Gerade der Verzicht auf Käse schreckt sehr viele von einer rein veganen Ernährung ab. Mittlerweile gibt es aber schon zahlreiche Alternativen. Doch ist es hierbei nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Deshalb hier für euch die 10 besten veganen Käse-Alternativen.
Damals, vor bald 20 Jahren, als meine Mama beschloss, von nun an vegetarisch zu leben – das war noch ein Kampf. Vegane Alternativen gab es sowieso nicht – da stellte sich die Frage gar nicht, welcher vegane Käse nun der beste ist. Aber selbst als Vegetarierin hatte sie es schwer. Pommes oder Salat: Die Qual der Wahl war selten eine große. Und von ihren Mitmenschen wurde sie argwöhnisch beäugt, als gehöre sie einer Sekte an.
Vegan im Trend
Heute ist das anders. Heute gibt es sogar in unserem Provinzdorf ein Lokal, das vegane Gerichte auf der Speisekarte hat. Und heute bringen Freundinnen wie selbstverständlich veganen Kuchen mit, statt ungläubige Fragen zu stellen. Und im Supermarkt reiht sich veganer Aufschnitt an Käse-Alternative, als wäre es nie anders gewesen.
Ja, der Käse: “Auf den könnte ich nie verzichten,” höre ich oft, wenn ich mit Menschen übers Vegansein spreche. Dachte ich früher auch. Konnte ich dann natürlich doch. Und heute ist es gar nicht mehr so ein großer Verzicht wie früher: Es gibt schon so viele vegane Käse-Alternativen, deren Geschmack ganz nah an “echten” Käse rankommt. Manche, wage ich zu behaupten, schmecken sogar fast wie das Original.
Aber bei dieser Masse an g’schmackigen Käse-Alternativen stellt sich unweigerlich die Frage: Welcher vegane Käse ist denn nun der beste? Schmeckt der Bedda-Kräuterkäse am Toast oder nehme ich doch lieber den guten alten Wilmersburger? Greife ich zum SimplyV-Frischkäse oder hat der von Violife den authentischeren Geschmack?
Damit ihr euch nicht im laktosefreien Sumpf der Möglichkeiten verliert, habe ich mich für euch ein bisschen durchgekostet – und eine Liste zusammengestellt. Für die 10 besten veganen Käsesorten. Von veganem Toastkäse über Reis-Mozzarella bis hin zur Camembert-Alternative ist hier für jeden Geschmack etwas dabei. Und das Beste: All diese veganen Alternativen sind auch Omni-approved.
#1 – Veggi Filata gerieben: Die beste vegane Alternative zum Überbacken
Wo kann man Käse am schwersten ersetzen? Richtig: beim Überbacken. Hefeschmelz schmilzt zwar recht gut, hat aber doch einen eigenwilligen Geschmack. Und ein Auflauf ganz ohne Käse drauf ist auch irgendwie traurig.
Zum Glück gibt’s mittlerweile schon recht viele Marken, die veganen Reibekäse anbieten. Lange Zeit habe ich den Wilmersburger verwendet – ich fand ihn ganz gut, doch ohne zusätzliches Fett schmilzt er nicht besonders schön, und meine Omni-Bekannten mochten den Geschmack nicht so gern.
Vor kurzem habe ich aber eine bessere vegane Alternative entdeckt: den Veggi Filata (€ 2,99 bei Denn’s). Er schmilzt wunderbar – und was noch wichtiger ist: Er hat keinen auffälligen Eigengeschmack. Wie milder Gouda erzeugt er bloß diese wohlige Schmelzschicht, die als Geschmacksverstärker wirkt, ohne sich selbst aufzudrängen. Für mich ganz klar die beste Wahl für Auflauf & Co.
#2 – VegaVita Camembert-Alternative: Gebackener Camembert in vegan
Guten veganen Camembert zu finden ist schwierig. Ich persönlich finde den Bio-Edlen vom Spar durchaus essbar, das Urteil meiner Schwester fiel weniger mild aus. Der Bio-Cremige eignet sich als Brotaufstrich, hat aber mit Camembert wenig gemeinsam. Diese beiden veganen Alternativen landen also nicht auf der Best-Of-Liste.
