper schon komplett am Ende war, gab ich mit einer weiteren Ladung Zuckerl nochmals Vollgas – scheiße, war es da heiß drin.
Einige Stündchen tanzen, bis ich mich ein wenig hinsetzte. Es war ungefähr 5 Uhr morgens. Ich bin kurz weggenickt und wusste, dass es jetzt endgültig vorbei war. Zum Glück kamen gerade zwei meiner Freundinnen und packten mich ein, um mit dem Taxi heimzufahren. Als wir so im Taxi in Richtung hochersehntes Bettchen rauschten, las ich einige Nachrichten, die ich bekam und auch geschickt habe – „geh schlafen, *Name*!“ war die häufigste Floskel, die ich bekam – und das tat ich dann endlich auch.
69 – da war sie wieder, diese Zahl. Neunundsechzig Stunden wach. Das bekam ich im Nachhinein von meinem Körper auch deutlich zu spüren. Ich wiederhole solch einen Wochenendtrip so schnell nicht wieder, aber rückblickend freu ich mich, dass ich es überlebt habe.
Macht das keinesfalls nach, denn euer Herz und eure Nase, euer Magen und eure Leber werden es euch danken. Ich bekam zwei Tage kaum Luft durch meine Nase, weil sie mit Blut verklebt war und sah die halbe Zeit Sternchen. Das, was aus meiner Blase kam, hatte die Farbe und Konsistenz von Multivitaminsaft. Also Finger weg! Was speziell für Frauen an solchen Abenteuern gefährlich ist, könnt Ihr hier nachlesen.
Abschließend noch ein Song zur Auflockerung der Stimmung:
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Also, viel Spaß beim ersten Teil unserer Wiener „Wuchteln“, oder einfach gesagt, wie man sich auf wienerisch verständigt.
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