Rolling Loud Europe, der europäische Ableger des US-Hip-Hop-Festivals, machte vom 5. bis 7. Juli 2024 in Ebreichsdorf bei Wien halt und wir von WARDA waren da natürlich live dabei. Unser Fazit: Top Line Up, Moshpits und lange Wartezeiten. Mehr darüber im Artikel oder in unseren Eventfotos!
Rolling Loud 2024 Wien: das Who’s who des Rap-Business
Für das Rolling Loud Europe in Wien hatten sich einige der ganz großen Namen des US-amerikanischen Rap-Business angesagt. Nicki Minaj, die Queen des Raps, war Headliner am Freitag. Der Opium-Rapper Playboi Carti schloss den Samstag ab. Und Travis Scott durfte das Festival am Sonntag beenden.
Das durchaus beeindruckende Line-up wurde von einigen weiteren Austro- und Deutsch-Rap-Names komplettiert. Wie zum Beispiel Moneyboy, Pashanim, Reezy, Luciano, SSIO und Shirn David, die am Tag zuvor sogar der Headliner des Splash! Fstivals war.
© IZZYNUZZOPHOTO
Zwei Stages, viel Staub und wenig Wasser
Aufgeteilt auf zwei Stages, Snipes-Stage und Loud-Stage wechselten sich die Hip-Hop-Acts mit ihren Performances ab. Das Programm startete jeweils Nachmittags und ging dann bis Abends ca. 23 Uhr.
Bereits am ersten Tag stellte sich jedoch heraus, dass sich die An- und Abtransport-Möglichkeiten für die Besucher*innen als schwierig erweisen. Das von Franck Stronach als Pferderennbahn errichtete Magna-Racino bereitete seinen Besuchenden bereits 2008 bei einem Jon Bon Jovi-Konzert und erst kürzlich bei der Metallica-Show ganz schlimmes Kopfzerbrechen.
Obwohl von dem Veranstalter ein neues Konzept und Verbesserungen angekündigt wurden, war davon leider nicht wirklich etwas zu spüren. Die Gäste mussten teilweise stundenlang auf die Shuttlebusse warten. Aber auch die von der ÖBB bereitgestellten Züge waren restlos überfüllt.
Dies resultierte in einer Anreise- und Rückreise-Zeit von oft 3 bis 4 Stunden für die Besuchenden des Festivals — eine nervige Angelegenheit. Natürlich kann man hier auch anmerken, dass 60.000 Besucher klarerweise nicht alle gleichzeitig das mit nur zwei Ein- und Ausfahrtsstraßen bestückte Festivalgelände verlassen können.
Another One Bites the Dust
Weiteres hielt das selbst proklamierte und weltweit größte Hip-Hop-Festival für die zahlreichen Besuchenden (60.000 Fans!) auch einige Probleme mit dem Staubaufkommen parat. Viel Besucher*innen bauten sich daher Gesichtsmasken oder schützen ihre Atemwege mit Tüchern. Doch der Staub kam nicht etwa von einem unerwarteten Sandsturm. Verursacher war das Gelände selbst. Der eingetrocknete Staub der Felder und des Bodens wurde durch die vielen Fans aufgewirbelt und löste so einige Atemwegs-Probleme aus.
Die hohen Temperaturen setzten denn Besuchenden ebenfalls zu — Dafür kann jedoch der Veranstalter nichts. Doch dafür, dass zu wenige vorhandene Wasseranschlüsse bereitgestellt wurden, leider schon. Die Dehydrierung der Besucher*innen war daher vorprogrammiert.
© ISHASHAHPHOTOGRAPHY
Gelungenes Rahmenprogramm
Am Gelände selbst gab es selbst mehrere Markenauftritte der Sponsoring-Partner – wie z. B. eine Snipes-Soundbooth wo tagsüber auch verschiedene Local DJ wie der Lokalmatador DJ Mosaken spielten und von der man einen wundervollen Blick auf die Mainstage hatte. Darüber hinaus gab es auch Jahrmarktstände — und, wie für Festivals üblich, überteuerte Drink- und Essensstände.