Die Wahl ist dafür auf den VegaVita Camembert gefallen (gibt’s bei Billa und Merkur um € 3,99). Der schmeckt nicht nur stark nach “echtem” Weichkäse, sondern lässt sich auch panieren und herausbraten. Könnt ihr euch vorstellen, wie schön das war, endlich wieder gebackenen Camembert zu essen?
#3 – bedda Scheiben Bockshornklee: Der beste vegane Toastkäse
Spätestens seit Bloggerin dariadaria den #grilledcheesesandwich Trend gestartet hat, träumt man als Veganer*in von perfekt schmilzendem veganen Toastkäse. Good News: Es gibt ihn! Es existiert tatsächlich eine vegane Alternative, die optisch und geschmacklich kaum von “echtem” Toastkäse zu unterscheiden ist. Und mit der das Grilled Cheese Sandwich einfach perfekt wird. (Solange man den Toast nicht wie ich in der Pfanne anbrennen lässt.)
Die Rede ist ganz klar vom bedda-Scheibenkäse. Den gibt’s auch als neutrale Variante, aber ich mag ihn am liebsten mit Bockshornklee (€ 2,79 bei Interspar). Kalt aufs Brot schmeckt er noch nicht nach viel, doch eingebettet zwischen zwei erwartungsvollen Toastscheiben schmilzt er in etwa 10 Minuten bis hin zur Perfektion.
#4 – Violife Creamy Original Flavour: Veganer Cream Cheese, der wie “echter” Frischkäse schmeckt
Das waren noch Zeiten, als ich mit Sojamilch und Zitronensaft versuchte, auf einem Geschirrtuch meinen eigenen Frischkäse herzustellen. Gott sei Dank muss ich mir diese meist missglückten Experimente nicht mehr antun. Vegane Alternativen zum Frischkäse gibt’s mittlerweile zur genüge – und sie sind, im Gegensatz zu den meisten anderen veganen Käsesorten, sogar durchaus leistbar.
Aus dem Verkosten sechs verschiedener veganer Frischkäse-Alternativen ergab sich ein klarer Sieger: Der Violife Creamy Original Flavour. Sowohl Konsistenz als auch Geschmack sind hier einfach spot-on. Beim Merkur gibt’s den Violife um € 2,79. Schmeckt am Brot genauso wie zum Kochen und Backen.
Wer Frischkäse gern zu etwas Süßem isst, z. B. mit Marmelade, dem würde ich aber eher die Simply V Frischcreme (ohne Kräuter!) empfehlen – die ist etwas milder. Gibt’s in vielen Billa-, Merkur- und Interspar-Filialen (mit € 3,29 ist sie ein wenig teurer als die Violife-Alternative).
#5 – bedda Hirte in Salzlake: Die täuschend echte Feta-Alternative
Welcher ist der beste vegane Feta-Käse? Hier ist mir die Entscheidung wirklich schwer gefallen. Der Violife Block nach Feta-Art ist nämlich auch richtig gut. Aber der bedda ist wohl doch noch einen Tick näher am Original.
Ich traue mich zu behaupten, dass in einem veganen griechischen Salat selbst Omnis den Unterschied nicht bemerken würden. Auch in Scheiben geschnitten auf Weißbrot macht sich der bedda Hirte wunderbar. Beim Spar gibt’s ihn um € 3,29.
Der Violife-Feta schmilzt besser. Vielleicht ein bisschen zu gut: Einmal kurz Wegschauen, und schon ist er zerronnen. Bei Pizza oder Auflauf würde ich daher empfehlen, ihn nur für die letzten paar Minuten raufzutun. Sonst schwimmt alles im veganen Feta-Fett. Schmeckt auch, aber ist wohl nicht das, was man sich vorgestellt hat.
#6 – MozzaRisella: Die beste vegane Alternative für die Pizza
Meine Standard-Bestellung, wenn’s nix Veganes gibt? Pizza ohne Käse. Ein bisschen Olivenöl drauf, fertig. Schmeckt gut. Aber mit Mozzarella schmeckt es eben doch noch um einiges besser.
Darum bin ich so froh, jetzt endlich den MozzaRisella gefunden zu haben. Er schmilzt so wunderschön, ich war hin und weg beim ersten Versuch. Schmecken tut er auch gut. Nur preislich liegt er natürlich deutlich über “normalem” Mozzarella – € 3,99 beim Billa Corso. Aber das ist er mir wert. Für die Pizza. Für meine Seele.