Moshpit-Action
Das für seine ausgelassene Stimmung bekannte Hip-Hop-Feeling, bei dem oftmals auch inmitten der Besucher*innen ein Kreis gebildet wird (Moshpits) wurden auf den großen LED-Tafeln zwar verboten, genauso wie das Crowdsurfing. Ändert jedoch nichts daran, dass nach dem Konzert so einige Moshpits auf etlichen Social-Media-Kanälen geteilt wurden.
Rolling Loud 2024 in Wien: die Acts
Zu den Acts gibt es natürlich auch noch so einiges zu droppen. Diverse davon sagten nämlich ab, sowie Chief Keef (Vertretung: Trippie Redd) oder traten verspätet auf. Aber so ist das halt bei einem Festival! Und auch andere Troubles verdüsterten leicht die Stimmung.
Shirin Davids komplette Bühne steckte zum Beispiel aufgrund eines Motorschadens des LKWs in Tschechien fest. Die „deutsche Nicki Minaj“ mit scharfen Rhymes und operierten Hüften gab trotzdem ihr Bestes und legte eine souveräne Show hin. Als wohl skurrilster Moment galt der Zeitpunkt, an dem Shirin David ein Atemlos-Feature mit Helene Fischer anspielte und dabei die Mittzwanziger Hip-Hop-Afficionados in Massen mitgrölten – der Hip-Hop ist mittlerweile offensichtlich wohl auch schon im Schlagergenre angekommen.
© JOOLS_BOSMAN
Shirin David und die Luft nach oben
So glanzvoll und souverän der Auftritt von Shirin David auch gewesen ist, so enttäuschender war der Gig der US-Rap Queen Nicki Minaj. Zuerst ließ diese mit fast einer Stunde Verspätung die Besucher*innen auf sich warten. Dann spielte ein Warmup-DJ rund 30 Minuten lang Feature-Hits von der Rapperin und grölte dabei ins Mikrophon, nur um sich dann wieder glanzlos zu verabschieden.
Der etwas über eine Stunde dauernde Auftritt von Nicki Minaj war mit circa fünf Umziehpausen gespickt, bei der die Rapperin einfach von der Bühne ging und das Publikum etwas ratlos zurück lies – ein absoluter Vibe Killer.
Die vielen CGI-Animationen, Tänzerinnen und der restliche Hollywood-Pomp, den Nicki Minaj geradezu zelebrierte, untermauerten dennoch ihren Status als Rap-Queen.
Rolling Loud 2024 Wien: Höhepunkt, Regen und Gewitter
Nach den ersten beiden Hitzetagen und dem Staubchaos kamen dann am Sonntag der Regen und das Gewitter. Wodurch der Auftritt von Travis Scott um ca. zwei Stunden verspätet wurde. Bereist am Rolling Loud in München kam der US-Star mit derselben Verspätung auf die Bühne und spielte dort dann nur noch eine knappe halbe Stunde.
So kurz war sein Intermezzo in Ebreichsdorf dann aber nicht. Als fulminanter Abschluss des Festivals präsentierte sich Travis Scott wie gewohnt souverän, spielte seinen Hit-Katalog durch und brauste nach weniger als einer Stunde wieder ab. Was er zurück lies: viele tausende Besuchende, die sich nun auf eine stundenlange Heimreise nach Wien machten.
Tja, so ist ein Festival eben, vielleicht sollte man sich für eine zukünftige Ausgabe die Location dafür nochmals überlegen. Viele er auftretenden Komplikationen waren wohl nicht der Organisation, sondern schlichtweg dem Gelände und seiner Infrastruktur geschuldet. Ob es eine Fortsetzung des Rolling Loud in Wien eben wird, wird sich noch zeigen. Obwohl die Veranstalter mit der Ausführung mehr als zufrieden sind und gekommen sind, um zu bleiben. Wir werden sehen. Fazit: tolles Line Up, gute Stimmung mit infrastrukturellem Verbesserungspotential und suboptimalen Festivalgelände.
Das Hip-Hop-Festival Rolling Loud ist natürlich nicht alles, was Wien zu bieten hat. Check doch unseren Kalender für die besten Events und Veranstaltungen in Wien.
Titelbild © ISHASHAHPHOTOGRAPHY
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