#7 – bedda Röllchen Pfeffer: Veganer Frischkäse mit Luxus-Geschmack
Gut, es ist nicht nur der Geschmack. Es ist auch das Aussehen. Die bedda Frischkäse-Röllchen zählen wohl zu den optisch ansprechendsten veganen Alternativen. Für den laktosefreien Sektbrunch würde ich sie auf jeden Fall empfehlen – auch Nicht-Veganer*innen lassen sich erfahrungsgemäß gern für sie begeistern.
Bei Vantastic Foods könnt ihr bedda Röllchen in verschiedenen Geschmacksrichtungen bestellen. Schnittlauch, Paprika, Toskana – und eben meinen Favoriten: Pfeffer. Der sieht einfach so schön aus. Und schmeckt auch wirklich wunderbar.
#8 – Sayve Goudi: Die überwältigend authentische Alternative fürs vegane Käsebrot
An all die langjährigen Veganer*innen unter uns: Erinnert ihr euch noch an dieses wohlige Gefühl beim ersten Bissen ins Käsebrot? Das lange, glückliche Kauen? Der Geschmack, der sich angenehm in deinem ganzen Körper ausbreitet?
Okay, vielleicht geht’s nur mir so. Aber genau so habe ich mich gefühlt, als ich den Sayve Goudi das erste Mal gekostet habe. So wie damals. Ein Gefühl von Zuhause. Hach. Weder Wilmersburger noch bedda haben das erreicht. Sayve ist es mehr als gelungen.
Mit € 3,70 beim denn’s gehört der Sayve Goudi sogar zu den leistbareren veganen Käsealternativen. Und er wäre auch mehr wert. Einfach um sich wieder wie das kleine Kind mit Käsebrot zu fühlen. Um einen Euro mehr gibt’s auch eine geräucherte Variante – ich persönlich mag den Natur-Gouda lieber, aber das ist wohl Geschmackssache. Auf jeden Fall: ganz großes Kino.
#9 – Bella’s White mit Walnüssen: Der beste vegane Weichkäse
Bella’s Organic Food Manufaktur habe ich zufällig beim ersten Lockdown entdeckt, irgendwo auf Facebook oder Instagram. Normalerweise hätte mich der Preis wohl abgeschreckt – es gab einen hohen Mindestbestellwert (derzeit sind es € 30). Aber lass uns doch in Zeiten wie diesen die small businesses unterstützen, sagte ich mir, und bestellte gleich vier verschiedene Sorten Weichkäse-Alternative.
Was soll ich sagen? Ich zähle diese Entscheidung zu den besten meines Lebens. Dieser vegane Käse schmeckt so authentisch, es ist unglaublich. Asche, Tomate und Trüffel habe ich ebenso probiert, und war ebenso begeistert. Lasst euch das bitte nicht entgehen.
Mittlerweile erhält man die verschiedenen Bella’s-Varianten im Einzelhandel, z. B. beim Maran Vegan in Wien. Für alle Nicht-Wiener*innen empfehle ich Sammelbestellungen, um den Bestellwert zu erreichen – und im besten Fall die verschiedenen Sorten untereinander auszutauschen.
#10 – Sayvre Vegan Trüffel: Der beste vegane Käse überhaupt
Dieser vegane Käse ist – something else. Mir fallen gar keine Worte ein, um ihn angemessen zu beschreiben. “Täuschend echt” vielleicht. “Geschmackserlebnis” – ohne, dass das zu dick aufgetragen wäre. Und: perfekt. Einfach perfekt.
Es soll ein Hartkäse sein, und genau so schmeckt er auch. Mehr noch: Er hat auch genau die richtige Konsistenz. Der Trüffelgeschmack ist nur das i-Tüpfelchen auf dieser Krönung der veganen Schöpfung, die sogar eingefleischte (Scherz am Rande) Käse-Esser überzeugt.
Es gibt noch weitere Alternativen. Walnuss zum Beispiel – ich persönlich mag die Trüffel-Version am liebsten. Sie ist leider mit € 12,49 bei Vantastic Foods auch die teuerste. Aber dafür, dass man dann 400 g pures Glück bekommt, ist das eigentlich gar nicht so viel.
Falls ihr beim Lesen Lust bekommen habt, gleich vegan draufloszukochen: Hier findet ihr 11 vegane Blogger*innen, deren Rezepte ihr unbedingt ausprobieren solltet.
Titelbild-Credits: Shutterstock.
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